Fisker schrieb sich auf die Flagge, mit dem Karma eine umweltfreundliche, luxuriöse Hybrid-Sportlimousine zu bauen. Jetzt präsentieren die Macher das erste Serienmodell des sportlichen Plug-In-Hybriden auf der Detroit Motor Show (17.01.2009 - 25.01.2009). Sogar beim Interieur setzt Fisker auf Öko-Chic und verwendet beispielsweise nur Holz-Applikationen von bereits in der Natur toten Bäumen.
© Foto: Speed Heads
Nach dem Enthüllen des Prototypen vor einem Jahr in Detroit, füllten sich die Auftragbücher bereits mit über 1.000 Bestellungen. Ende 2009 kommt der Fisker Karma in den USA und Europa auf den Markt. In Amerika kostet der Karma 87.900 US-Dollar (aktuell umgerechnet ca. 66.000 Euro). Die Preise für Europa will Fisker erst auf dem Genfer Automobilsalon im März bekanntgeben.
Elektro-Sportlimousine mit muskulöser Eleganz
Das dynamische Design des Prototypen zog die Betrachter in ihren Bann. Fisker ist kein Mann, der das Exterieur einer beeindruckenden Studie für die Serie ändert. Daher kommt der Fisker Karma in der Serienversion nahezu unverändert auf den Markt. Optisch besticht die Limousine durch elegant-muskulöse Linien, eine lange Motorhaube sowie einen ausdrucksvollen Kühlergrill - so lang wie ein Mercedes-Benz CLS, so tief wie ein Porsche 911 und so breit wie der BMW 7er.
© Foto: Speed Heads
Über die Köpfe der Insassen erstreckt sich das coupéartige Dach, welches in einem kurzen Heck endet, das durch schmale LED-Leuchten und athletisch geformte Radkästen besticht, in denen sich 22 Zoll große Leichmetallfelgen mit Reifen der Dimension 245/35 vorne und 265/35 hinten verbergen. Insgesamt ist der Fisker Karma 4,987 Meter lang, 1,984 Meter breit und 1,330 Meter hoch - vielmehr flach. Der Radstand beträgt 3,160 Meter.
Vom Prototypen unterscheidet sich das Serienmodell durch einen im Detail modifizierten Kühlergrill und einen größeren, unteren Lufteinlass an der Front, die ebenfalls durch die Bi-Xenon-Schweinwerfer besticht. Ein neuer Diffusor am Heck stabilisiert das Handling und unterstützt außerdem die Kühlung des elektrischen Antriebs. Optional gibt es ein mit Solarzellen bestücktes Dach, um beispielsweise die Klimaanlage separat mit Strom zu versorgen oder den Ladevorgang des Elektromotors zu unterstützen.
Antrieb: Dynamische Kraft aus der Steckdose
Für den Vortrieb des Fisker Karma sorgt das modulare Hybrid-System namens „Q-Drive“, das aus zwei Elektromotoren an der Hinterachse besteht, die insgesamt 150 kW bzw. 408 PS leisten und im Paket atemberaubende 1.300 Nm Drehmoment mobilisieren. Ist die Batterie leer, sorgt ein 2,0 Liter großer Turbo-Benziner von General Motors (GM) mit 260 PS für die notwendige Elektrizität des Elektroantriebes als auch für den Erhalt des Batterie-Ladezustandes.
© Foto: Speed Heads
Der Fahrer kann zwischen zwei Modi wählen: Beim rein elektrischen „Stealth Drive“ steht das relaxte und effiziente Fahren im Vordergrund. Ein Spurt von 0 auf Tempo 100 in 7,5 Sekunden und entspannte 153 km/h Höchstgeschwindigkeit bietet diese Variante. Wer die Power des Karma mit allen Motoren richtig spüren möchte, wechselt in den „Sport Drive“: Jetzt spurtet die Limousine in 5,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht eine Top-Speed von 200 km/h.
Zu den Vorteilen der Entwicklung einer von Grund auf neuen Konstruktion für das modulare Hybrid-Fahrzeug gehören die Optimierung des Treibstoffverbrauchs und der Leistung, die Beibehaltung der Tankstelleninfrastruktur und die Möglichkeit, das Auto an jeder beliebigen Steckdose 110, 220 oder 240 Volt zu einem Bruchteil der Kosten aufladen zu können. Ein regeneratives Bremssystem leitet die beim Bremsen normalerweise nutzlos verpuffende Energie zurück in die Batterien.
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Bedenkt man, dass der Großteil der Autofahrer die meiste Zeit im Stadtverkehr verbringt oder nur kürzere Strecken fährt, stellt der Karma dank des Elektromotors ein wirklich sauberes Automobil dar. Fisker rechnet mit einer Reichweite bei reinem Elektrobetrieb von ca. 80 Kilometern. Ist die rein elektrische Reichweite überschritten, agiert der Fisker Karma wie ein Hybrid-Fahrzeug: In Kombination mit dem Benziner sind dann im kräftigeren „Sport Drive“ umgerechnet bis zu 480 Kilometer möglich.
Fisker geht davon aus, dass 60 Prozent der täglichen Autofahrten weniger als 80 Kilometer betragen, so dass sich bei den übrigen Fahrten der Benziner als Generator hinzuschaltet. Auf dieser Basis errechnete Fisker für einen voll aufgeladenen Karma im Jahresdurchschnitt einen Benzinverbrauch von nur 2,4 Litern auf 100 Kilometern.
Um die Fahrdynamik zu unterstützen, entstand der Fisker Karma in Leichtbauweise. Die Batterie des modularen Hybrid-Systems namens „Quantum Drive“ befindet sich aus gleichem Grund zentral zwischen den beiden Achsen. Auch die lange Motorhaube und eine nach hinten versetzte Kabine sollen zum sportiven Handling beitragen. Hohe Querbeschleunigungen sowie gute Traktionswerte dürften der tief liegende Fahrzeugschwerpunkt und eine durchdachte Gewichtsverteilung vollbringen.
Luxus-Interieur mit Öko-Chic
Den Anspruch auf ein luxuriöses Fahrzeug unterstreicht Fisker beim viersitzigen Karma mit einem hochwertigen Cockpit und lässt hier die Nachhaltigkeit einfließen. Die Designer ließen sich von der Schönheit der Natur, aber auch deren klassischen Design-Komponenten inspirieren. So entstand im Interieur eine Kombination von wiederverwertbaren Materialien und moderner Technologie. Die Holzapplikationen stammen von bereits in der Natur toten Bäumen, wie zum Beispiel umgestürzten Bäumen, die ihrem Alter erlagen oder aus Seen geborgen wurden.
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Einen Kontrast dazu bilden die ergonomisch positionierten Instrumente. In der Mittelkonsole befindet sich außerdem ein 10,2 Zoll großer Touchscreen-Monitor, der unter anderem die Fahr- und Audio-Systeme kontrolliert. Hinter dem Lenkrad befinden sich LCD-Anzeigen, die beispielsweise über den Ladezustand der Batterien und die Geschwidigkeit informieren.
Hat sich der Käufer für die optionalen Solarzellen auf dem Dach entschieden, kühlt die Klimaanlage den Innenraum umweltfreundlich beim Parken; denn die Energie dazu stammt von der Sonne. Für die Reise oder das Freizeitvergnügen gibt es im Karma selbstverständlich auch einen Kofferraum, der zwei Golftaschen und weiteres Gepäck aufnehmen kann.
© Foto: Speed Heads
Der Käufer eines Fisker Karma hat die Wahl zwischen drei Ausstattungsvarianten. „EcoChic“ bietet die am meisten auf Nachhaltigkeit setzende Version, die ohne die Verwendung von Tieren auskommt und dennoch eine luxuriöse Umgebung bietet. Statt Leder kommt hier zu 100 Prozent eine sich weich anfühlende Bambus-Viskose zum Einsatz. Die Linie „EcoGlass“ besticht derweil durch ihre durchsichtige Struktur. Altbewährten Luxus gibt es bei der Variante „EcoSport“ mit Premium-Leder, das den Innenraum einkleidet.
Zum Gedenken an die erste Produktion, erhalten die ersten 99 Besteller ihren Karma beim Exterieur und Interieur im Stile des Prototypen, wie er auf der Detroit Motro Show im Jahre 2008 erstmalig präsentiert wurde. Dazu kommen eine personalisierte Plakette mit der Seriennummer und der Unterschrift von Henrik Fisker, der zuvor als Designer einige der angesehensten Automobile prägte. Zu Fiskers legendären Kreationen zählen unter anderem der BMW Z8, der Aston Martin DB9 und der Aston Martin V8 Vantage.
BeezleBug
14.01.2009
[QUOTE=speedheads;60141]Zu Fiskers legendären Kreationen zählen unter anderem der BMW Z8, der Aston Martin DB9 und der Aston Martin V8 Vantage.[/QUOTE] [I]Besserwisser-Modus-AN ;)[/I] Genaugenommen ist der Aston Martin DB9 ein Ian Callum Entwurf, dessen Nachfolger -Henrik Fisker- vollende ihn lediglich. [I]Besserwisser-Modus-AUS ;)[/I] [B]Zum Karma:[/B] Das Exterieur sieht klasse aus - eben ein echter Fisker! Das Interieur würde ich mir halt ganz anders konfigurieren, als hier auf den Bildern. Am Spannensten wäre für mich aber, wie das Fahrverhalten des Wagens ist: Irgendwie kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen, dass agiles, sportliches Fahren möglich ist, wenn man das Gewicht von quasi 2 Motoren + Akkus mit sich rumschleppen muss. blubbernde V8-Grüße :fahren: BeezleBug
speedheads
14.01.2009
Der Fisker liegt tief auf der Straße. Unter anderem in Verbindung mit breiten Rädern könnte so viel Grip vorhanden sein, zügig durch die Kurven zu fahren, ohne großartig zu bremsen, was wiederum eine spritsparende Maßnahme wäre und zu diesem Auto passen würde. Ich vermute, dass Fisker das noch weiter im Detail perfektionierte.
Aston Martin (Gast)
14.01.2009
Wunderbar, dass es der Karma nahezu unverändert in die Serienproduktion geschafft hat. Wie schon mal erwähnt, so würde ich sogar ein Elektroauto fahren. Was mich hier aber auch stört, ist der Innenraum. Auf dem Foto sieht dieses Design aus, als würde es aus den 80er Jahren stammen. So würde es in eine De Lorean Neuauflage passen, aber nicht in den Karma.
BeezleBug
14.01.2009
[QUOTE=speedheads;60149]. Ich vermute, dass Fisker das noch weiter im Detail perfektionierte.[/QUOTE] Tja, das wird wohl genau das Problem sein: "Ist die Technik soweit schon ausgereift und läuft sie zuverlässig und solide?" und "sind die Vertragswerkstätten (wer auch immer das wird) in der Lage, die Technik zu warten/reparieren?"... [QUOTE=Aston Martin;60156]Was mich hier aber auch stört, ist der Innenraum. Auf dem Foto sieht dieses Design aus, als würde es aus den 80er Jahren stammen.[/QUOTE] :biglaugh: Klasse Vergleich!!!!:biglaugh: blubbernde V8-Grüße :fahren: BeezleBug
speedheads
14.01.2009
Fisker baut zumindest derzeit ein Händlernetzwerk auf, die einen hohen Level an Service bieten sollen. Dazu werden die Händler angeblich penibel ausgewählt. Aber Händler und Werkstätten zeigen ihren wahren Service oftmals auch erst in der Praxis. Für den Service möchte Fisker sorgenn. Doch noch besser ist es, wenn ein Karma nicht i die Werkstatt muss und solide läuft. Diese Frage, da stimme ich Dir zu, wird erst beantwortet, wenn der Karma auf den Straßen unterwegs ist. In den nächsten vier Monaten will Fisker eine Liste seiner Händler veröffentlichen. In den USA sind aktuell 35 Handelsstützpunkte geplant und weitere 4 stehen noch auf TBA (to be arranged). Davon befinden sich derzeit 7 Händler in Kalifornien, der "Heimat" von Fisker, und jewelis 4 in Florida und Texas. In New York sind es zwei mit Manhattan und Long Island (ie Locatiosn verwundern auch nicht).
BeezleBug
14.01.2009
Vielen Dank für die schnelle und umfassende Antwort! :bigpray: :bigpray: Weißt du auch, wo die Wagen produziert werden? und: gibt es finanztechnische Informationen über Fisker? blubbernde V8-Grüße :fahren: BeezleBug
speedheads
14.01.2009
Der Fisker Karma wird von Valmet in Finnland produziert. Zu den Finanzruden recherchierte ich gestern auch etwas, da es mich ebenfalls interessierte. ;) Als Investoren im Hintergrund agieren "Kleiner Perkins Caufield & Byers", "Palo Alto Investors" und "Qatar Investment Authority" (QIA). In der "C financing round" erhielt Fisker letztes Jahr von den Investoren insgesamt 65 Millionen US-Dollar (müsste im Spätsommer 2008 gewesen sein). Es gab demzufolge auch schon zuvor Finanzierungsrunden mit Venture Capital. bei der zweiten Runde Anfang 2008 bekam Fisker bereits von "Kleiner Perkins Caufield & Byers" mehrere Millionen US-Dollar. Den genauen Betrag kenne ich nicht, aber es sollen angeblich über 10 Millionen US-Dollar gewesen sein. [B]Ich suchte die Webseiten der Investoren heraus:[/B] [url=http://www.pa-investors.com]Palo Alto Investors[/url] [url=http://www.kpcb.com]KPCB[/url] [url=http://www.qia.qa]The Qatar Investment Authority - a world class investor[/url]
BeezleBug
14.01.2009
[B][SIZE="4"]Tausend Dank!!!! [/SIZE][/B] :bigpray: :bigpray: blubbernde V8-Grüße :fahren: BeezleBug
Lgebbers
14.01.2009
Sehr fein gesammeltes Wissen, vielen Dank! Ein sehr spannedes Konzept, ja richtig gelesen für mich noch Konzept. Ich glaub das erst wenn der Wagen gut und rund auf der Straße läuft. Das hört sich alles zu gut an, soll heißen ich hoffe und wünsche Fisker schafft das alles, aber ein wenig zweifeln tu ich schon!^^
Dave
16.01.2009
Jungs da reden wir 5SEITEN (!!!) über meine nächste Karre, es kommen Vorschläge vom Focus für 18-jährige bis zum Quattroporte für meinen verstorbenen Opa (Gott hab ihn selig) aber warum macht mich denn keiner auf so eine geile Karre aufmerksam? Achso - vielleicht weil der Name etwas pervers anmutet...:peinlich:
speedheads
16.01.2009
Nach aktuellen Stand: Wenn Du heute bestellst, bekämst Du das Auto erst in der zweiten Jahreshälfte 2010. ;)
Dave
16.01.2009
:heul: :hmpf: :grübeln: ? :doof: :autsch:
Lgebbers
16.01.2009
Ich werde diesen Post in alter simpsons Tradition kommentieren: [url]http://op-for.com/simpsons_nelson_haha2.jpg[/url] HAHA!
Twentyone
18.01.2009
Tolles Auto haben sie hingestellt. Obs auch gut funktioniert, bin schon gespannt.
speedheads
26.03.2009
In Europa soll der Fisker Karma 78.780 Euro plus Steuern kosten. Das wären in Deutschland demzufolge 93.748,20 Euro.
VirusM54B30
29.03.2009
Die Formensprache des Karma erinnert mich sehr an den Maserati GT ;) Ein sehr gut gelungenes Fahrzeug :applaus:
speedheads
08.04.2009
Fisker gab heute bekannt, dass man für die Entwicklung und Herstellung des Karma eine verbindliche Vereinbarung über den Erhalt von zusätzlichem Venture-Kapital in Höhe von 85 Mio. US-Dollar abschliessen konnte. Die Finanzierung des Projektes wird voraussichtlich im Laufe dieses Monats komplett abgeschlossen sein. Diese Kapitalbeschaffung stellt gleichzeitig die vierte und grösste Investitionsrunde des Unternehmens seit seiner Entstehung im August 2007 dar. Die in New York ansässige Firma Eco-Drive (Capital) Partners LLC, ein europäisch-amerikanisches Investement-Konsortium, und Kleiner Perkins Caufield and Byers, ein Investor, der Fisker bereits in seinen Anfängen unterstützte, haben gemeinsam beschlossen, das nötige Kapital aufzubringen.