Der hat es faustdick unter der Hülle: Wer denkt, der neue Ford Fiesta ST200 besitzt nur eine Leistungssteigerung, liegt falsch. Von außen gibt er sich zurückhaltend, aber Ford verpasste dieser Rennsemmel zahlreiche Modifikationen, um die Performance nochmals deutlich zu steigern und Kurven noch schneller zu durchfahren. Tatsächlich lässt sich beim Ford Fiesta ST200 vom inoffiziellen Ford Fiesta RS sprechen. Die Markteinführung erfolgt ab Juni 2016.
© Foto: Ford
Geradezu vertraut wirkt der Auftritt des Ford Fiesta ST200. Kein Wunder: Den bewährten Aerodynamik-Kit des Ford Fiesta ST veränderten die Macher nämlich nicht. Die angriffslustige Front mit großen Luftöffnungen, die markant gezeichneten Seitenschweller und die Heckschürze mit einem üppig dimensionierten Diffusor-Einsatz und einer doppelflutigen Auspuffanlage sowie der Dachkantenspoiler sind bereits bekannt. Als neu erweisen sich beim Ford Fiesta ST200 außen lediglich die exklusive Karosseriefarbe „Storm Grey“, die mattschwarzen 17-Zoll-Leichtmetallräder und die rot lackierten Bremssättel.
Dafür legte Ford unter der Karosserie umso mehr Hand an. Der überarbeitete Turbo-Vierzylinder des neuen Fiesta ST200 schöpft statt 182 PS fortan 200 PS aus 1,6 Liter Hubraum, während das Drehmoment von 240 Nm auf 290 Nm zulegt. Eine Overboost-Regelung lässt für 20 Sekunden dazu weitere 15 PS und 30 Nm auf die angetriebenen Vorderräder los. Das Plus an Leistung erzielt Ford durch einen neu entwickelten Luftfilter, der doppelt so viel Luft ansaugt, und eine neu programmierte Software.
Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erledigt der Ford Fiesta ST200 in nur 6,7 Sekunden. Erst bei 230 km/h endet der Vortrieb. Zum Vergleich: Der herkömmliche Ford Fiesta ST benötigt 6,9 Sekunden für den klassischen Sprint und erzielt eine Höchstgeschwindigkeit von 223 km/h.
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Damit beließ es Ford jedoch nicht: Für ein nochmals dynamischeres Durchzugsvermögen in den einzelnen Gängen und ein Plus an Agilität sorgt die von 3,82 auf 4,06 kürzer ausgelegte Gesamtübersetzung. Darüber hinaus legten die Macher die „Torque Vectoring Control“-Antriebsmomentverteilung, die unter anderem das Einlenkverhalten unterstützt, besonders dynamisch.
Dazu gibt es speziell abgestimmte Lenkarme an der Vorderachse und eine extra verwindungssteif ausgelegte Drehstabfederung der Hinterachse, so dass die Hinterachse 32 Prozent steifer wurde. Entsprechend angepasste Raten für die Stoßdämpfer und die verkürzten Federn, gehen mit einer Tieferlegung um 15 Millimeter einher. Ein leistungsstärkeres Bremssystem mit größerem Bremshauptzylinder und Scheibenbremsen gelangt zudem an der Hinterachse zum Einsatz.
Bereits der herkömmliche Ford Fiesta ST gehört zu den schärfsten Kurvenräubern unter den sportlichen Kleinwagen. Doch die neuen Zutaten dürften den Spaß nochmals deutlich anheben. Einen Fiesta RS wird es in der aktuellen Fiesta-Generation allerdings nicht geben, dafür entwickelte Ford den Fiesta ST200 als Top-Ausführung.
Im Innenraum warten spezielle Recaro-Sportsitze mit einer neuen, dunklen Leder/Stoff-Polsterung und Kontrastnähten für Fahrer und Beifahrer, während die Sicherheitsgurte ähnliche Zierelemente erhalten. Die verchromten Einstiegsleisten werden speziell beleuchtet. Besonders eklatant: Die „ST200“-Plakette in der Mittelkonsole - nicht einfach aus Plastik, sondern von einem Graveur handgefertigt.