Das ist rohe Gewalt - der Spaß kann beginnen: Anfang 2016 kommt der neue Ford Focus RS auf den Markt. Doch es ist nicht die mächtige Leistung von 350 PS, die der Konkurrenz Sorgen bereiten dürfte, sondern vielmehr der Preis. Die serienmäßig mit einem Allradantrieb ausgestattete Kompakt-Rakete gibt es bereits ab 39.000 Euro. In diesem Zug gab Ford direkt die Performance-Daten bekannt.
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So schnell ist der Ford Focus RS mit 350 PS
Für den Antrieb des neuen Ford Focus RS sorgt ein 2,3 Liter großer EcoBoost-Reihenvierzylinder-Motor, der strukturell dem Turbo-Triebwerk des neuen Ford Mustang entspricht, aber mit 350 PS bei 6.000 U/min eine um rund 10 Prozent höhere Maximalleistung entwickelt. Das maximale Drehmoment von 440 Nm liegt zwischen 2.000 und 4.500 Touren. Eine Hochleistungs-Abgasanlage mit erweitertem Durchmesser beschleunigt den Gaswechsel in den Zylindern zusätzlich.
Eindrucksvoll ist der Arbeitsbereich, der im Tourenkeller mit spontanem Ansprechen einsetzt, bei mittleren Drehzahlen ein durchzugsstarkes Drehmoment von 440 Nm zwischen 2.000 und 4.500 U/min entwickelt und erst bei 6.800 Touren gipfelt. Unter voller Beschleunigung hebt eine Overboost-Regelung das maximale Drehmoment für 15 Sekunden sogar auf 470 Nm an. Derart ausgerüstet, spurtet der Ford Focus RS in nur 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 266 km/h. Dem athletischen Naturell des neuen Ford Focus RS entspricht das manuelle 6-Gang-Getriebe mit kürzeren Schaltwegen, die schnellere und präzisere Gangwechsel erlauben.
Preisvergleich mit der Konkurrenz
Die leistungsstarken Konkurrenten rufen in der Regel deutlich höhere Preise für ihre Kompakt-Sportler auf. Umso interessanter, einen Blick darauf zu werfen, wie teuer jedes PS ist. Beim Ford Focus RS kostet jedes PS nur 111 Euro.
Audi RS3 Sportback (367 PS): Der ebenfalls Allrad angetriebene Audi RS3 Sportback spurtet mit 367 PS und 465 Nm (von 1.625 bis 5.550 U/min) in Kombination mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe in nur 4,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erzielt eine elektronisch begrenzte Top-Speed von 250 km/h. Der Preis: ab 52.700 Euro. Ergo muss der Kunde 144 Euro pro PS bezahlen.
Mercedes-AMG A 45 (381 PS): Der neue, Allrad angetriebene Mercedes-AMG A 45 stellt mit 381 PS und 475 Nm maximalem Drehmoment von 2.250 bis 5.000 U/min aus einem 2,0 Liter großen Turbo-Vierzylinder den aktuell stärksten Kompakt-Sportler dar. Der Spurt von 0 auf 100 km/h erfolgt in nur 4,2 Sekunden. Bei elektronisch begrenzten 250 km/h endet der satte Vortrieb. Das Vergnügen beginnt hier allerdings erst bei 51.051 Euro. Also 134 Euro pro PS.
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VW Golf R (300 PS): Geradezu schwach erscheint im Vergleich zum Ford Focus RS der ebenfalls mit einem Allradantrieb ausgestattete VW Golf R, dessen 2.0-Liter-Vierzylinder-Turbomotor 300 PS und ein Maximaldrehmoment von 380 Nm in einem beachtlichen Drehzahlfenster von 1.800 bis 5.500 U/min generiert. Das reicht für den Spurt von 0 auf Tempo 100 in nur 4,9 Sekunden. Die Top-Speed von elektronisch begrenzten 250 km/h ist Formsache. Den VW Golf R gibt es zwar auch ab 39.000 Euro, kommt aber bei weitem nicht an die Power des Ford Focus RS heran.
Honda Civic Type R (310 PS): Für den Antrieb des neuen Honda Civic Type R sorgt ein hochtouriger 2.0-i-VTEC-Turbo-Benzinmotor, der erst ab 7.000 U/min in den roten Bereich gelangt. Mit einer Spitzenleistung von 310 PS bei 6.500 U/min und einem maximalen Drehmoment von 400 Nm bei 2.500 Touren beschleunigt das kompakte Kraftpaket in 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Erst bei einer Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h endet der satte Vortrieb. Den Honda Civic Type R gibt es zwar bereits ab 34.000 Euro, allerdings nur mit Frontantrieb. Preis pro PS: 110 Euro.
Serienmäßig Abschussrampen-System an Bord des Ford Focus RS
Es gibt noch stärkere Kompakt-Sportler. Aber der Ford Focus RS soll insbesondere mit neuen Technologien sensationelle Handling-Eigenschaften zu einem sehr attraktiven Preis bieten. Die Launch Control, quasi ein Abschussrampen-System, konfiguriert beispielsweise Fahrwerks- und Antriebsparameter auf maximale Beschleunigung und zwar bei jedem Fahrbahnzustand.
Der Fahrer aktiviert die Launch Control-Funktion im normalen Fahrzeugmenü, legt den ersten Gang ein, gibt Vollgas und lässt dann die Kupplung kommen. Das System regelt alles Weitere im Sinne des maximalen Vortriebs. Dies umfasst die optimale Verteilung der Power innerhalb des auf Performance ausgelegten Allradantriebs, den Abruf des maximalen Drehmoments über die Overboost-Funktion des Turboladers, das Eingreifen der Traktionskontrolle und die Regelung der Dämpferraten.
Damit der Vorwärtsdrang beim Hochschalten optimal weitergeht, informiert eine Performance-Schaltanzeige im Kombi-Instrument, wenn sich die Drehzahl dem optimalen Schaltpunkt von 5.900 U/min nähert. Sobald der Motor das Drehzahllimit von 6.800 Touren erreicht, warnt die Anzeige per Blinklicht.
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Der Performance-Allradantrieb des Ford Focus RS verwendet doppelte, elektronisch geregelte Kupplungseinheiten zur Verteilung des Drehmoments zwischen Vorder- und Hinterachse, die zugleich die Kraftverteilung zwischen den beiden Hinterrädern regeln. Diese Lösung liefert den „Torque Vectoring“-Effekt, der ein verbessertes Handling und eine herausragende Kurvenstabilität bewirkt.
Das Allradsystem wertet 100 Mal pro Sekunde die Daten der zahlreichen Sensoren am Fahrzeug aus. Im Sinne einer optimalen Fahrdynamik wurde der Allradantrieb des Ford Focus RS auf ein perfektes Wechselspiel mit der elektronischen Stabilitätskontrolle (ESC) abgestimmt. Dies gilt besonders für die per Bremseingriff wirkende Torque Vectoring Control, die parallel zum Torque Vectoring des Allradantriebs arbeitet.
Gleichzeitig erhält der Fahrer große Einflussmöglichkeiten auf das Verhalten des neuen Ford Focus RS. In der Fahrmodus-Auswahl kann der Fahrer unter vier verschiedenen Modi wählen, die das Allradsystem, das ESC, die Lenkung, das Motoransprechverhalten und den Auspuffsound beeinflussen. Besonderes Highlight: Neben den Modi „Normal“, „Sport“ und „Rennstrecke“ steht ein spezieller Drift-Modus zur Verfügung, mit dem sich dynamisches Übersteuern auf der Rennstrecke kontrollieren lässt.
Ford Focus RS: Im Innenraum pocht die pure Sportlichkeit
Überaus sportlich präsentiert sich der Innenraum des neuen Ford Focus RS mit seinen stark konturierten Teilledersitzen von Recaro. Optional gibt es sogar Recaro-Schalensitze mit einem direkt aus dem Motorsport abgeleiteten Mikrofaserbezug. Hinzu kommen ein im unteren Bereich abgeflachtes, besonders griffsympathisches Softleder-Sportlenkrad und eine Aluminium-Pedalerie.
Wie im Ford Focus ST informieren auch im RS drei zusätzliche Anzeigen über Ladedruck, Öltemperatur und Öldruck. Das blaue RS-Thema spiegelt sich in den farblich abgesetzten Nähten der Sitze, des Volants, der Innenverkleidungen und der Fußmatten wider. Selbst der Schaltknauf besitzt ein spezielles Design. Das „RS“-Logo selbst findet sich auf den Rücklehnen, im Lenkrad und in den Einstiegs-Zierleisten.