Ein kleiner 1.0-Liter-Dreizylinder-Motor sorgte dieser Tage für eine der schnellsten Runden aller Zeiten auf der berühmten Nürburgring-Nordschleife. Die Macher pflanzten das Mini-Triebwerk in einen „Formel Ford“-Rennwagen mit amtlicher englischer Straßenzulassung, der am 03.09.2012 eine Zeit von nur 7:22 Minuten in den Asphalt der 20,832 Kilometer langen Eifel-Achterbahn brannte - das ist die 11. schnellste Runde, die je auf der Nordschleife gemessen wurde. Solch eine exzellente Zeit erreichten zum Teil nicht mal Supersportwagen mit 600 PS und mehr.
© Foto: Ford
„Bei diesem kleinen Motor reiben sich die Menschen ungläubig ihre Augen“, sagte der 28-jährige Rennfahrer Nick Tandy nach seiner Rekordfahrt. „Es ist einfach unglaublich, dass ein 1-Liter Motor mit drei Zylindern so viel Leistung abliefern kann.“ Wie beeindruckend die erreichte Zeit von 8:09,099 Minuten ist, zeigt der Vergleich mit der schnellsten bisher gefahrenen Runde für Serienfahrzeuge. Den Bestwert von 7:11,57 Minuten erreichte am 13.08.2009 ein Gumpert Apollo Sport, den ein 700 PS starker Audi-Motor antrieb.
Gemäß einer inoffiziell bestätigten Messung erreichte das Ford-Rennfahrzeug mit dem 1.0-Liter-EcoBoost-Motor eine Höchstgeschwindigkeit von 255,5 km/h. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h gibt Ford mit unter vier Sekunden an.
Ford-Ingenieure arbeiteten monatelang für dieses Projekt und tauschten den für die „Formula Ford“ üblichen 180 PS starken 1.6-Liter EcoBoost gegen eine speziell getunte 205 PS-Version des neuen Dreizylinder-Aggregates. Für die englische Straßenzulassung erforderlich waren geeignete Radabdeckungen, eine vorschriftsmäßige Beleuchtung sowie Blinker an den aerodynamischen Außenspiegeln und eine Hupe. Damit erinnert der „Formel Ford“-Renner unweigerlich an einen Ariel Atom. Das Fahrzeug stattete Ford darüber hinaus mit einem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe und straßenverkehrstauglichen Reifen aus.
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„Wir wollten beweisen, dass die Größe keine Rolle spielt, und wir haben gezeigt, wieviel Energie und Potenzial im 1.0-Liter-EcoBoost-Motor steckt“, sagte Roelant de Waard, Vice President für Marketing und Vertrieb, Ford of Europe. „Wie lässt sich dieser Beweis besser antreten als die besten Supersportwagen der Welt auf der Nordschleife des Nürburgrings hinter sich zu lassen, und das alles mit einem Bruchteil des Kraftstoffverbrauches“.
Interne Tests ergaben, dass der „Formula Ford“-Rennwagen mit dem 1.0-Liter EcoBoost-Motor tatsächlich erstaunlich wenig Kraftstoff verbraucht: inoffiziell waren es 2,4 l/100 km bei einer Geschwindigkeit von 56 km/h und 5 l/100 km bei 120 km/h.
Während das „Formel Ford“-Rennfahrzeug mit dem 1.0-Liter EcoBoost-Motor nicht zum Verkauf steht, ist der Ford Focus mit dieser Motorisierung bereits auf dem europäischen Markt verfügbar und wurde als Antriebsausstattung bislang von etwa 30 Prozent der Käufer eines neuen Ford Focus geordert. In der Version mit 100 PS liegt der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch bei nur 4,8 l/100 km und in der Version mit 125 PS bei 5 l/100 km. In Kürze ist der 1.0-Liter EcoBoost-Benzinmotor ebenfalls für den neuen Ford B-MAX, den Ford C-MAX und den noch in diesem Jahr erscheinenden neuen Ford Fiesta erhältlich.
Landy
05.09.2012
Wenn es den mit deutscher Straßenzulassung zu kaufen gibt, wäre ich seeeehr interessiert. Bitte bauen!!