Ein britischer Autofan kauft Aston Martin: Der seit 1994 zum Ford-Konzern gehörende Sportwagenhersteller Aston Martin geht für umgerechnet rund 657 Millionen Euro an eine Investorengruppe unter Führung von Prodrive-Besitzer David Richards, der sich erfolgreich um Geldgeber aus dem Mittleren Osten und den USA bemühte. Mindestens 700 Millionen US-Dollar wollte Ford erlösen. Am Ende waren es 867 Millionen Dollar.
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David Richards ist bekennender Fan von Aston Martin und eine bekannte Persönlichkeit. Der Brite gewann bereits im Jahre 1981 als Co-Pilot von Ari Vatanen in einem Ford Escort die Rallye-Weltmeisterschaft und übernahm 1997 den Posten des Team-Chefs im Benetton-Formel-1-Team, das kurz zuvor Flavio Briatore entließ. Mit der Benetton-Familie verstand sich Richards allerdings nicht und beendete seine Zusammenarbeit nach einem Jahr. 1999 wurde der Brite Team-Chef bei BAR.
Als Chef-Vermarkter der Rallye-WM hält er auch heute die Fäden des Motorsports in der Hand und führt außerdem seit drei Jahren das Werksteam von Aston Martin bei den Einsätzen in Le Mans - ein erfolgreiches Comeback der britischen Marke im Motorsport.
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Der 54jährige Richards soll Präsident der Marke werden, Geschäftsführer wird wohl Ulrich Bez bleiben. Dem ehemaligen BMW- und Porsche-Manager ist es zu verdanken, dass die 1914 gegründete Marke wieder profitabel arbeitet. Der Deutsche erneuerte die Modellpalette und steigerte den Absatz von ehemals 650 Fahrzeugen im Jahr auf über 6.000 im Rekordjahr 2006.
Mit dem Verkauf von Aston Martin dürften sich die leeren Kassen von Ford wieder etwas füllen. Der amerikanische Konzern soll weiterhin eine Beteiligung von 15 Prozent an Aston Martin halten und die Teile sowie Motoren liefern, die aus dem Kölner Ford-Werk stammen.
Und die Gerüchte brodeln weiter: Wird Aston Martin durch Richards und zahlungskräftige Investoren über Engagement in der Formel 1 nachdenken?