Renault sicherte sich auf dem Albert Park Circuit im australischen Melbourne den dritten Sieg beim dritten Lauf zur diesjährigen Formel-1-Saison. Fernando Alonso errang in einem spannungsgeladenen und turbulenten Rennen, das von nicht weniger als vier Safety-Car-Phasen gekennzeichnet war, den zehnten Grand Prix-Sieg seiner noch jungen Karriere. Nur 13 der 22 Starter des Rennens über 58 Runden erreichten überhaupt das Ziel.
© Foto: Speed Heads
Alonso übernahm bereits in Runde vier die Führung und profitierte dabei durch ein perfekt getimtes Manöver gegen den Briten Jenson Button (Honda) vom Ende der ersten Gelb-Periode. Der Titelverteidiger gab diese Position lediglich im Rahmen seines ersten Boxenstopps kurzfristig ab. Alonso führt in der Gesamtwertung nun mit 28 Punkten.
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Zweiter in Australien wurde der Finne Kimi Räikkönen im Dienste von McLaren-Mercedes, der grundsätzlich mit der Speed von Alonso mithalten konnte, aber durch den Austausch eines defekten Frontflügels und einen Bremsplatten - beides sorgte für Vibrationen und Untersteuern - keine Chance auf den Sieg hatte. Team-Kollege Juan Pablo Montoya, der bereits mit einem Dreher in der Einführungsrunde auf sich aufmerksam machte, kam eingangs der Start-Ziel-Geraden in Runde 46 zu weit auf die Randsteine. Das harte Aufsetzen des Autos löste das elektronische Motorschutzsystem aus, der Motor stellte sich ab und der Kolumbianer fiel, auf Platz 4 liegend, aus.
An der gleichen Stelle wie Montoya kam in Runde 32 auch Ferrari-Pilot Michael Schumacher auf die Randsteine und knallte in die Boxenmauer. Durch seine Taktik war der zum Start schwer betankte Michael Schumacher auf Punktekurs und belegte temporär Rang 4. Auch Felipe Massa konnte mit dem anderen Ferrari keine Punkte für die Scuderia einfahren, nachdem er von Christian Klien (Red Bull) in der ersten Kurve des Grand Prix angeschoben wurde, abflog und dabei das Heck von Nico Rosberg (Williams) traf, der dadurch ebenfalls seine Fahrt so früh beenden musste.
© Foto: Speed Heads
Von den Safety-Car-Phasen profitierte Ralf Schumacher (Toyota), der trotz einer Durchfahrtsstrafe nach Drücken eines falschen Schalters in der Boxengasse zu schnell war, noch Dritter wurde. Direkt hinter dem Toyota-Piloten landete Nick Heidfeld (BMW) als weiterer Deutscher auf Platz 4. Heidfeld fuhr bisweilen sogar auf Position 2, konnte aber bei einer Safety-Car-Phase die Reifen nicht auf Temperatur bringen und wurde geradezu von Räikkönen und Ralf Schumacher überrollt. Der zweite BMW mit Jacques Villeneuve kam auf Rang 6 ebenfalls in die Punkte. Anzumerken ist, dass Villeneuve mit einem vollen Tank von Platz 19 aus startete.
Alonsos Team-Kollege Giancarlo Fisichella nahm den dritten Saisonlauf aus der Boxengasse auf, nachdem an seinem Wagen der Motor in der Startaufstellung ausging. Durch eine engagierte Fahrweise erkämpfte sich der Italiener noch in der ersten Runde fünf Plätze zurück. Wenige Meter vor dem Ziel gelang es Fisichella auf seiner Aufholjagd, Rang 5 von Jenson Button zu übernehmen, der mit einem explodierenden Motor kurz vor der Ziellinie stehen blieb. So konnte für das Honda-Werksteam nur Rubens Barrichello mit Platz 7 zwei Punkte einfahren.
Auf Position 9 liegend, erhielt David Coulthard (Red Bull) vor Rennende die Anweisung, den vor ihm fahrenden Scott Speed von Toro Rosso, dem B-Team von Red Bull, zu überholen. Doch Speed wehrte sich tapfer bis ins Ziel. Allerdings bekam Coulthard den letzten zu vergebenden Punkt, da die Rennkommissare dem US-Amerikaner Speed eine Zeitstrafe von 25 Sekunden wegen unerlaubten Überholens während einer Gelbphase erteilten.
Wetter: trocken, Sonne und Wolken, Luft 18–20°C, Asphalt 25–28°C
Die Ergebnisse des GP von Australien in Melbounre:
1. Fernando Alonso (Renault) in 1:34:27,870 Stunden
2. Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) + 1,829 Sekunden
3. Ralf Schumacher (Toyota) + 24,824 Sekunden
4. Nick Heidfeld (BMW) + 31,032 Sekunden
5. Giancarlo Fisichella (Renault) + 38,421 Sekunden
7. Jacques Villeneuve (BMW-Sauber) + 49,554 Sekunden
8. Rubens Barrichello (Honda) + 51,904 Sekunden
9. David Coulthard (Red Bull) + 53,983 Sekunden
10. Christijan Albers (MF1 Racing) 1 Runde zurück
11. Scott Speed (Toro Rosso) 1 Runde zurück
12. Takuma Sato (Super Aguri) 2 Runden zurück
13. Yuji Die (Super Aguri) (Super Aguri) 3 Runden zurück
Nicht gewertet:
Felipe Massa (Ferrari) mit 0 Runden
Nico Rosberg (Williams) mit 0 Runden
Jarno Trulli (Toyota) mit 0 Runden
Christian Klien (Red Bull) mit 4 Runden
Mark Webber (Williams) mit 22 Runden
Michael Schumacher (Ferrari) mit 32 Runden
Vitantonio Liuzzi (Toro Rosso) mit 37 Runden
Tiago Monteiro (MF1 Racing) mit 39 Runden
Juan Pablo Montoya (McLaren-Mercedes) mit 46 Runden
Jenson Button (Honda) mit 57 Runden
Aktuelle Fahrerwertung nach dem 3. WM-Lauf:*
1. Fernando Alonso (Spanien) mit 28 Punkten
2. Giancarlo Fisichella (Italien) mit 14 Punkten
3. Kimi Räikkönen (Finnland) mit 14 Punkten
4. Michael Schumacher (Deutschland) mit 11 Punkten
5. Jenson Button (England) mit 11 Punkten
6. Juan Pablo Montoya (Kolumbien) mit 9 Punkten
7. Ralf Schumacher (Deutschland) mit 7 Punkten
8. Nick Heidfeld (Deutschland) mit 5 Punkten
9. Jacques Villeneuve (Kanada) mit 5 Punkten
10. Felipe Massa (Brasilien) mit 4 Punkten
11. Mark Webber (Australien) mit 3 Punkten
12. Ruben Barrichello (Brasilien) mit 2 Punkten
13. Nico Rosberg (Deutschland) mit 2 Punkten
14. David Coulthard (Schottland) mit 1 Punkt
15. Christian Klien (Österreich) mit 1 Punkt
[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen WM-Läufe mit bewertet[/I]
Aktuelle Konstrukteurswertung nach dem 3. WM-Lauf:*
1. Renault mit 42 Punkten
2. McLaren Mercedes mit 23 Punkten
3. Ferrari mit 15 Punkten
4. Honda mit 13 Punkten
5. BMW Sauber mit 10 Punkten
6. Toyota mit 7 Punkten
7. Williams mit 5 Punkten
8. Red Bull mit 2 Punkten
[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen WM-Läufe mit bewertet[/I]