Mit dem siebten Saisonsieg von Fernando Alonso und Rang vier für Giancarlo Fisichella sicherte sich Renault beim Großen Preis von China nach dem Fahrertitel auch die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Nach dem Überfahren hörten die TV-Zuschauer, wie Alonso voller Freude über Funk „We are the champions“ sang. Auf den zweiten Rang fuhr Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) vor Ralf Schumacher (Toyota), der von Platz 9 ins Rennen ging.
© Foto: Speed Heads
Das Rennen in Shanghai war geprägt von zwei langen Safety-Car-Phasen. In der 18. Runde fuhr Juan Pablo Montoya (McLaren-Mercedes) über einen auf dem Randstein liegenden Gullideckel, der sich zuvor löste. Unmittelbar danach kam er an die Box, um den dadurch beschädigten rechten Vorderreifen wechseln zu lassen. Gleichzeitig neutralisierte das Safety Car das Rennen, damit der Randstein repariert werden konnte. Am Ende der 24. Runde gab es für das Rennen wieder freie Fahrt. Montoya fuhr jedoch wenig später erneut an die Box und musste das Rennen aufgeben.
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Nach einem spektakulären Unfall von Narain Karthikeyan (Jordan) in Runde 29 fuhr erneut das Safety Car auf die Strecke und warf die Tankstrategien der vorne fahrenden Teams durcheinander. Der Inder blieb zwar unverletzt, doch sein Bolide wurde total zerlegt. Die führenden Fahrer fuhren an die Box, um aufzutanken, während Ralf Schumacher auf Platz zwei vorrückte. Die gewonnene Zeit reichte aus, um sich nach dem Boxenstopp auf dem vierten Platz einzureihen. Fisichella bewegte sich bis dahin auf dem dritten Rang, bekam aber eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, da er kurze Zeit vorher etwas zu langsam in die Boxengasse gefahren war und Kimi Räikkönen blockierte, so dass der deutsche Toyota-Fahrer an dem Italiener vorbeizog und den Sprung auf das Podium schaffte.
Mit einem fünften Platz erreichte der Österreicher Christian Klien (Red Bull) sein bestes Ergebnis in der Formel 1. Die restlichen Punkte gingen an Felipe Massa (Sauber), Mark Webber (BMW-Williams) und Jenson Button (BAR-Honda).
Einen rabenschwarzen Tag, passend zum Saisonverlauf von Ferrari, erwischte wieder Michael Schumacher. Auf dem Weg in die Startaufstellung fuhr der Ex-Weltmeister mit langsamer Geschwindigkeit Zickzack, um seine Reifen aufzuwärmen und Sprit zu sparen. Als der Kerpener vor einer Kurve von rechts nach links wechselte, guckte er scheinbar nicht in den Rückspiegel und übersah den von hinten mit hohem Tempo heranfahrenden Christijan Albers (Minardi). Der Holländer konnte nicht mehr schnell genug abbremsen. Infolge des Crashs waren beide Fahrzeuge nicht mehr renntauglich, so dass sich die Piloten zur Box sputeten, um den Grand Prix in ihren Ersatzfahrzeugen aus der Boxengasse zu starten.
Nach dem ersten kuriosen Zwischenfall mit Michael Schumacher sollte der zweite sogleich folgen. Während der ersten Safety-Car-Phase flog der Ferrari-Pilot sich drehend von der Piste und landete im Kiesbett, nachdem der vor ihm fahrende Klien stark bremsen und somit auch Michael Schumacher verzögern musste. In Verbindung mit bereits stark abgefahrenen und kalten Reifen verlor der Ferrari den sicheren Kontakt zum Asphalt.
Wetter: trocken und sonnig, 25°C Luft, 27-29°C Asphalt
Die Ergebnisse des GP von China in Shanghai:
1. Fernando Alonso (Renault) in 1:39:53,618 Stunden
2. Kimi Räikkönen (McLaren Mercedes) + 4,015 Sekunden
3. Ralf Schumacher (Toyota) + 25,376 Sekunden
4. Giancarlo Fisichella (Renault) + 26,114 Sekunden
5. Christian Klien (Red Bull-Cosworth) + 31,839 Sekunden
6. Felipe Massa (Sauber Petronas) + 36,400 Sekunden
7. Mark Webber (BMW Williams) + 36,842 Sekunden
8. Jenson Button (BAR-Honda) + 41,249 Sekunden
9. David Coulthard (Red Bull-Cosworth) + 44,247 Sekunden
10. Jacques Villeneuve (Sauber Petronas) + 59,977 Sekunden
11. Tiago Monteiro (Jordan Toyota) + 1:24,648 Minuten
12. Rubens Barrichello (Ferrari) + 1:32,812 Minuten
13. Antonio Pizzonia (BMW Williams) 1 Runde zurück
14. Robert Doornbos (Minardi Cosworth) 1 Runde zurück
15. Jarno Trulli (Toyota) 1 Runde zurück
16. Christijan Albers (Minardi Cosworth) 1 Runde zurück
Nicht gewertet:
Michael Schumacher (Ferrari) mit 22 Runden
Juan Pablo Montoya (McLaren Mercedes) mit 24 Runden
Narain Karthikeyan (Jordan Toyota) mit 28 Runden
Takuma Sato (BAR-Honda) mit 34 Runden
Fahrerwertung nach dem 19. WM-Lauf:*
1. Fernando Alonso (Spanien) mit 133 Punkten
2. Kimi Räikkönen (Finnland) mit 112 Punkten
3. Michael Schumacher (Deutschland) mit 62 Punkten
4. Juan Pablo Montoya (Kolumbien) mit 60 Punkten
5. Giancarlo Fisichella (Italien) mit 58 Punkten
6. Ralf Schumacher (Deutschland) mit 45 Punkten
7. Jarno Trulli (Italien) mit 43 Punkten
8. Rubens Barrichello (Brasilien) mit 38 Punkten
9. Jenson Button (BAR-Honda) mit 37 Punkten
10. Mark Webber (Australien) mit 36 Punkten
11. Nick Heidfeld (Deutschland) mit 28 Punkten
12. David Coulthard (Schottland) mit 24 Punkten
13. Felipe Massa (Brasilien) mit 11 Punkten
14. Jacques Villeneuve (Kanada) mit 9 Punkten
15. Christian Klien (Österreich) mit 9 Punkten
16. Tiago Monteiro (Portugal) mit 7 Punkten
17. Alexander Wurz (Österreich) mit 6 Punkten
18. Narain Karthikeyan (Indien) mit 5 Punkten
19. Christijan Albers (Niederlande) mit 4 Punkten
20. Pedro de la Rosa (Spanien) mit 4 Punkten
21. Patrick Friesacher (Österreich) mit 3 Punkten
22. Antonio Pizzonia (Brasilien) mit 2 Punkten
23. Takuma Sato (Japan) mit 1 Punkt
24. Vitantonio Liuzzi (Italien) mit 1 Punkt
[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen WM-Läufe mit bewertet[/I]
Konstrukteurswertung nach dem 19. WM-Lauf:*
1. Renault mit 191 Punkten
2. McLaren Mercedes mit 182 Punkten
3. Ferrari mit 100 Punkten
4. Toyota mit 88 Punkten
5. Williams BMW mit 66 Punkten
6. BAR-Honda mit 38 Punkten
7. Red Bull-Cosworth mit 34 Punkten
8. Sauber Petronas mit 20 Punkten
9. Jordan-Toyota mit 12 Punkten
10. Minardi-Cosworth mit 7 Punkten
[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen WM-Läufe mit bewertet[/I]