Es war ein Rennen mit Höhen und Tiefen, wie es sie nur in Monaco geben kann. Vor der traditionell prominenten Kulisse feierte der Finne Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes einen überlegenen Start-Ziel-Sieg. Dahinter landete der Mann des Tages: Nick Heidfeld zeigte bei der Hatz durch das Fürstentum eine tolle Leistung und kämpfte sich mit seinem BMW-Williams während des Rennens durch die engen Straßen Monacos von Startplatz sechs bis auf Rang zwei vor. Das aus Sicht von BMW-Williams bereits gute Ergebnis komplettierte Team-Kollege Mark Webber mit dem dritten Platz. Sowohl für Heidfeld als auch Webber waren es heute die besten Ergebnisse ihrer Formel 1-Karriere. Erfreulich auch, dass drei deutsche Motoren auf den ersten drei Plätzen landeten
© Foto: Speed Heads
Während der „Iceman“ Kimi Räikönen seine Führung mit einer Ein-Stopp-Strategie immer weiter ausbaute, konnten Heidfeld und Webber in den letzten Runden sogar noch an den in der Gesamtwertung führenden Fernando Alonso (Renault), der mit Reifenproblemen zu kämpfen hatte, eindrucksvoll vorbeiziehen. So erreichte der Spanier nur noch Rang 4, konnte aber die noch hinter ihm fahrenden Boliden mit Mühe in Schach halten. Auf den Folgeplätzen kamen sodann Juan Pablo Montoya (McLaren-Mercedes) und Ralf Schumacher (Toyota) ins Ziel. Anzumerken ist, dass sich Montoya und Ralf Schumacher aus der letzten Startreihe so weit nach vorne kämpften.
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Die Punkteränge komplettierten die beiden Ferrari-Piloten Michael Schumacher und Rubens Barrichello. Michael Schumacher war wieder einmal vom Pech verfolgt. Die Reifen arbeiteten diesmal einwandfrei, doch in der 24. Runde drehte sich Minardi-Pilot Christijan Albers in der Mirabeau-Kurve. Daraufhin musste der direkt hinter Albers fahrende Coulthard stark abbremsen. Michael Schumacher konnte nicht mehr ausweichen und beschädigte seinen Frontspoiler. Es ging in die Box, doch Michael Schumacher kämpfte sich anschließend vom 13. auf den 7. Platz vor und überholte in der letzten Runde sogar seinen Team-Kollegen Rubens Barrichello.
Wetter: sonnig, trocken, 22-23°C Luft, 34-43°C Asphalt
Die Ergebnisse des GP von Monaco:
1. Kimi Räikkönen (McLaren Mercedes) in 1:45:15,556 Stunden
2. Nick Heidfeld (BMW Williams) + 13,877 Sekunden
3. Mark Webber (BMW Williams) + 18,484 Sekunden
4. Fernando Alonso (Renault) + 36,487 Sekunden
5. Juan Pablo Montoya (McLaren Mercedes) + 36,647 Sekunden
6. Ralf Schumacher (Toyota) + 37,177 Sekunden
7. Michael Schumacher (Ferrari) + 37,223 Sekunden
8. Rubens Barrichello (Ferrari) + 37,570 Sekunden
9. Felipe Massa (Sauber Petronas) 1 Runde zurück
10. Jarno Trulli (Toyota) 1 Runde zurück
11. Jacques Villeneuve (Sauber Petronas) 1 Runde zurück
12. Giancarlo Fisichella (Renault) 1 Runde zurück
13. Tiago Monteiro (Jordan Toyota) 3 Runden zurück
14. Christijan Albers (Minardi Cosworth) 5 Rundne zurück
Ausgeschieden:
Narain Karthikeyan (Jordan Toyota) in Runde 19
David Coulthard (Red Bull-Cosworth) in Runde 24
Patrick Friesacher (Minardi Cosworth) in Runde 30
Vitantonio Liuzzi (Reb Bull-Cosworth) in Runde 60
Aktuelle Fahrerwertung nach dem 6. WM-Lauf:*
1. Fernando Alonso (Spanien) mit 49 Punkten
2. Kimi Räikkönen (Finnland) mit 27 Punkten
3. Jarno Trulli (Italien) mit 26 Punkten
4. Mark Webber (Australien) mit 18 Punkten
5. Nick Heidfeld (Deutschland) mit 17 Punkten
6. Ralf Schumacher (Deutschland) mit 17 Punkten
7. Giancarlo Fisichella (Italien) mit 14 Punkten
8. Juan Pablo Montoya (Kolumbien) mit 10 Punkten
9. Michael Schumacher (Deutschland) mit 12 Punkten
10. David Coulthard (Schottland) mit 10 Punkten
11. Rubens Barrichello (Brasilien) mit 9 Punkten
12. Alexander Wurz (Österreich) mit 6 Punkten
13. Jacques Villeneuve (Kanada) mit 5 Punkten
14. Pedro de la Rosa (Spanien) mit 4 Punkten
15. Christian Klien (Österreich) mit 3 Punkten
16. Felipe Massa (Brasilien) mit 2 Punkten
17. Vitantonio Liuzzi (Italien) mit 1 Punkt
[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen WM-Läufe mit bewertet[/I]
Aktuelle Konstrukteurswertung nach dem 6. WM-Lauf:*
1. Renault mit 63 Punkten
2. McLaren Mercedes mit 51 Punkten
3. Toyota mit 43 Punkten
4. Williams BMW mit 35 Punkten
5. Ferrari mit 21 Punkten
6. Red Bull-Cosworth mit 14 Punkten
7. Sauber Petronas mit 7 Punkten
[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen WM-Läufe mit bewertet[/I]
///M Power
23.05.2005
Das Rennen war an sich sehr gelungen und spannend, wenngleich mich auch der Dreher von Albers am Anfang und die darauffolgende Safety-Car-Phase in einen Schockzustand versetzte. Ich sah die Siegchancen von Räikkönen schon schwinden, da so ziemlich alle außer ihm in die Box fuhren. Zum Glück setzte Mercedes mit der Einstopp-Strategie auf die einzig richtige Entscheidung. Räikkönen ist wie schon in Barcelona einzigartig gefahren. Eine überragende Leistung der kompletten Truppe, welche gebührend mit einem Sieg belohnt wurde. Unglaublich wie Räikkönen allen anderen im Rennen davonzog. Endlich ist Mercedes wieder auf dem richtigen Weg und so muss ich meine damals gemachte Aussage, wonach ich lediglich M. Schumacher und Alonso mit Chancen auf den Meistertitel sah, revidieren. Wobei ich auch gleich beim nächsten Punkt wäre: Ferrari. Ziemlich bitterlich die Leistung derzeit. Wenn man an die letztjährigen Erfolge und vor allem an das Glück der Ferraristi denkt, wurde es auch solangsam Zeit, dass wieder die Normalität Einzug hält. Schumacher hätte nach der letzten Saison aufhören sollen, er hätte sich unsterblich gemacht. Jetzt wird er so langsam zum Gespött der Leute und ich warte schon auf die negativen Schlagzeilen in der italienischen Presse. Ausreden von Schumacher wie "Wir sind die schnellste Runde gefahren und ich hätte ohne die Berührung mit Coulthard sicherlich die Pace der Vorausfahrenden mitgehen können" lassen auch nicht über das schlechte Ergebnis hinwegsehen. Die Blütezeit der Ferrari ist vorbei - zum Glück. Ab dem nächsten GP werden wir wahrscheinlich schon wieder einen neuen Qualifikationsmodus sehen. Was daran neu sein soll, frage ich mich allerdings noch heute, da es exakt der selbe wie vor dem jetzigen ist. Allein Minardi haben wir es zu verdanken, dass die Fans immer noch mit solchen bescheuerten Qualifyings gelangweilt werden. Hauptsache, man sieht in der einen Runde die sowieso völlig unerheblichen Sponsoren der Minardi. Fast alle Teams sind für den alten Quali-Modus, der noch zu Häkkinen-Zeiten galt - nur Minardi und vielleicht noch ein anderes Team nicht. :boing:
Landy
23.05.2005
Ich finde das Qualifikationssystem wie es jetzt ist eigentlich ganz gut. Jeder Hersteller bekommt die gleiche TV-Zeit, warum auch nicht? Wirklich gut finde ich aber dass jeder nun ganz klar zeigen kann, was mit einem leeren Auto drin ist. Am Samstag gibt es keine Spielereien sondern nur volles Rohr, da zeigt sich die Klasse des Fahrzeugs und des Fahrers. Die Sonntagsquali ist auch spannend, es ist doch interessant zu sehen wie sich die Rundenzeiten entwickeln und wer mit wie viel Sprit an Bord ist. Warum das ändern?
AMG Styler
23.05.2005
schönes Rennen! Endlich ist F1 mal spannend. Erst nur Schumacher dann Alonso. Mit Kimi gehts endlich mal zur Sache:evil:
Hartge
24.05.2005
Obwohl es zunächst den Anschein hatte, dass Albers Unfähigkeit Kimis Siegesfahrt über den Haufen werfen könnte, entgegnete Mercedes mit einer tollen Strategie und Kimi mit einer überragenden Leistung. Vor ein paar ein Wochen hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass die McLaren ein solch überlegens Paket auf die Beine stellen könnten. Ich bin hellauf begeistert. Anzumerken sei auch noch die Leistung der BMW-Williams, die auch als eine Antwort auf die zuletzt aufkeimenden Gerüchte, bezüglich einem Ausstieg seitens BMW, angesehen werden können. Wer weiß - vielleicht geht BMW ja auch bald mit einem anderen Team eine Zusammenarbeit ein oder stellt sogar ein eigenes Rennteam. ;) Was ich mich jedoch immer noch Frage... warum bekam eigentlich M. Schumacher keine Zeitstrafe wegen Übertretung der weißen Linie bei der Ausfahrt aus der Boxengasse? Eine Frechheit, dass der Vorfall nicht einmal genauer untersucht wurde. [QUOTE]Warum das ändern?[/QUOTE] Ein negativer Punkt ist für mich die Tatsache, dass ein Rennergebnis Auswirkungen auf das darauffolgende Qualifyling hat. Das kann nicht sein, denn jeder sollte die gleichen Chancen haben. Nehmen wir mal an, wir haben am Anfang eines Qualifying eine noch feuchte Strecke, die im weiteren Verlauf abtrocknet. Die Zeiten gehen extrem auseinander und wenn sowas dann noch beispielsweise beim letzten, entscheidenden Rennen stattfindet ist das die reinste Farce. Nur löst dieser neue Modus, der ab dem Nürburgring eingeführt wird, dieses Problem auch nicht. Leider ist es wohl aber auf Grund des Concorde-Agreements nicht möglich, ein Qualifying nach dem alten Modus wieder einzuführen, weil dann ein paar Krücken ihre Sponsoren nicht mehr so oft ins Bild rücken können. Dazu sollte man sich einmal Gedanken machen, ob man die Formel 1 nach den schlechtesten oder nach den besten ausrichten will oder besser gesagt nachdem, was die Zuschauer sehen wollen. Ich persönlich würde Ecclestones Vorschlag sehr begrüßen: Eine Stunde lang eine freie Strecke für alle, für die man zwei Reifensätze bekommt, von denen aber einer bereits in der ersten halben Stunde verwendet werden muss. Eine weitere, sinnvolle Möglichkeit wäre der Vorschlag der Hersteller: Jeder darf 15 Minuten lang volle Pulle fahren und danach fallen die schlechtesten 5 raus. Man wiederholt diesen Vorgang und daraufhin scheiden wieder die schlechtesten 5 aus. Schließlich hat man noch 10 Fahrzeuge, die dann ein Einzelzeitfahren bestreiten.
Gecko
24.05.2005
Was iach ja nun absolut lächerlich fand war die Bemerkung der Heulsuse. Mann das sit Motorsport und kein Kindergarten - bei Nick hatte es viel schlimmer ausgehen können wenn Alonso dichtgemacht hätte. Und zu M.S. schnellste Rennrunde - passt - letztes jahr hat er 0 Punkte gehölt dieses Jahr wenigstens 2.
///M Power
25.05.2005
[QUOTE]Was iach ja nun absolut lächerlich fand war die Bemerkung der Heulsuse. Mann das sit Motorsport und kein Kindergarten [/QUOTE] M. Schumachers Aktion war ganz klar überzogen. Er muss nicht auf den letzten Drücker durch eine Harakiri-Aktion versuchen, ein Pünktchen mehr zu bekommen. Das bringt auch nichts. Hätte er sich lieber mal im Rennen um eine bessere Position bemüht. Komisch finde ich auch, dass solche Aktionen von Schumacher allem Anschein nach beim Großteil der Bevölkerung als "Geht schon in Ordnung" angesehen wird. Sobald aber mal ein Fahrer wie Montoya den lieben Herrn Schumacher in einer Kurve ganz schön alt aussehen lässt, sprechen alle, ja selbst oder gerade die Presse von einem verrückt gewordenen Psychopathen, der aus der Formel 1 gehört. Denkt mal darüber nach. [QUOTE]letztes jahr hat er 0 Punkte gehölt dieses Jahr wenigstens 2.[/QUOTE] Was ich absolut nicht verstehe. Die Rennkommissare haben hier wieder einmal deutlich zugunsten von Ferrari entschieden. Klar, die Leistung von Ferrari war das ganze Wochenende so schlecht, da konnten die Kommissare Schumacher natürlich nicht auch noch die letzten paar Pünktchen durch eine Drive-Through-Penalty nehmen. Ich spreche hier von dem Vorfall, den Hartge schon zur Genüge erläuterte. Zu erkennen war ganz klar, dass Schumacher auf der Linie und, wenn man genauer hinschaute, sogar darüber war. Ein absoluter Skandal, dass der Vorfall von den Kommissaren noch nicht einmal untersucht wurde!! Sonst machen sie doch gleich bei jedem noch so kleinen Mückenschiss einen Riesenaufstand. Wann werden diese parteiischen, alten Rennkommissare endlich von ihren Tätigkeiten entbunden und durch Neue, Fähigere ersetzt, die keine rote Brille tragen.
Landy
25.05.2005
Ich fand die Aktion ebenfalls in Ordnung, das Rennen ist nunmal erst an der Ziellinie vorbei. Egal ob die Aktion in der nächsten Kurve Erfolg gehabt hätte - es ging nur bis zur Ziellinie und von daher gibt es da nichts zu meckern. Ralf hätte ja die Lücke zu machen können.
AMG Styler
26.05.2005
Jeder andere Rennfahrer hätte auch überholt an seiner Stelle........deshalb war M. Schumachers Aktion in Ordnung;)