Es war der erste Grand Prix der Türkei in der Geschichte der Formel 1 und gewinnen konnte die Premiere der Finne Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) mit einem großen Zeitpolster vor dem WM-Führenden Fernando Alonso (Spanien), der mit 24 Punkten Vorsprung seinen Konkurrenten beim Kampf um die WM-Krone weiterhin auf Distanz hält. Bis kurz vor Ende des Rennens sah es sogar nach einem sicheren Doppelsieg von McLaren-Mercedes aus, aber Juan Pablo Montoya patzte gleich zweifach in der Schlussphase. Als Montoya den Jordan-Fahrer Tiago Monteiro überrunden wollte, fuhr der Kolumbianer dem Portugiesen ins Heck und drehte sich. Bei einem weiteren Fahrfehler büßte Montoya wieder Zeit ein, so dass Alonso gemütlich vorbeiziehen konnte. Die Punkteränge komplettierten Giancarlo Fisichella (Renault), Jenson Button (BAR-Honda), Jarno Trulli (Toyota), David Coulthard und Christian Klien (beide Red Bull).
© Foto: Speed Heads
Nach einem verpatzten Training und Motorwechsel startete Michael Schumacher aus der letzten Reihe von Platz 19. Der Deutsche arbeitete sich schnell auf Platz 12 vor, blieb dann aber hinter seinem Team-Kollegen Rubens Barrichello hängen. Später kollidierte Michael Schumacher mit Mark Weber (BMW-Williams) als dieser den Ferrari-Piloten überholen wollte. Beide Boliden mussten zum Boxenstopp. Nach den Reifenwechseln fuhr Michael Schumacher weiter und kam direkt wieder in die Box: die Servolenkung war defekt. Mit 19 Runden Rückstand ging Michael Schumacher nach der provisorischen Reparatur seines Wagens wieder ins Rennen, gab allerdings 7 Runden vor Schluss endgültig auf.
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Für das Team von BMW-Williams verlief der Grand Prix der Türkei ebenfalls unglücklich. Wegen jeweils zwei Reifenschäden hinten rechts kamen weder Nick Heidfeld noch Mark Webber ins Ziel. Das Team sucht nun zusammen mit Michelin nach der Ursache.
Einen unscheinbaren zwölften Platz fuhr Ralf Schumacher für Toyota ein, nachdem er in der Startrunde im Getümmel Plätze verlor.
Wetter: trocken, sonnig, 30°C Luft, 40-45°C Asphalt
Die Ergebnisse des GP der Türkei in Istanbul:
1. Kimi Räikkönen (McLaren Mercedes) in 1:24:34,454 Stunden
2. Fernando Alonso (Renault) + 18,609 Sekunden
3. Juan Pablo Montoya (McLaren Mercedes) + 19,635 Sekunden
4. Giancarlo Fisichella (Renault) + 37,973 Sekunden
5. Jenson Button (BAR-Honda) + 39,304 Sekunden
6. Jarno Trulli (Toyota) + 55,420 Sekunden
7. David Coulthard (Red Bull-Cosworth) + 1:09,296 Minuten
8. Christian Klien (Red Bull-Cosworth) + 1:11,622 Minuten
9. Takuma Sato (BAR-Honda) + 1:49,987 Minuten
10. Rubens Barrichello (Ferrari) 1 Runde zurück
11. Jacques Villeneuve (Sauber Petronas) 1 Runde zurück
12. Ralf Schumacher (Toyota) 1 Runde zurück
13. Robert Doornbos (Minardi Cosworth) 3 Runden zurück
14. Narain Karthikeyan (Jordan Toyota) 3 Runden zurück
15. Tiago Monteiro (Jordan Toyota) 3 Runden zurück
Ausgeschieden:
Mark Webber (BMW Williams) in Runde 21
Felipe Massa (Sauber Petronas) in Runde 29
Nick Heidfeld (BMW Williams) in Runde 30
Michael Schumacher (Ferrari) in Runde 33
Christijan Albers (Minardi Cosworth) in Runde 49
Aktuelle Fahrerwertung nach dem 14. WM-Lauf:*
1. Fernando Alonso (Spanien) mit 95 Punkten
2. Kimi Räikkönen (Finnland) mit 71 Punkten
3. Michael Schumacher (Deutschland) mit 55 Punkten
4. Juan Pablo Montoya (Kolumbien) mit 40 Punkten
5. Jarno Trulli (Italien) mit 39 Punkten
6. Giancarlo Fisichella (Italien) mit 35 Punkten
7. Ralf Schumacher (Deutschland) mit 32 Punkten
8. Rubens Barrichello (Brasilien) mit 31 Punkten
9. Nick Heidfeld (Deutschland) mit 28 Punkten
10. Mark Webber (Australien) mit 24 Punkten
11. Jenson Button (BAR-Honda) mit 23 Punkten
12. David Coulthard (Schottland) mit 21 Punkten
13. Felipe Massa (Brasilien) mit 8 Punkten
14. Tiago Monteiro (Portugal) mit 6 Punkten
15. Alexander Wurz (Österreich) mit 6 Punkten
16. Jacques Villeneuve (Kanada) mit 6 Punkten
17. Narain Karthikeyan (Indien) mit 5 Punkten
18. Christian Klien (Österreich) mit 5 Punkten
19. Christijan Albers (Niederlande) mit 4 Punkten
20. Pedro de la Rosa (Spanien) mit 4 Punkten
21. Patrick Friesacher (Österreich) mit 3 Punkten
22. Vitantonio Liuzzi (Italien) mit 1 Punkt
[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen WM-Läufe mit bewertet[/I]
Aktuelle Konstrukteurswertung nach dem 14. WM-Lauf:*
1. Renault mit 130 Punkten
2. McLaren Mercedes mit 121 Punkten
3. Ferrari mit 86 Punkten
4. Toyota mit 71 Punkten
5. Williams BMW mit 52 Punkten
6. Red Bull-Cosworth mit 27 Punkten
7. BAR-Honda mit 24 Punkten
8. Sauber Petronas mit 14 Punkten
9. Jordan-Toyota mit 11 Punkten
10. Minardi-Cosworth mit 7 Punkten
[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen WM-Läufe mit bewertet[/I]
///M Power
21.08.2005
Da ich nicht glaube, dass der Abflug von JPM einzig und allein durch die Berührung Monteiros bedingt war, kann ich, wie auch schon beim GP von Hockenheim, nichts wirklich Gutes über Montoya sagen. Der Fahrfehler war zum größten Teil ihm zuzuschreiben, was Mercedes wieder einmal den sicher geglaubten Doppelsieg kostete. :mad: Warum schmeißt ein Fahrer seines Formats immer wieder durch solch unnötige Fahrfehler seine Chancen weg? Ich verstehe den Kerl nicht. Die vorangegangene Aktion von Monteiro war zum :kotz: und sicherlich auch ein Grund, warum Montoya später abflog - wenn auch nur ein minimaler. Wenn mir blaue Flaggen gezeigt werden und ich weiß, dass mich vor besagter Kurve noch ein Schnellerer mit Podestchance überholen will, dann gehe ich doch auf der Geraden kurz vom Gas, um ihn vorbeizulassen. Was sich Monteiro dort geleistet hat, war unter aller Kanone. Was Williams in diesem Rennen gezeigt hat, bekommt man auch nicht alle Tage zu sehen. Vier Reifenschäden, alle in der gleichen Kurve und alle hinten rechts. :D Würde mich interessieren, warum diese Reifenschäden nur bei Williams auftraten. Bis jetzt gibt es noch keine Neuigkeiten, die Licht ins Dunkel bringen könnten. Selbst Michelin ist noch ratlos. Ansonsten wurde ich von dem gesamten GP der Türkei wirklich mehr als positiv überrascht. Ich hätte niemals an ein so spannendes Rennen geglaubt. Der Kurs ist ein Traum. Gerade diese tückischen Kurven, die an diesem Wochenende auch so manchem Weltklasse-Fahrer das Genick brachen, haben es wirklich in sich. Diese heiklen Stellen, gepaart mit unzähligen Überholmöglichkeiten, lassen auch in Zukunft auf atemberaubende und spannende GP's hoffen. Was Hermann Thielke anfasst, wird wirklich zu Gold. :applaus:
Hartge
21.08.2005
Leider lässt sich wohl nicht klären, inwiefern Monteiros Auffahren mit Montoyas Abflug zusammenhing. JPM machte sicher wieder einmal keine gute Figur, doch die Hauptschuld sehe ich eher bei Monteiro. Sicher ist nur, dass die Aktion absolut dumm und unnötig war. Die neue Strecke gefällt mir sehr gut. Das hat selbst beim Zuschauen Spaß gemacht.