Performance-Rennsport für die Straße bietet der auf nur 150 Exemplare limitierte BMW M3 GTS. Die 450 PS der Serie und die Gewichtsreduzierung reichten G-Power nicht, so dass der BMW M3 GTS fortan 635 PS leistete. Das war 2011. Jetzt legt G-Power mit einem überarbeiteten Kompressor-Kit und der optimierten Leistungsentfaltung erneut nach, so dass der Racer nun 650 PS leistet, noch schneller unterwegs ist und so etlichen etablierten Sportwagen das Leben schwer machen dürfte.
© Foto: G-Power
In nackten Zahlen stellt sich dies wie folgt dar: Die 635 PS des 4,4 Liter großen V8-Triebwerkes liegen bei 7.800 Touren an, das maximale Drehmoment von 630 Nm bei 3.900 U/min. Den Standardsprint von 0 auf 100 km/h meistert der G-Power BMW M3 GTS in nur 4,1 Sekunden (vorher 4,2 Sekunden, Serie 4,4 Sekunden). Von 0 auf 200 km/h vergehen lediglich 11,8 Sekunden (vorher 11,9 Sekunden). So nimmt der G-Power BMW M3 GTS dem Serienpendant bereits zwischen 100 km/h und 200 km/h beachtliche 2,2 Sekunden ab. Der Vortrieb endet erst bei 323 km/h, während das Serienfahrzeug bereits bei 305 km/h seine Top-Speed erreicht.
Wichtiger als die nackten Zahlen ist für den Kunden jedoch die Leistungsentfaltung, also die Art und Weise, wie die Mehrleistung abgegeben wird. Bei der ersten Kontaktaufnahme zu einem G-Power BMW M3 GTS mit dem neuesten Kompressor-System soll direkt die sportlich direkte Gasannahme auffallen. Jeder Gaspedalbefehl wird ohne Verzögerung in Vortrieb umgesetzt, ohne die bei turboaufgeladenen Triebwerken oftmals übliche Verzögerung.
Ein weiteres Charakteristikum der Aufladung durch den mechanisch angetriebenen ASA-Radialverdichter stellt das ausgeprägte Drehmomentniveau in der Drehzahlmitte dar, das besonders beim Überholvorgang eindrucksvoll in Erscheinung tritt. Dieser spurtstarke Antritt aus dem mittleren Drehzahlbereich soll sich beim Ausdrehen der Gänge kontinuierlich bis hin zur Maximaldrehzahl steigern, bei der dann auch der maximale Ladedruck erreicht wird.
Ziel der Überarbeitung des Kompressor-Systems war neben der Anhebung der Spitzenleistung die Vereinfachung der Montage und die kontinuierliche Steigerung des Qualitätsstandards. Der Produkteinführung ging eine durchgängig im CAD-geführte Entwicklung (rechnerunterstütztes Konstruieren) voraus, ergänzt durch eine virtuelle „Computational Fluid Dynamics“-Analyse (CFD-Analyse zur Strömungsmechanik) und intensiven Erprobungsfahrten.
Sämtliche Bauteile der Ansaugluftführung und des Kraftstoffsystems überarbeitete G-Power oder entwickelte diese neu. Die modifizierte Ansaugluftführung beherbergt nun einen voluminöseren Luftfilter, der einen größeren Luftdurchsatz ermöglicht und dabei gleichzeitig langlebiger und staubresistenter ist. Das Plus an Luftmasse, das die neue Ansaugluftführung generiert, erlaubt den Einsatz von „ASA T1-523“-Kompressoren beim BMW M3 GTS gegenüber den bisher verwendeten „ASA T1-522“-Kompressoren. Ein zusätzliches Kraftstoffpumpensystem mit Zusatzsteuergerät zur kennfeldgesteuerten Aktivierung rundet die Modifikationen an der Hardware ab.
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Ferner konnte G-Power dank der kompletten Überarbeitung der Ansaugluftführung die Anzahl der benötigten Bauteile verbessern, so dass sich auch die Montage einfacher und schneller gestaltet. Die Modifizierung der serienmäßigen Steuergerätesoftware, die nun auf dem aktuellsten Softwarestand von BMW basiert, überarbeitete der Tuner ebenfalls.
In puncto Negativbeschleunigung setzt G-Power auf 6-Kolben- beziehungsweise 4-Kolben-Bremssättel, die sich in mächtige, bis zu 396 Millimeter große Keramik-Carbon-Bremsscheiben verbeißen. Das Hochleistungs-Bremssystem für den BMW M3 GTS entwickelte G-Power zusammen mit Mov’it. Zusätzlich reduziert die neue Keramik-Bremsanlage die ungefederte Masse gegenüber den Bremsanlagen mit Stahl-Bremsscheiben um bis zu 50 Prozent, woraus eine deutliche Verbesserung des Handlings und der Kurvenlage resultiert.
Um die gewonnene Mehrleistung sicher auf die Straße zu bringen, empfiehlt G-Power eine Kombination aus dem 20 Zoll großen Schmiederadsatz „G-Power Silverstone CS“ und Reifen von Michelin in den Dimensionen 255/30 ZR 20 an der Vorderachse und 295/25 ZR 20 an der Hinterachse.
Auf weitere Maßnahmen beim serienmäßigen Fahrwerk des BMW M3 GTS verzichtete G-Power bewusst, da bereits das serienmäßige Setup der M-GmbH eine perfekte Balance und ein Handling auf Rennsportniveau bietet. Lediglich das Leitungsmanko verhinderte in der Vergangenheit noch schnellere Rundenzeiten. Mit 650 PS steht jetzt der Jagd nach neuen Rekorden nichts mehr im Wege.
Unberührt ließ G-Power ebenfalls die Aerodynamik des BMW M3 GTS, den der Hersteller bereits ab Werk mit rennsportorientierten Frontschürzen- und Heckflügel-Elementen ausstattet. Die Komponenten ermöglichen beim Einsatz im Motorsport eine dem Streckenprofil und anderen Rahmenbedingungen entsprechende Anpassung der aerodynamischen Eigenschaften. So lassen sich die Luftleitelemente der Frontschürze in ihrer Geometrie ebenso variieren wie die Stellung des Heckflügels. Das hintere Luftleitwerk basiert auf der entsprechenden Komponente des bis 2010 in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC eingesetzten BMW 320si.