760 PS für ein ordentliches Plus an Leistung und ein eigenständiges Karosseriekonzept: Hamann lässt sich selbst von einem Supersportwagen wie dem Lamborghini Aventador nur mäßig begeistern, wenn sich dieser im serienmäßigen Zustand befindet. Hamann ließ Taten sprechen, packte den Stier an den Hörnern und setzte sein Konzept konsequent um. Der neue Name des harten Bullen aus Italien: Nervudo - und der möchte auffallen und es allen zeigen.
© Foto: Hamann Motorsport
Die Frontschürze des Hamann Nervudos giert geradezu durch die großen Luftschachteinsätze aus Carbon nach Frischluft. Ebenfalls aus dem ultraleichten, hochfesten Rennsportmaterial fertigten die Macher den zweiteiligen Frontspoiler, der den Vorderrädern mit zusätzlichem Abtrieb mehr Grip verschafft. Zur optimierten Aerodynamik tragen ferner die neuen Seitenschweller bei, die den Luftstrom am Unterboden beruhigen.
Damit der V12-Motor jede Menge Luft erhält, verbaute Hamann aus Carbon gefertigte Einlassblenden und eine Lufteinlasshutze auf dem Motorraumdeckel. Einen faszinierenden Blick auf die Leistungszentrale erlauben die Glaspanels, die der Tuner in den Motorraumdeckel integrierte. Wer auf diesen Durchblick verzichten mag, entscheidet sich für die Variante mit Panels aus Sichtcarbon.
Am Heck des Aventadors machte Hamann noch reichlich Optimierungsbedarf aus. Neben der neuen Heckschürze ersetzt der Veredeler den Heckdiffusor durch ein eigenes Produkt aus Carbon. Ebenfalls aus Kohlefaser besteht der verstellbare Heckflügel, der die Aerodynamikarbeiten komplettiert. Extra für den Nervudo entwickelten die Macher außeredm den Sportendschalldämpfer, den es sogar in einer Race-Version mit Backfire gibt.
© Foto: Hamann Motorsport
Genau auf den verwandelten Aventador mit seiner neuen Aerodynamik stimmte der Sportwagenveredeler die Leichtmetallräder ab. Die mehrteiligen „Hamann Professional“-Felgen werden im Schmiedeverfahren gefertigt, was besonders geringe ungefederte Massen für ein Maximum an Fahrdynamik ermöglicht. Die Felgen gelangen vorne in 9 x 20 Zoll mit Reifen im Format 255/30 zum Einsatz und hinten in 13x21 Zoll mit Gummis der Größe 355/25.
Als ob Hamann den Supersportwagen noch nicht umfassend zur Vollendung gebracht hätte, toppen die Macher noch die Leistungswerte des Italieners. Dank der komplett überarbeiteten Software des Steuergerätes erreicht der 6,5 Liter große Zwölfzylinder nun 760 PS statt der serienmäßigen 700 PS. Die Kennfeldoptimierung steigert außerdem das maximale Drehmoment von 690 Nm auf 735 Nm. Die neuen Performance-Daten gab Hamann leider nicht bekannt. Zum Vergleich: In der Serie spurtet der Aventador LP-700 in nur 2,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und erzielt so eine Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h.