Sticht ein von Hamann veredelter McLaren MP4-12C bereits im alltäglichen Straßenbild hervor, setzt dieser mit dem Beinamen „memoR“ im knallig bunten Dress erst recht Akzente. Derart akzentuiert, stiehlt dieser farbenprächtige McLaren den grasgrünen Porsches, den gelben Lamborghinis und den leuchtend roten Ferraris auf dem automobilen Laufsteg der Prachtboulevards sicherlich die Show. Doch der 600 PS starke McLaren MP4-12C von Hamann bietet noch mehr als nur seine Farbenpracht.
© Foto: Hamann Motorsport
Neu ist die Idee der Art Cars nicht: Die Hippies machten es in den 1960er-Jahren vor, BMW folgte in den 1970er-Jahren und ließ mehrere Autos von anerkannten Künstlern gestalten. Insbesondere das BMW M1 Art Car von Andy Warhol aus dem Jahr 1979 bleibt bis heute unvergessen. Der von Warhol bemalte Supersportwagen leuchtete in bunten Farben und startete 1979 sogar im Rennen bei den legendären 24 Stunden von Le Mans.
Zurück in die Gegenwart: Selbstredend, dass sich unter der opulenten Farbenexplosion des Hamann McLaren MP4-12C memoR ein Aerodynamik-Programm des Tuners verbirgt. Bereits die Serienversion des McLaren geizt nicht mit optischen Reizen und präsentiert sich als dynamischer Mittelmotor-Sportwagen.
Hamann griff die bestehende Linienführung des Carbon-Chassis auf und ergänzte seine Karosseriekomponenten um stilistische Anleihen des LeMans-Gewinners von 1995, dem McLaren F1. Dadurch erfuhr die Frontpartie eine umfangreiche Verwandlung: Carbon-Kotflügel mit Airoutlets und eine ausdrucksstarke Frontschürze ersetzen die Originalbauteile. Akzente markieren die in den Vorderbau integrierten LED-Tagfahrleuchten und den Carbon-Frontspoiler.
Als optisches und aerodynamisches Bindeglied zwischen den Achsen bilden neu entwickelte Aufsätze für Seitenschweller und Türen. Größere Lufteinlässe an den Fahrzeugflanken und eine Carbon-Haube unterstreichen darüber hinaus das kraftvolle Fahrzeugdesign. Eine Dachhutze, ein Heckflügel und eine modifizierte Heckschürze mit Aussparung für die drei Endrohre der Abgasanlage vervollständigen die imposante Erscheinung des „memoR“.
© Foto: Hamann Motorsport
Besonderes Augenmerk legte Hamann bei dem aufwändigen Umbau auf ein geringes Fahrzeuggewicht. Um dies zu erreichen, verwendete der Veredeler maßgeblich den extrem leichten und hochfesten Werkstoff Carbon, der aufgrund seiner positiven Eigenschaften auch üppig im Basismodell Verwendung findet.
Zur Vollendung der optischen Gesamterscheinung montierte Hamann geschmiedete Felgen des Typs “Unique Forged Formula“. Die einteiligen, leichten Aluminium-Räder mit Zentralverschluss-Optik kommen vorne in 9,5 x 21 Zoll mit Pneus der Größe 255/30 und an der Hinterachse in 12,5 x 21 Zoll mit Reifen im Format 355/25 zum Einsatz.
Der Innenraum erhält ebenfalls die gewünschte Aufwertung zum automobilen Unikat. Ob edel oder sportlich, Carbon oder Holz, Leder oder Alcantara - Hamann offeriert für jeden Interieur-Geschmack die passenden Zutaten. Auf Wunsch gibt es aus der eigenen Sattlerei alles was das Herz höher schlagen lässt: vom personalisierten Fußmattensatz bis hin zur Komplettlederausstattung.
Das 3,8 Liter große V8-Twinturbo-Triebwerk ließ Hamann (noch) unberührt. Doch ab Werk mangelt es dem britischen Kraftpaket auch nicht: 600 PS und 600 Nm von 3.000 bis 6.500 Touren sorgen für einen Vortrieb von 0 auf Tempo 100 in nur 3,3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 330 km/h.
Der Preis für den Umbau eines McLaren MP4-12C zum „Piece of Art“ startet laut Hamann in Deutschland bei 113.050 Euro.