Heftig, anders lässt es sich nicht beschreiben. Während ich im Alter von 13 Jahren Lamborghinis nur aus den ersten „Need for Speed“-Teilen kannte und Rallye-Fahrzeuge aus den ersten Ablegern von „Coling McRae Rally“ durch die Pixellandschaft driftete, fährt der junge Finne Kalle Rovenperä bereits mit diversen WRC- und Rallye-Fahrzeugen durch die Wälder. Echte Autos und echte Wälder, die sich nicht 100 Meter vor dem Fahrzeug aus Pixeln aufbauen, sondern jene, an denen teure vierrädrige Spielzeuge komplett zerschellen können.
Kalle ist der Sohn des ehemaligen Rallyefahrers und WRC-Schweden-Gewinners Harri Rovenperä (WRC = World Rally Championship). Der Nachwuchs wurde sozusagen das „Wie-ein-Bescheuerter-durch-den-Wald-Rasen“ in die Wiege gelegt. Seitdem der Sprößling laufen kann, scheint er wohl Auto zu fahren. Schließlich wird gemunkelt, dass die Finnen ihren Kindern erst das Rallyefahren beibringen bevor sie sich die Mühe machen, den Kindern etwas Unwichtiges wie Fahrradfahren zu zeigen. Prioritäten müssen sein.
Mittlerweile ist Kalle Rovenperä 13 Jahre jung und macht passend zum aktuellen Trend vor allem bei Youtube auf sich aufmerksam. Dort zeigt der junge Finne ein Video, wie er in einem Citröen-Rallyecar durch den Wald pflügt, während eine Frau mittleren Alters auf seinem Beifahrersitz verzweifelt versucht, ihre Fassung und ihr Bewusstsein nicht zu verlieren.
Das Video lässt erahnen, dass der junge Rovenperä definitiv die Fähigkeiten seines Vaters erbte. Ob die arme Frau jedoch aufgrund der völlig wahnwitzigen Geschwindigkeit auf einem engen Waldweg schreit oder weil ihr klar ist, dass der Fahrer neben ihr noch nicht mal alt genug ist, um sich zu rasieren, geht aus dem Video leider nicht hervor. Fakt ist: die Welt wird auch nach dem Verlust von Sebastien Loeb im WRC-Geschäft wohl nicht auf verrückte und selbstmordgefährdete Fahrten durch viel zu enge Wege verzichten müssen.