Ab 2015 möchte Honda ein Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug der nächsten Generation auf den Markt bringen - zunächst in den USA, in Japan und dann in Europa. Einen ersten konkreten Ausblick auf das neue Fahrzeug bietet der Honda FCEV Concept (Fuel Cell Electric Vehicle), das erste mit Wasserstoff betriebene Fahrzeug, bei dem die Brennstoffzelle komplett im Motorraum platziert ist. Damit steht innen deutlich mehr Raum zur Verfügung. Gleichzeitig bietet sich nun die Chance, die emissionsfreie Technologie in einer Vielzahl von Fahrzeugtypen zum Einsatz zu bringen.
© Foto: Honda
Funktionsweise: Der Brennstoffzellen-Stapel bildet die Hauptenergieversorgung des Fahrzeugs. Dort reagieren Wasserstoff aus dem Tank und Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Die dabei freigesetzte Energie wird in elektrischen Strom zum Antrieb des Fahrzeugs umgewandelt und zusätzlich kinetische Energie beim Abbremsen des Fahrzeugs zurückgewonnen (regeneratives Bremsen) und zusammen mit überschüssiger Energie aus der Brennstoffzelle im Akku-Pack gespeichert. Diese Energie lässt sich bei Bedarf zusätzlich zur Energie aus der Brennstoffzelle abrufen. Umweltfreundlich: Das Fahrzeug emittiert nur Wasser.
Beim neuen Brennstoffzellen-Stapel erzielte Honda einige signifikante Verbesserungen: Die Leistungsdichte wuchs um mehr als 60 Prozent, während die Größe gegenüber dem Vorgängermodell FCX Clarity, dem weltweit ersten in Serie gefertigten Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug, um 33 Prozent reduziert wurde. Die Reichweite des FCEV soll bei mehr als 480 Kilometern liegen. Innerhalb von nur drei Minuten lässt sich der FCEV mit 700 Bar auftanken.
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Futuristisch und ultra-aerodynamisch gestaltet, sieht der Honda FCEV Concept richtig gut aus, wenn man sich die hinteren Radabdeckungen wegdenkt. Das Concept Car besticht durch eine styilsche Front mit einer kurzen Motorhaube und großen Luftöffnungen, die sich bis hoch zur Windschutzscheibe ziehen, während sich die Dachlinie dynamisch und in einem Fluss bis in den Heckspoiler zieht. Platz bietet der Honda FCEV Concept für insgesamt fünf Personen.
Aktuell gibt es in Deutschland nur 15 Wasserstoff-Tankstellen. Doch das soll sich bald ändern: Die sechs großen Partner der„H2 Mobility“-Initiative, der Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und Total angehören, verständigten sich auf einen konkreten Handlungsplan zum Aufbau eines landesweiten Wasserstoff-Tankstellennetzes für Brennstoffzellen-Fahrzeuge.
Bis zum Jahr 2023 soll die heute 15 Tankstellen umfassende, öffentliche Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland auf rund 400 H2-Tankstellen ausgebaut werden. Innerhalb der kommenden vier Jahre sollen die ersten 100 Wasserstoff-Stationen in Betrieb gehen. Damit lässt sich eine bedarfsgerechte Versorgung von Elektro-Fahrzeugen mit Brennstoffzelle, die in den nächsten Jahren von mehreren Herstellern auf den Markt kommen sollen, sicherstellen.