Außergewöhnlich selten wird ein VW Golf IV R32 auf diese Weise unter Druck gesetzt: Bereits ab Werk ein schneller Kompakt-Sportler, reichte HPerformance die serienmäßigen 241 PS bei weitem nicht mehr aus und verpasste dem Golf die Leistung eines McLaren 650S - nämlich satte 650 PS.
© Foto: HPerformance
Durch den Verbau einer geänderten Kurbelwelle wurde aus dem Kraftprotz mit seinen ursprünglich 3,2 Litern Hubraum quasi per Downsizing ein R32 mit 3,0 Litern Hubraum, also ein „R30“. Durch diese Maßnahme besitzt der Golf zwar etwas weniger Drehmoment, ist dafür aber wesentlich drehfreudiger. Dazu bestückte HPerformance den Motor mit anderen Schubstangen, um so einem Bruch der originalen Pleuel vorzubeugen. Als Herzstück und absolute Besonderheit des Triebwerkes erweist sich jedoch der Precision-PT6235-Turbolader - in einem Golf eine Rarität.
Um den Kraftstoff zur Verfügung zu stellen, installierten die Macher im Motorraum einen Catch-Tank mit einer zusätzlichen Kraftstoffpumpe. Der Ladeluftkühler, die dazugehörige Verrohrung und die Ansaugung stellen individuelle Sonderanfertigungen dar. Nicht anders bei der klappengesteuerten Abgasanlage, die sich mit brutalem Lärm artikuliert, ohne den charakteristischen R32/30-Sound zu verwässern.
Der Ladedruck und dessen Charakteristik lassen sich über einen elektronisch volleinstellbaren Boost-Controller regulieren. So kann das Fahrzeug zwischen 500 PS und bis zu 650 PS in der Spitze leisten. Der Motorumbau-Preis besitzt einen Wert von 20.000 Euro. Die neuen Performance-Daten teilte HPerformance leider nicht mit, doch dürften diese höllisch ausfallen und für brachiale Zwischenspurts sorgen. Der McLaren 650S spurtet übrigens in 3,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100.
Um die gewaltige Kraft zu zügeln, verbaute HPerformance eine neue Bremsanlage. Während die Bremsscheiben an der Vorderachse in 356 x 32 Millimetern zum Einsatz gelangen, sind es an der Hinterachse 304 x 28 Millimeter. Darüber hinaus kombinierten die Macher ein Bilstein-B16-Gewindefahrwerk mit H&R-Stabilisatoren. Für den idealen Seitenhalt sorgen derweil beim Kurvenwildern „Recaro Pole Position“-Sitze.