Der Hulme CanAm ist ein rassiger Supersportwagen aus Neuseeland. Jetzt präsentieren die Kiwis das erste Vorserienmodell des über 600 PS starken Leichtgewichts. Dem Stammleser von Speed Heads wird der Renner bekannt vorkommen: Im Jahre 2004 berichteten wir über das Vorhaben der neuen Schmiede, die damals noch Supercars NZ hieß. Ein Jahr später kam der Prototyp mit der Bezeichnung Hulme.F1. Weitere vier Jahre vergingen, die Macher sammelten auf weltweiten Veranstaltungen Feedback, optimierten das Auto und enthüllten das auf Performance ausgerichtete Ergebnis - jetzt aber offen.
© Foto: Speed Heads
Ein großes Ziel haben die Macher: Der handgebaute Hulme CanAm soll das Gefühl vermitteln, einen Formel-1-Boliden auf der Straße zu bewegen. So erinnert bereits das Design des neuseeländischen Flitzers durch die spitz zulaufende Nase, die Frontspoiler, dem Heckflügel als auch die freistehenden Räder an einen Rennwagen aus der Formel 1. Insgesamt zwei Personen finden in dem straßenlegalen Renner Platz
Dank extremer Leichtbauweise mit Carbon, wiegt der Hulme CanAm weniger als 1.000 Kilogramm. Für den Vortrieb des Vorserienmodells sorgt derweil ein 7,0 Liter großer V8-Motor von Chevrolet, der 608 PS (600 bhp) und ein maximales Drehmoment von 600 Nm mobilisiert. Die Kraftübertragung erfolgt über ein knackiges, sequentielles 6-Gang-Getriebe an die Hinterräder. Genaue Daten liegen noch nicht fest, aber 320 km/h sollen möglich sein.
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Um die Kraft zu zügeln, ist der Hulme CanAm rundum mit innenbelüfteten Scheibenbremsen und Sechskolben-Bremszangen ausgestattet. Für den Kontakt zur Straße sorgen vorne 19 Zoll große Reifen der Dimension 245/40 und hinten 20-Zöller in der Größe 315/35.
Der neuseeländische Supersportwagen wird voraussichtlich im Jahre 2010 in einer Kleinserie hergestellt. Der Preis steht noch nicht fest, soll aber rund 295.000 Euro betragen. Auch die Entwicklung weiterer Modellderivate, wie zum Beispiel ein Coupé, sind anvisiert.
Der Namenspatron des Hulme CanAm ist kein geringerer als der ehemalige Formel-1-Fahrer Denny Hulme aus Neuseeland, der als Monteur begann und 1967 im Team von Jack Brabham sogar Weltmeister wurde. Anschließend wechselte Hulme zu McLaren, wo er erfolgreich in der CanAm-Serie (Canadian-American) als auch der Formel 1 fuhr und später den McLaren Ford M23 entwickelte, mit dem Emerson Fittipaldi 1974 und James Hunt 1976 die Fahrerweltmeisterschaft errangen.
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Im Oktober 1992 starb Hulme durch Herzinfarkt am Steuer eines BMW M3 beim 1.000-Kilometer-Rennen im australischen Bathurst, einem der härtesten Tourenwagenrennen der Welt, im Alter von 56 Jahren. Hulme schaffte es sogar, sein Fahrzeug noch sicher anzuhalten.
Hinter der Supersportwagen-Marke steht der mittlerweile 68-jährige Jock Freemantle, der es sich in den Kopf setzte, einen Supersportwagen zu entwickeln, der es mit Ferrari und McLaren aufnehmen kann. Um das Projekt zu finanzieren, verkaufte Freemantle sein Haus, während andere Beteiligte ihre Lebensversicherungen auflösten - doch sie alle glauben an den Erfolg.
© Foto: Speed Heads
Einige sagen, Freemantle sei verrückt, aber vielmehr ist der Enthusiast exzentrisch und von seinem Projekt derart überzeugt, dass die Neuseeländer es gemeinsam mit vereinten Kräften schon so weit voranbrachten. Der Verkauf allerdings wird vermutlich den schwierigsten Part darstellen.
speedheads
07.02.2009
Bei der Präsentation des Hulme CanAm auf der Rennstrecke war die neuseeländische Rennsport-Legende Chris Amon zugegen und fuhr den CanAm. Seine Eindrücke gibt es in einem Video, auch Hulme-Gründer Jock Freemantle wird interviewt: [url]http://www.nzherald.co.nz/motoring/news/video.cfm?c_id=9&gal_objectid=10553241&gallery_id=104209[/url] Amon fuhr von 1963 bis 1976 in der Formel 1 und konnte 1966 das 24-Stundne-Rennen von Le Mans gewinnen - ein ganz besonderes Jahr; denn das war der legendäre Deifachsieg der der Ford GT40. Amon bildete das Team mit keinem Geringeren als Bruce McLaren, dem gebürtigen Neuseeländer, der das F1-Team McLaren gründete und leider bei einem Rennunfall schon früh starb. 1967 gewann Amon für Ferrari das 24-Stunden-Rennen von Daytona und das 1000-km-Rennen von Monza. Auch mit unserer Legende Hans Stuck war Amon erfolgreich: Die beiden gewannen 1973 den Großen Preis der Tourenwagen (6-Stunden-Rennen) auf dem Nürburgring in einem BMW 3.0 CSL. Das war ein Kurzumriss über Chris Amon, damit ihr wisst, wer sein Urteil über den Hulme CanAm gibt.
Aston Martin (Gast)
07.02.2009
Solche Sportwagen scheinen (wieder) in Mode zu kommen. Was ich hier sehe, gefällt mir sehr gut. Unter 1000 Kilo Gewicht mit einem Corvette V8. Man weiß ja, dass dieser Motor locker für über 1000 PS gut ist. :evil: Aber auch mit "nur" 600 PS geht das Ding ja schon ganz gut. Auf dem zweiten Bild erinnert die Seitenansicht übrigens ein wenig an einen Pagani. Vielleicht findet der CanAm ja den Weg nach Deutschland. Die schwarz abgeklebten Bereiche an Front und Heck dürften wohl schon die Positionen für Front-und Heckleuchten darstellen. Der TÜV kann also kommen.
Twentyone
07.02.2009
Ein ähnliches Konzept wie beim Caparo T1 ... Das Leistungsgewicht ... brutal Geht sicher gut ab