In Deutschland verabschiedete sich das Hyundai Genesis Coupé heimlich, still und leise Ende 2013 vom Markt. In anderen Ländern kommt der Zweitürer jedoch nach wie vor gut an, weshalb der Koreaner dort nun ordentlich aufgefrischt wird. Vor allem technisch zeigt sich der Sportler in weiten Teilen optimiert und glänzt beim 348 PS starken Topmotor mit einem deutlich verbesserten Durchzug, der zu einem Sportwagen dieses Kalibers passt.
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Mehr Ansprechverhalten und noch mehr Emotionen
Hierzulande hatte es das Hyundai Genesis Coupé stets leider schwer - was durchaus unverständlich ist, schließlich brachte der Koreaner zahlreiche Qualitäten mit. Neben seinem günstigen Preis zählten die Optik, das agile und souveräne Fahrverhalten sowie die hohe Alltagstauglichkeit dazu.
Doch im Ausland - besonders in den USA - weiß man den schnittigen Zweitürer nach wie vor zu schätzen, weshalb ihn Hyundai jetzt grundlegend überarbeitete. So verfügt als kleinere Motorvariante der Zweiliter-Vierzylinder-Turbo nun über einen größeren Ladeluftkühler, was die Ansaugtemperaturen senken und somit mehr Power nach sich ziehen soll.
Auf die technischen Daten wirkt sich das nur unerheblich aus: Die Leistung steigt von 275 auf 278 PS, das maximale Drehmoment von 373 Nm bleibt gleich. Das Ansprechverhalten und die Fahrbarkeit sollen jedoch von den Änderungen deutlich profitieren. Für einen emotionaleren Motorsound installierte Hyundai zudem ein neues Ansaugrohr.
Zu den Fahrleistungen des neuen Hyundai Genesis Coupé 2.0T äußern sich die Koreaner nicht. Allerdings ist davon auszugehen, dass sich die Werte im Vergleich zum Vorgängermodell (0 auf 100 km/h in 7,4 Sekunden, 236 km/h Höchstgeschwindigkeit) nicht fundamental änderten.
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Sportliche Überraschung beim V6-Triebwerk
Die Angaben zur 3,8 Liter großen V6-Version überraschen jedoch; denn der Sprintwert unterscheidet sich grundlegend vom letztjährigen Europa-Modell. Während das Coupé in der Automatik-Version in 5,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten soll, kommuniziert Hyundai nun eine 0-auf-60-mph-Zeit (96,56 km/h) von nur knapp über fünf Sekunden. Der Top-Speed liegt bei elektronisch abgeregelten 240 km/h. Technisch erfolgten beim 348 PS starken Topmotor des Hyundai Genesis Coupés keine Änderungen. Das maximale Drehmoment von 400 Nm liegt bei 5.100 U/min an.
Beim Facelift brachte Hyundai ebenfalls die Getriebe auf Vordermann. Die Achtgang-Automatik verfügt nun über eine Drehzahlanpassung beim Herunterschalten. Das manuelle Sechsganggetriebe erhält Synchronringe mit Carbon-Überzug und eine Berganfahrhilfe. In puncto Traktion soll das Coupé von der optional erhältlichen Torsen-Differenzialsperre an der Hinterachse profitieren, die für die sportlich angehauchten „R-Spec“- und „Ultimate“-Modellvarianten zu haben ist.
Noch mehr Ausstattung in Serie
Im Zuge des Modellwechsels gönnt Hyundai dem Genesis Coupé eine aufgewertete Serienausstattung. Nebelscheinwerfer, Tempomat, ein Innenspiegel mit automatischer Abblendfunktion, beheizte Außenspiegel und Fußmatten befinden sich jetzt serienmäßig an Bord. Die „R-Spec“-Modelle besitzen zusätzlich stärker ausgeformte Sitzwangen. Darüber hinaus soll sich das Lederlenkrad hochwertiger anfühlen, während der Handbremshebel fortan eine Lederummantelung trägt und der Instrumententräger inzwischen über eine Ambiente-Beleuchtung verfügt.
Die scharfen Talente beibehalten
Die Front des Hyundai Genesis Coupés präsentiert unverändert das bekannte Design mit dem großen sechseckigen Kühlergill und eng zusammengekniffenen Scheinwerferaugen. Die gestreckte Seitenansicht wird von der an der B-Säule unterbrochenen Schulterlinie aufgelockert, während die Heckansicht von großen Auspuff-Endrohren, den Klarglas-Scheinwerfern und dem üppig dimensionierten Spoiler dominiert wird.
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Auch auf das Fahrwerk hat die Modellpflege keinen Einfluss. Aber das fahrdynamische Talent des Hyundai Genesis Coupés war seit jeher gut ausgeprägt. Die Vorderachse arbeitet mit McPherson-Federbeinen und doppelten Querlenkern, hinten gelangt eine Fünflenker-Achse zum Einsatz.
Während die Architektur für Ausgewogenheit zwischen Sportlichkeit und Komfort sorgt, präsentieren die „R-Spec“- und „Ultimate“-Varianten deutlich dynamischere Setups. Härtere Feder- und Dämpferraten sowie dickere Stabilisatoren sollen das Hyundai Genesis Coupé ebenso für Ausflüge auf die Rennstrecke rüsten. Außerdem lässt sich ohne großen Aufwand der Radsturz um bis zu 1,5 Grad verstellen, falls es tatsächlich einmal auf den Track gehen sollte.
Für standhafte Verzögerungsleistungen sorgt in den „R-Spec“- und „Ultimate“-Modellen eine Brembo-Bremsanlage mit Vierkolben-Sätteln und 340 Millimeter großen innenbelüfteten Scheiben vorne und 330 Millimeter messenden Pendants hinten. Die Standardversion bremst mit Einkolben-Sätteln und Scheiben in 320 Millimetern bzw. 315 Millimetern. Die hydraulische Servolenkung und das in zwei Stufen komplett abschaltbare ESP haben dagegen alle Hyundai Genesis Coupés gemein.