Mit seinem neuen, in Europa entwickelten und produzierten Kompaktwagen i30 ist Hyundai besser denn je für den harten Kampf in der Golf-Klasse gerüstet. Nicht erst seit VW-Chef Martin Winterkorn auf Messen die Autos der Koreaner intensiv besichtigt, ist allgemein bekannt: Mit der koreanischen Marke ist in den nächsten Jahren stark zu rechnen. Alleine 2011 konnte Hyundai seine Verkäufe in Deutschland um satte 17 Prozent steigern, während der Gesamtmarkt um lediglich 9 Prozent wuchs.
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Die dritte Generation des Hyundai i30 schnitten die Macher spürbar auf europäische Bedürfnisse zu. Ab 15.850 Euro steht der Kompakte aus Korea ab dem 23. März 2012 Erfolg versprechend beim Händler. Lediglich bei den Motoren ist noch deutlich Raum nach oben, wo zunächst bei 135 PS Schluss ist - mehr Leistung könnte dem Hyundai i30 noch einen wünschenswerten Extra-Schuss Leidenschaft einbringen.
Neben dem 135 PS starken 1.6-Liter-Triebwerk, das den Hyundai i30 auf bis zu 195 km/h beschleunigt, ist zum Start noch ein 1.4-Liter-Benziner mit 73 kW/99 PS erhältlich. Interessant für Sparfüchse und Drehmoment-Fans: Von drei Diesel-Aggregaten gibt es den stärksten 1.6-Liter-Motor mit 94 kW/128 PS, der für bis zu 197 km/h gut ist, auch als besonders spritknausernden Hyundai i30 blue 1.6 CRDi. Das Blue-Paket samt Start-Stopp-Automatik sorgt für nur 3,7 l/100 km Normverbrauch (CO2-Ausstoß 97 g/km).
Apropos: Ein Start-Stopp-System vermutet man bei absoluter Stille im Stand ebenfalls beim 1,6-Liter-Benziner, ehe man die knapp 1.000 U/min im Drehzahlmesser bemerkt. Der Motor ist außergewöhnlich laufruhig und macht sich akustisch gar nicht, sondern höchstens durch kaum wahrnehmbare Micro-Schwingungen im Lenkrad bemerkbar. Jenes lässt sich mit der variablen Servolenkung („Flex Steer“) in drei Stufen für unterschiedliche Fahrzustände einstellen. Solche Spezialitäten tragen mit dazu bei, dass der Hyundai i30 äußerst vielversprechend für den heißen Kampf in der Golf-Klasse gerüstet ist.
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Besonders auffallend am neuen Hyundai i30: Er vermittelt dem Fahrer eines VW Golf wohltuende Vertrautheit in puncto Bedienung, Material sowie Ergonomie und hinterlässt dennoch einen eigenständigen Eindruck. Die bereits sprichwörtlich gute Verarbeitung verhilft auch diesem Hyundai zu einem sehr guten Gesamteindruck.
Am meisten punktet der kompakte Koreaner bei der typischen Kundschaft seiner Klasse. Laut Zielgruppendefinition könnte er auch „ü30“ heißen, denn sein durchschnittlicher Käufer ist männlich, 47 Jahre alt und verheiratet. Ihm bietet der i30 das schicke Äußere aus der Feder von Ex-BMW-Designer Thomas Bürkle: Vorne geprägt vom markentypischen Hexagonal-Grill, seitlich mit dynamisch ansteigender Fensterlinie und hinten mit kraftvollem Abschluss.
Im Innenraum herrscht gehobene Atmosphäre - das gilt sowohl für die Verarbeitung als auch die verwendeten Materialien. Hyundai begeht nicht denselben Fehler wie mancher Konkurrent, sicht- und ertastbare Flächen mit Hartplastik zu verschandeln. Stattdessen verwöhnt geschäumter Kunststoff über das gesamte Armaturenbrett hinweg und sogar an den oberen Türen-Innenverkleidungen die Fans von Premium-Haptik.
Am meisten Raum für Verbesserungen herrscht bei den Motoren. Der stärkste 1.6-Liter-Benziner stellt seine 99 kW (135 PS) erst bei 6.300 U/min bereit und verlangt deshalb stets nach ordentlich Drehzahl. Abhilfe schaffen dürfte hier der gleich hubraumstarke Turbo mit 137 kW/186 PS, dessen Einsatz im Hyundai i30 allerdings noch nicht ganz sicher ist.