Die ersten Antworten auf die Zukunft von Hyundai nimmt die neue Studie „Intrado“ vorweg. Von der Luftfahrt inspiriert und mit dem internen Codenamen HED-9 (Hyundai Europe Design) entwickelt, zeigt das Konzeptfahrzeug ein neues Crossover-Modell, einen Wasserstoffantrieb der nächsten Generation und eine neue Technik des Automobilbaus. Mit Innovationen vollgepackt, feiert der Hyundai Intrado seine Weltpremiere auf dem Genfer Automobilsalon (06.03.2014 - 16.03.2014).
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So scharf geht es in die Zukunft
Das neue Crossover-Modell könnte konkret einen Ausblick auf die nächste Generation des Hyundai ix35 bieten. Die markante Form des Intrados erzielt eine hohe aerodynamische Effizienz. Als optisch auffällig erweist sich dabei das moderne, dreidimensionale Außendesign, das sich durch mehr Volumen und kräftigere Kurven als bei den aktuellen Automobilen auszeichnet.
Angriffslustig gestalteten die Macher die markante modellierte Front, die durch den großen, sechseckigen Singleframe-Kühlergrill, die schlank gezeichneten Frontscheinwerfer und LED-Leuchten sowie die konturierte Motorhaube besticht. In der Seitenansicht setzen das schwungvoll gezeichnete Dach und die muskulös ausgestellten Radhäuser weitere Akzente, während das Souveränität ausstrahlende Heck sich durch die scharf gezeichneten LED-Rückleuchten hervorhebt.
Mehr denn je von der Luftfahrt inspiriert
Der Name „Intrado“ spielt auf die Flügelunterseite von Luftfahrzeugen an, die den Auftrieb erzeugt und damit erst das Fliegen ermöglicht. Für die zukunftsweisende Technik ließ sich Hyundai deshalb von der Luftfahrt inspirieren: die Verwendung hochmoderner Materialien, der Verzicht auf überflüssiges Gewicht, eine rein zweckbezogene Bauart und ein hocheffizienter Antrieb. Den superleichten Stahl zur Fertigung der äußeren Hülle bezieht Hyundai beispielsweise aus seinem eigenen Stahlwerk, den die Koreaner dadurch ganz ihren eigenen Wünschen anpassen konnten.
Durch die besonders leichte Struktur lässt sich der Intrado besser fahren und einfacher reparieren. Die zentrale Struktur des Carbon-Rahmens wird durch neu entwickelte Verbindungstechniken und Materialkombinationen konstruiert, die es so im Automobilbau noch nicht gegeben haben soll. Die Festigkeit und Steifigkeit dieser zentralen Struktur erlaubt es, dass sich die weiteren Karosserieteile aus unterschiedlichstem Material herstellen lassen. So erhalten wiederum die Designer mehr Flexibilität in der Gestaltung und die Crash-Performance wird ebenso verbessert.
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Fortschrittliche Materialien und radikale Konstruktionen
Im Innenraum, der sofort Assoziationen an ein Flugzeug-Cockpit weckt, darf sich der Fahrer wie ein Pilot fühlen. Zielstrebig im Design und betont praktisch, legte Hyundai im Interieur viel Wert auf Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität. Kunden wünschen sich Fahrzeuge, die einfach zu bedienen sind, die sie intuitiv bedienen können und die leicht auf die verschiedenen Anforderungen eines aktiven Lebensstils anzupassen sind. Diesen Anforderungen stellt sich der Intrado.
Daneben prägen fortschrittliche Materialien und radikale Konstruktionen die Optik des Interieurs. So werden Komponenten, die normalerweise verborgen sind, sichtbar. Bei jeder Öffnung von Türen, Motorhaube oder Kofferraum ist der zentrale Carbon-Rahmen zu sehen. Auch der Blick durch die Luftdüsen ermöglicht eine freie Sicht auf die Kohlefaserstoffe. Die Verwendung eines hellen Orange-Farbtons steht dabei in Kontrast zum freiliegenden Carbon.
Antrieb: Kleine Brennstoffzelle für 600 Kilometer Reichweite
Für den Antrieb des Hyundai Intrados sorgt eine neue Generation des Wasserstoff-Brennstoffzellen-Motors, der bereits durch den auf dem Markt erhältlichen Hyundai ix35 Fuel Cell bekannt ist. Dabei verbesserte Hyundai insbesondere die Speichereinheit, die einen Teil der Energie aus der Brennstoffzelle sowie den Strom, der beim Bremsen und im Schubbetrieb entsteht, nutzt. Die Lithium-Ionen-Batterie leistet nun 36 Kilowatt.
Seine Alltagstauglichkeit beweist der Antrieb dadurch, dass er sich innerhalb von nur wenigen Minuten betanken lässt und eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern erzielen soll. Neben der verbesserten Leistung und der erhöhten Reichweite, verspricht der Intrado durch sein reduziertes Gewicht und die höhere Effizienz des Motors eine direktere und agilere Fahrdynamik.
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Funktionsweise: Der Brennstoffzellen-Stapel bildet die Hauptenergieversorgung des Fahrzeuges. Dort reagieren Wasserstoff aus dem Tank und Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Die dabei freigesetzte Energie wird in elektrischen Strom zum Antrieb des Fahrzeugs umgewandelt und zusätzlich kinetische Energie beim Abbremsen des Fahrzeugs zurückgewonnen (regeneratives Bremsen) und zusammen mit überschüssiger Energie aus der Brennstoffzelle im Akku-Pack gespeichert. Diese Energie lässt sich bei Bedarf zusätzlich zur Energie aus der Brennstoffzelle abrufen. Umweltfreundlich: Das Fahrzeug emittiert nur Wasser.
Aktuell gibt es in Deutschland nur rund 30 Wasserstoff-Tankstellen. Doch das soll sich bald ändern: Die sechs großen Partner der„H2 Mobility“-Initiative, der Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und Total angehören, verständigten sich auf einen konkreten Handlungsplan zum Aufbau eines landesweiten Wasserstoff-Tankstellennetzes für Brennstoffzellen-Fahrzeuge.
Bis zum Jahr 2023 soll die heute etwa 30 Tankstellen umfassende, öffentliche Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland auf rund 400 H2-Tankstellen ausgebaut werden. Innerhalb der kommenden vier Jahre dürften die ersten 100 Wasserstoff-Stationen in Betrieb gehen. Damit lässt sich eine bedarfsgerechte Versorgung von Elektro-Fahrzeugen mit Brennstoffzelle, die in den nächsten Jahren von mehreren Herstellern auf den Markt kommen sollen, sicherstellen.
speedheads
26.02.2014
Zur Info: Wir fügten dem Artikel die ersten Fotos und etliche Details über die Studie hinzu.