Kompakt, erschwinglich und wieselflink - eine Rennsemmel im eigentlichen Sinne ist der Hyundai Veloster bereits seit 2011 mit dem 1.6 Liter-Benzindirekteinspritzer. Allerdings hinterlassen die überschaubaren 140 PS oftmals einen Rest-Appetit nach mehr. Nun hat die Rennsemmel ordentlich Aufstrich erhalten und dürfte mit 204 Turbo-PS erst so richtig schmackhaft sein – zufriedenstellende Sättigung sehr wahrscheinlich.
Neben extra Power hebt sich der Hyundai Veloster Turbo durch äußere Merkmale wie neue Schürzen und Spoiler sowie einen Doppelrohrauspuff vom kleineren Bruder ab. Rennsemmel-Freunde dürfen wohl ab Mitte 2012 so richtig herzhaft zubeißen, vorausgesetzt, sie haben schätzungsweise gut 24.000 Euro dafür übrig.
© Foto: Hyundai
Der aufgeladene Koreaner geht relativ knauserig mit dem Sprit um. Seine laut Hyundai USA 38 Meilen per Gallone bei Landstraßentempo sind sparsamer als die Konkurrenten und entsprechen 6,2 l/100 km. Seine Spitzenleistung entwickelt der 1.6-Liter-Turbo bei 6.000 U/min. Das maximale Drehmoment von stattlichen 264 Nm soll dank der Zwangsbeatmung über den breiten Bereich von 1.750 bis 4.500 U/min für kräftigen Punch sorgen. Ein spezieller Ansaugtrakt sowie ein Doppelrohrauspuff bringen die passende Soundkulisse im Innenraum sowie in Vorbeifahrt.
Optisch fällt der größere, hexagonale Frontgrill auf, der wie ein weit aufgerissenes Maul wirkt. An der Front sind acht LED-Tagfahrlichter stilprägend, die man allerdings bereits vom Basis-Veloster her kennt. Dazu spezielle Nebenscheinwerfer, neue Seitenschweller und ein markanter Heckdiffusor. Das aggressivere Design soll optisch signalisieren, dass der Turbo dank Aerodynamik-Maßnahmen zusätzlich auf die Straße gepresst wird. Erstmals erscheint der Veloster als Turbo in der Serienlackierung Matt-Grau.
In der Innenausstattung hebt sich das kompakte Sportcoupé durch graphitschwarze Materialien und blaue Akzente von der schwächeren Version ab. In die Ledersitze ist der Schriftzug „Turbo“ eingestickt. Die Gangwahl erledigt eine Sechsgang-Handschaltung oder Automatik. Schließlich ist der Turbo mit einer direkteren Lenkung ausgestattet.
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Selbstbewusst nimmt Hyundai mit seinem Veloster Turbo etablierte Konkurrenten ins Visier, namentlich VW Golf GTI, Honda Civic und Mini Cooper S. Im Vergleich schneidet der Koreaner mit der höchsten absoluten Leistung und der höchsten Literleistung imposant ab. Im Drehmoment liegt er zwar hinter dem GTI, schlägt dagegen die Konkurrenz in Sachen Leistungsgewicht.
Warum Hyundai nicht den naheliegenden Vergleich mit dem VW Scirocco wählte? Vielleicht liegt die Begründung in der Anzahl der Türen; denn hier liegt der Veloster mit seinen ungewöhnlichen drei Einstiegstüren (eine links, zwei rechts) ohnehin außerhalb jeder Norm. In Deutschland tritt der Scirocco etwas leistungsstärker mit 210 PS an, liegt mit 27.025 Euro jedoch deutlich über dem vermutlichen Einstiegspreis für den Veloster Turbo.