Für eine neue Generation anspruchsvoller Käufer präsentiert Infiniti als Concept Car ein luxuriöses Kompaktfahrzeug: den Etherea. Zugleich lässt die Studie erahnen, mit welchem Konzept die Japaner in bekannt unkonventioneller Manier ihr europäisches Modellprogramm in Richtung der Kompaktklasse erweitern wollen, um mit neuem Luxus und muskulöser Ausstrahlungskraft gegen VW Golf, Audi A3 und Co. anzutreten - im Jahre 2014 könnte die Serie durchstarten.
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Progressive Eleganz im Profil
Ausgestattet mit allen Vorzügen der Marke Infiniti - einschließlich eines kraftvollen Hybrid-Antriebs und eines Maximums an Fahrfreude - präsentiert sich der 4,4 Meter lange Etherea als eine kühne Neuinterpretation des Kompaktwagen-Themas. Die beinahe skulpturhafte Form verkörpert den dynamischen Charakter und verschafft dem Etherea eine in dieser Klasse einzigartige Silhouette. Fließende Linien formen den Charakter und strahlen eine kraftvolle Sinnlichkeit aus.
Projektleiter und Exterieur-Designer Giichi Endo beschreibt den Etherea als ein „4-Türer-Coupé mit 5-Türer-Funktionalität - ein Schrägheckauto, das nicht wie ein Schrägheckauto aussieht.“ Das Design folgt eher Coupé- als Schrägheckvorbildern und weist zahlreiche Stilelemente auf, die erstmals an der Infiniti-Studie Essence zu sehen waren. Dennoch wurde das elegante Profil des Ethereas nicht durch Einschränkungen bei der Funktionalität erkauft. So besitzt der Etherea eine große Heckklappe.
Um den Anforderungen der Studie gerecht zu werden, wurde die Infiniti-Formensprache behutsam weiterentwickelt. So dominieren etwa die Scheinwerfer das Markengesicht stärker als je zuvor. In die leicht geschwungenen Scheinwerfer ist als Tagfahrlicht ein sichelförmiges Leuchtband mit LED-Technik integriert. Auch diese neuen Leuchten sollen das Design-Repertoire künftiger Infiniti Baureihen bereichern.
Unter Verwendung einer konzerneigenen, für Infiniti entwickelten Plattform sorgen ein langer Radstand und kurze Überhänge für optische Präsenz und sportlichen Appeal. Trotz der im Vergleich zu den Hinterradantriebs-Baureihen der Marke etwas kürzeren Motorhaube sind die Proportionen genauso stimmig und der Gesamteindruck ebenso ausgewogen. Die sichelförmige C-Säule setzt als auffällige Infiniti-Signatur einen dynamischen und markanten Akzent.
Die geräumige Viersitzer-Kabine bietet nicht nur den von Infiniti gewohnten Luxus, sondern ist dank eines überdurchschnittlich hohen Hüftpunktes auch ein- und ausstiegsfreundlich wie bei keinem anderen Auto in der kompakten Premium-Klasse. Vier sich weit öffnende und hinten angeschlagene Fond-Türen sowie fehlende B-Säulen sorgen für ein offenes Raumgefühl.
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Obwohl der Etherea kein Crossover ist, liegt bei ihm der Fahrer-Hüftpunkt höher als bei einem normalen Kompaktwagen. Was den Einstiegskomfort und die erhöhte Fahrersitzposition betrifft, sind durchaus Anleihen beim Infiniti FX zu erkennen. Die Designer tauften die leicht erhöhte Karosserieform „Lift-up“.
Starke Leistung mit hoher Effizienz
Wie bei jedem Infiniti liegt auch beim Etherea die Betonung in gleichem Maße auf Design und Fahrfreude. Aufbauend auf einer konzerneigenen Plattform besitzt die Studie einen ebenso kraftvollen wie sparsamen Hybrid-Antrieb. Das System mit einem Elektro-Motor und zwei Kupplungen debütierte im ersten Hybrid-Modell der Marke - dem Infiniti M35h: eine Premium-Limousine, deren Verkaufsstart in Europa kurz bevorsteht.
Ein aufgeladener 2.5-Liter-Benziner mit vier Zylindern entwickelt im Etherea 245 PS für fulminante Antrittsstärke und Beschleunigungskraft über den gesamten Drehzahlbereich. Der Elektro-Motor steuert bei Bedarf zusätzliche Kraft bei und ermöglicht bei niedrigem Tempo leises und abgasfreies Dahingleiten. Die Kraft wird erstmals bei einem Infiniti von einem stufenlosen Getriebe (CVT) auf die Vorderräder übertragen. Eine Einzelradaufhängung, regenerative Bremsen und eine elektro-hydraulische Servolenkung modernster Bauart tragen ebenfalls zum Gleichgewicht zwischen Leistung und Umweltfreundlichkeit bei.
Luxus in Symbiose mit Raum und Komfort
Das für Infiniti neue Layout mit Vorderrad-Antrieb bietet nicht nur Chancen für äußerliche Design-Experimente, sondern ermutigt auch zu einem Neuansatz bei der Innenraumgestaltung. Komfort und Raum, gepaart mit einer Kombination aus Luxus und Perfektion - so könnte man die Kabine des Ethereas mit ihrem ebenen Boden und ihrer einladenden Offenheit beschreiben.
Das Fehlen der B-Säule und die gegenläufig sich öffnenden Türen verleihen der Kabine zusätzliche Weite und betonen den Einstiegskomfort ebenso wie die Geräumigkeit. Diese einladende Offenheit ist nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken, dass auf den Getriebetunnel verzichtet und der gesamte Innenraumboden daher annähern eben ausgeführt werden konnte. Zwischen den vier Sitzen sind lediglich elegante, schmale Konsolen vorhanden, die als Armlehnen dienen und in denen zusätzliche Bedienelemente untergebracht sind.
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Wie bei jedem Infiniti ist das Cockpit auf der Fahrerseite sportlich ausgerichtet. Trotz dieser Zentrierung auf den Fahrer sind die Passagiere aber keineswegs zur Passivität verdammt. Vielmehr ist der Innenraum so konzipiert, dass Luxus und Sportlichkeit allen Insassen zugutekommen. So positionierten die Macher beispielsweise am Armaturenbrett zwei zentrale Displays, die für Fahrer und Beifahrer gleichermaßen einfach erreichbar sind. Das untere Display stellt ein Touchscreen für die intuitive Bedienung von Klimaanlage, Audio-System etc. dar. Dagegen dient der obere Bildschirm als reine Informationsanzeige.
Feinste Materialien und handwerkliche Qualität
Das japanische Wort Hamon für die Gestaltung der Rundinstrumente am Armaturenbrett bedeutet so viel wie „Wellen, die sich in einem Teich ausbreiten, wenn man einen Stein hineinwirft“. Genauso wellenartig sind die weiteren Instrumente um den zentralen Drehzahlmesser gruppiert.
Wie bei jedem Infiniti steht auch beim Interieur des Ethereas die Harmonie im Design und in der Wahl der Materialien im Vordergrund. Beispielhaft und erstmals im Etherea kommt dies im Kumihimo (den vom Kimono inspirierten Kedern an den Sitzen) und im Inuyarai (den markanten Längsstreifen an den Türinnenseiten) zum Ausdruck.
Auch der neueste Interieur-Trimm von Infiniti debütiert im Etherea in Form einer weiteren Spielart der vom japanischen Washi-Pergamentpapier entlehnten Oberflächenstruktur. Beim neuen „Kasane Washi“-Design kommt die Struktur durch eine neuartige Papierschichtung noch besser zur Geltung. Die handwerkliche Qualität des Interieurs ist von der japanischen Kultur inspiriert und interpretiert diese mit Hilfe modernster Technologien zugleich neu.