Eine Milliarde Euro umfasst das Forschungs- und Entwicklungsprogramm für Umwelttechnologien, das Jaguar gemeinsam mit der Schwestermarke Land Rover initiierte und diesen Wert 2010 verkündete. Das Programm trägt Früchte: Der Jaguar XJ_e Plug-in-Hybrid ist 334 PS stark, verbraucht aber im Durchschnitt nur 3,2 Liter Benzin pro 100 Kilometer. Damit beweisen die Briten, dass ein paralleler Plug-in-Hybridantrieb ohne Einbußen bei den Fahrleistungen die CO2-Emissionen eines Jaguar XJ um 70 Prozent zu senken vermag.
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Das Forschungsauto knüpft an den Jaguar Limo Green aus dem Jahr 2010 an. Dieser operierte anders als der neue XJ_e mit einem als Reichweitenverlängerer dienenden 1.2-Liter-Benzinmotor, der als Generator bei Bedarf die Batterie des Elektromotors neu auflädt. Der wie seine konventionell motorisierten Baureihenbrüder komplett aus Aluminium gefertigte XJ_e arbeitet dagegen ohne „Range Extender“.
Der Jaguar XJ_e kann den Antrieb direkt mit der Kraft von zwei Herzen versorgen und beschleunigt dann in unter 6,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Top-Speed endet bei elektronisch abgeriegelten 250 km/h. Diesen Fahrleistungen steht ein CO2-Ausstoß von unter 75 g/km gegenüber. Bei der „Limo Green“ waren es noch 120 g/km. Zugleich kann die luxuriöse Limousine 40 Kilometer rein elektrisch zurücklegen.
Als Kernkomponenten des parallelen Hybridantriebes erweisen sich der aus dem Range Rover Evoque bekannte aufgeladene 2.0-Liter-Direkteinspritzer-Benziner, ein Achtstufen-Automatikgetriebe, ein 69 kW/93 PS starker Elektromotor/Generator und ein 12,3 kWh starkes Lithium-Ionen-Batteriepaket, das sich an einer 230-Volt-Steckdose in nur vier Stunden neu aufladen lässt.
Der zum Teil mit Mitteln aus dem staatlich geförderten REEVolution-Projekt finanzierte Jaguar XJ_e entstand in Zusammenarbeit mit führenden britischen Technologiefirmen.
Durch die Zusammenarbeit mit Hochschulen, Zulieferern und anderen Automobilherstellern ist es ein Anliegen von Jaguar und Land Rover, die Entwicklung elektrifizierter Antriebe stärker in Richtung Premium- und Luxusfahrzeugen zu verlagern.
Jaguar Land Rover beschäftigt in Großbritannien fast 24.000 Mitarbeiter und meldete im Geschäftsjahr 2011/12 einen Rekordgewinn vor Steuern von 1,507 Milliarden Pfund (1,881 Milliarden Euro) - ein Plus von 392 Millionen Pfund (489 Millionen Euro) gegenüber dem Vorjahr.
Jaguar Land Rover steht an der Spitze eines Konsortiums, zu dem neben EVO Electric Ltd., Axeon Technologies Ltd. und Xtrac Ltd. auch Lotus und Nissan (Infiniti) gehören. Jeder der drei Autobauer zeigt mit einem Demonstrationsmodell seine Vision einer emissionsarmen Mobilität - Jaguar mit dem XJ_e, Lotus mit dem Evora 414E und Infiniti mit dem Emerg-e. Jedes Fahrzeug profitiert vom Know-how aller am Projekt Beteiligten. Gemeinsames Ziel ist es, die britischen Zulieferer in die Lage zu versetzen, mit ihrer Expertise auch global erfolgreich tätig zu werden.