Das gab es bei Jeep noch nie: Erstmals bringt die US-amerikanische Marke in der zweiten Jahreshälfte 2014 einen kleinen SUV auf den Markt, der noch nicht einmal in den USA, sondern in Italien produziert wird. Passend der Name: Jeep Renegade (zu Deutsch: der Abtrünnige). Doch der Kleine darf nicht nur auf der Straße spielen, sondern darf sich auch im Gelände richtig einsauen; denn der kann es wie seine großen Brüder. In ein frisches, jugendliches Design eingehüllt, spendiert Jeep dem Renegade zwei riesige Open-Air-Dachsysteme und bis zu 70 Sicherheits- und Schutzsysteme.
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Design: Typisch Jeep und ein Open-Air-Gefühl wie 1941
Die Designer hatten ein Ziel: Sie wollten den typisch amerikanischen SUV-Look und sogar das für den Willys Overland „Jeep“ MB von 1941 charakteristische Open-Air-Gefühl auf einen kleinen SUV übertragen. Der Jeep Renegade steht tatsächlich ähnlich kraftvoll auf der Straße wie sein großer Bruder Jeep Wrangler. Obwohl der Renegade beim Design eigene Wege geht, setzt er mit klassischen Merkmalen wie den großen Böschungs- und Rampenwinkeln neue Maßstäbe als ganz eindeutig leistungsfähiges Offroad-Fahrzeug.
Die Front des 4,232 Meter langen, 1,804 Meter breiten und 1,689 Meter hohen Jeep Renegade besticht wie der Wrangler durch zwei runde Scheinwerfer und die traditionellen sieben Lüftungsschlitze. Klare Ansage für den richtigen Offroad-Ritt: Akzente setzt die markante Frontschürze aus Kunststoff, die nach Ausstattung und Böschungswinkel variiert. Die Bodenfreiheit liegt bei den Fronttrieblern bei 17 Zentimetern und bei den Allrad-Versionen bei 20 Zentimetern.
Die Macher beplankten darüber hinaus die Türschweller und die Radkästen, während am Heck eine bullige, ebenfalls in verschiedenen Varianten erhältliche Kunststoffschürze auf die Tauglichkeit für Offroad-Fahrten verweist; denn Lack würde gnadenlos zerkratzt. In das Auge fallen ferner der Dachkantenspoiler und die Rückleuchten, die durch eine Kreuz-Grafik bestechen.
Zugegeben, damals beim Willys Overland „Jeep" MB von 1941 ging es weniger um das Open-Air-Vergnügen; er hatte halt einfach kein Dach. Beim neuen Jeep Renegade ist das anders - und dennoch bewahrt er die Tradition seines Urahnen, indem er den Kunden das Dachsystem „My Sky“ bietet, das aus einem vorderen und einem hinteren Panel in Fiberglas-Honeycomb-Struktur besteht. Beide Panel lassen sich herausnehmen und sicher im Gepäckraum verstauen - das vordere Dachpanel funktioniert gleichzeitig als elektrisches Schiebe-/Hub Dach.
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Antrieb: Der Kleine geht richtig stark zur Sache
Als Top-Motorisierung wird es den Jeep Renegade mit einem 2,4 Liter großen Vierzylinder-Tigershark-Benziner geben, der 186 PS und 236 Nm Drehmoment bei 4.400 U/min liefert. Mächtig Kraft für einen kleinen SUV, den es mit diesem Motor leider nicht in Europa geben wird, sondern nur auf den anderen Weltmärkten.
Die Europäer müssen sich daher mit dem 1,4 Liter großen MultiAir-Vierzylinder-Turbo begnügen, der in seiner Top-Variante starke 170 PS und 250 Nm Drehmoment von 2.500 bis 4.000 Touren generiert. Ebenso erhältlich sein wird der 1,4 Liter große MultiAir-Vierzylinder mit 140 PS und 230 Nm, die von 1.750 bis 3.250 U/min anliegen. Als Basis-Benziner gelangt ein 1,6-Liter-Saugmotor mit 110 PS und 152 Nm Drehmoment bei 4.500 U/min zum Einsatz.
Ebenfalls im Angebot für Europa werden sich drei Turbodiesel-Varianten befinden: Der kleinere Turbo-Diesel mit 1,6 Litern Hubraum mobilisiert 120 PS und 320 Nm maximales Drehmoment, die bereits bei 1.750 U/min anliegen. Das Triebwerk mit 2,0 Litern Hubraum gibt es voraussichtlich in zwei Leistungsstufen mit 140 PS und 170 PS. Beide Varianten liefern wahrscheinlich ein identisches Maximaldrehmoment von 350 Nm bei 1.500/1.750 bis 2.500 Touren.
Je nach Motorvariante erfolgt die Kraftübertragung über ein manuelles Fünf- oder Sechsgang-Getriebe, per Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe oder über eine neue Neungang-Automatik. Letztere ist in Europa für den 1,4-Liter-MultiAir-Turbo mit Allrad sowie den 2,0-Liter-Turbodiesel mit Allrad vorgesehen und soll für ein beeindruckendes Spurtvermögen und komfortable Laufruhe auf der Autobahn bei im Vergleich mit einem Sechsgang-Automatikgetriebe deutlich reduziertem Kraftstoffverbrauch sorgen.
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Der neue Jeep Renegade ist der erste Jeep mit adaptiven Stoßdämpfern von Koni in den Federbeinen von Vorder- und Hinterachse. Das Koni „Frequency Selective Damping" (FSD) genannte System passt die Wirkungsweise der Stoßdämpfer automatisch dem Fahrzustand an und sorgt so gleichermaßen für optimalen Komfort und ein dynamisches Fahrverhalten.
Beste Gelände-Eigenschaften mit innovativen Allrad-Antrieben
Angelehnt an die innovative 4x4-Technologie des ebenfalls neuen Jeep Cherokee, bietet der Jeep Renegade zwei der fortschrittlichsten Vierrad-Antriebssysteme in seinem Segment. Beide verteilen die Motorkraft optimal zwischen beiden Achsen, im Extremfall bis zu 100 Prozent an ein einzelnes Rad. Zur Verfügung stehen „Jeep Active Drive“ für den permanenten Vierradantrieb und „Jeep Active Drive Low“, ein im Segment einzigartiger Vierradantrieb mit Geländeuntersetzung.
Der neue Jeep Renegade ist ferner der erste Kompakt-SUV mit automatischer Entkopplung für Hinterachsantrieb und Transfer-Einheit. Das System schaltet nur dann stufenlos von Vorderrad- auf Vierradantrieb, wenn tatsächlich 4x4-Fähigkeiten gefordert sind. Das reduziert deutlich den Treibstoffverbrauch im Normalbetrieb.
Sowohl „Jeep Active Drive“ als auch „Jeep Active Drive Low“ sind mit der „Jeep Selec Terrain“-Traktionskontrolle kombiniert, die vier Modi („Auto“, „Snow“, „Sport“ und „Sand/Mud“) für optimale 4x4-Performance auf jedem Untergrund und unter allen Wetterbedingungen bietet. Beim Jeep Renegade Trailhawk stellt Selec-Terrain zusätzlich den fünften Modus „Rock“ für den harten Einsatz zur Verfügung.
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Jeep Renegade Trailhawk: Der ganz Harte für schwieriges Gelände
Für Kunden, die überlegene Gelände-Performance erwarten, stellt der Jeep Renegade Trailhawk die richtige Wahl dar. Das Qualitätssiegel „Trail Rated" signalisiert bei Jeep die klassenbesten Offroad-Fähigkeiten für ein Vorwärtskommen auch in schwierigstem Gelände.
Der Jeep Renegade Trailhawk bietet serienmäßig unter anderem den Vierradantrieb „Jeep Active Drive Low“ mit Geländeuntersetzung, das Traktionsregelsystem „Selec-Terrain“ mit zusätzlichem Modus „Rock", eine um 20 Millimeter auf 22 Zentimeter erhöhte Bodenfreiheit, einen Unterfahrschutz und rot lackierte Abschleppösen vorne und hinten. Dazu kommen modifizierte Stoßfänger für erhöhte Böschungswinkel (30,5 Grad vorne, 34,3 Grad hinten) und Rampenwinkel (25,7 Grad), ein Federweg bis zu 205 Millimeter, eine Bergabfahrhilfe (Hill-Descent Control), eine Wattiefe bis zu 48 Zentimetern und eine Anhängelast von bis zu 1.500 Kilogramm.
Innenraum: Neues Design mit Kraft
Die stilistische Herkunft des neuen Jeep Renegade ist ebenso beim Innenraum-Design allgegenwärtig. Mit Robustheit und Energie zitiert es legendäre Werte der Marke. Das Interieur erhielt eine neue, unverwechselbare Formensprache, der die Designer den Namen „Tek-Tonic“ gaben. Tek-Tonic kombiniert weiche und griffsympathische Formen und Oberflächen mit robusten und funktionalen Details.
Große Flächen, wie beispielsweise die kräftig ausgeformte Armaturenbrettabdeckung mit Softtouch-Oberfläche, wechseln sich mit praktischen Elementen wie dem stabilen Haltegriff auf der Beifahrerseite ab, der bei Offroad-Einsätzen unersetzlich und daher ebenfalls vom Jeep Wrangler geborgt ist. Angedeutete Befestigungsklammern als optische Elemente, eloxierte Design-Akzente und kräftige Farben stammen aus der Welt des Extremsports.
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Ein durchdachtes Stauraum-Konzept, unter anderem mit einer nach vorn klappbaren Beifahrersitzlehne und einem herausnehmbaren sowie in der Höhe verstellbaren Zwischenboden für den Gepäckraum, sorgt dafür, dass umfangreiche Sport- oder Hobbyausrüstungen ebenfalls ihren Platz finden. Das Kofferraumvolumen soll 525 Liter betragen und erhöht sich mit umgeklappten Rücksitzlehnen auf 1.440 Liter.
Infotainment wie die Großen
Der Renegade macht den Kunden kleiner SUV moderne Technologien zugänglich. Dazu gehören Infotainment- und Entertainmentsysteme wie Uconnect und das größte zentrale Farb-Instrumentendisplay im Segment, der optional bis zu 17,8 Zentimeter Bildschirmdiagonale aufweist und sich ganz nach den Wünschen des Fahrers konfigurieren lässt.
Die Uconnect-Audioanlage mit Touchscreen umfasst eine Freisprechanlage, Entertainment und auf Wunsch eine Navigation. Zur Wahl stehen zwei Geräte mit einem 12,7 oder einem 16,5 Zentimeter großen Touchscreen, Einfach- oder Dualband-Empfänger, digitalem Radio DAB, HD-Radio, Digital Media Broadcasting (DMB) sowie USB- und AUX-Anschluss.
Das System „Uconnect Access“ nutzt ein integriertes Mobiltelefon und bringt die Passagiere eines Jeep Renegade in direkten Kontakt mit der Jeep-Pannenhilfe oder dem Kundendienst-Zentrum. Darüber hinaus lässt sich „Uconnect Access“ per Bluetooth mit einem externen Mobiltelefon verbinden, um Textnachrichten (SMS) zu empfangen und per Sprachausgabe vorzulesen.
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Größter Instrumenten-Farbbildschirm des Segments: Den Instrumententräger vor dem Fahrer des Jeep Renegade füllt auf Wunsch ein 17,8 Zentimeter großer Farbbildschirm, der sich ganz nach den Wünschen des Fahrers konfigurieren lässt.
Bis zu 70 Sicherheits- und Schutzsysteme
Sicheres Fahrverhalten und Schutz der Passagiere standen bei der Entwicklung des neuen Jeep Renegade ganz oben im Lastenheft. Je nach Modellvariante befinden sich bis zu 70 elektronische Sicherheitssysteme an Bord, darunter eine Kollisionswarnung (Forward Collision Warning-Plus) und ein Spurhalte-Assistent (Lane Departure Warning-Plus).
Das Angebot bereichern unter anderem ein Totwinkel-Assistent (Blind-Spot Monitoring), eine hintere Querbewegungserkennung (Rear Cross Path Detection), eine Rückfahrkamera mit dynamischen Führungslinien, eine elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) mit elektronischer Überschlagsvermeidung und sieben serienmäßige Airbags.