Mit dem Agera R setzte Koenigsegg sich vor zwei Jahren die Krone in puncto Extreme auf. Mit einem Leergewicht von nur 1.330 Kilogramm und einer Spitzenleistung von unglaublichen 1.130 PS weist der Agera R mit einem Leistungsgewicht von beeindruckenden 1,18 kg/PS fast jeden Supersportwagen gnadenlos in die Schranken. Einziger Haken an der Sache: Die 1.130 PS lassen sich nur dank einer Flexfuel-Technologie und Bioethanol im Tank erreichen, was allerdings nicht in jedem Land erhältlich ist. Dieses Problems nahm man sich nun an und präsentiert jetzt den Koenigsegg Agera S des Modelljahres 2014.
© Foto: Koenigsegg
Die unverkennbar elegante und extrem flache Linie des Koenigsegg Agera S unterscheidet sich nicht von der des Agera R. Die gebogene Frontscheibe, die keine störende A-Säule im Blickfeld des Fahrers besitzt, die um 90 Grad aufklappenden Türen und das extrem maskuline, breite Kreuz zeichnen Fahrzeuge des schwedischen Supersportwagen-Herstellers aus.
Die seitliche Linie erweist sich ebenfalls als Symphonie optischer Stilelemente: So geht die Front nahtlos und weich in die Fahrgastzelle über, die ihrerseits am Heck von der breiten Schulterlinie aggressiv und bestimmt geschnitten wird. Das Meisterwerk schlossen die Macher mit einem relativ großen Spoiler ab, der sich von alleine so anpasst, dass immer der größtmögliche Abtrieb herrscht. Hierbei kommt keine Hydraulik zum Einsatz, sondern eine adaptive Technik der Aerodynamik.
Unter der Motorhaube am Heck schlägt das eigens für den Agera S entwickelte 5,0 Liter große V8-Herz, das zwei große Turbolader zwangsbeatmen und mit normalem 98 Oktan-Kraftstoff satte 1.044 PS leistet. Ab einer Motordrehzahl von 2.700 U/min stellt das Aggregat das Getriebe mit über 1.000 Nm auf die Probe. Ab 4.100 Touren reißt die komplette Kraft von unfassbaren 1.100 Nm an selbigem. In nur 2,8 Sekundenspurtet der Koenigsegg Agera S aus dem Stand auf Tempo 100 und durchbricht die 200-km/h-Marke bereits nach 7,8 Sekunden.
© Foto: Koenigsegg
Bei all diesen unglaublichen Leistungsdaten wiegt der kompakte Motor gerade einmal 197 Kilogramm. Geschaltet wird beim Koenigsegg Agera S über ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe mit Schaltwippen am Lenkrad. Fünf vorprogrammierte Handlingmodi vom gemütlichen Cruisen bis hin zum kompromisslosen Rennstreckenfahren sprechen unterschiedliche Fahrertypen an.
Da es bei Hypersportwagen nicht nur um die positive Beschleunigung, also von 0 auf 100 km/h etc. geht, sondern ebenso um die negative Beschleunigung, also das Bremsen, verbauten die Schweden riesige Keramikbremsscheiben in den Dimensionen einer großen Pizza. Der Scheibendurchmesser an der Vorderachse beträgt 397 x 40 Millimeter, während die Scheiben von 6-Kolben-Bremssätteln malträtiert werden. An der Hinterachse fallen die Scheiben in 380 x 34 Millimetern geringfügig kleiner aus, während 4-Kolben-Sättel ihre Dienste verrichten.
Eine weitere Neuheit befindet sich in den Radkästen: Das neue „Aircore Carbon Wheel“, was so viel heißt wie „Luftkern Carbon Rad“, stellt eine komplett aus Carbon gefertigte Fünfspeichenfelge mit hohlen Speichen dar, die vorn in 19 x 9,5 Zoll zum Einsatz gelangt und hinten in 20 x 12,5 Zoll. Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, wie Koenigsegg auf das sensationelle Leistungsgewicht kommt: durch eine absolut kompromisslose Gewichtsreduktion.
Neben der ganz klar formulierten Kampfansage an alle existierenden Supersportwagen strahlt der Agera S eine fast dekadente Eleganz aus, die im Innenraum ihre Fortführung findet. Die Insassen werden in speziell angefertigten Sportsitzen „eingewickelt“, während sich der Fahrer erst einmal in dem Meer von ansprechenden bunten Anzeigen zurechtfinden muss. Als krönenden Abschluss verbaute Koenigsegg das aus dem Agera R bekannte „Ghost Light“, durch das der gesamte Innenraum eine spezielle Stimmung auszustrahlen vermag. Wer das Fahren unter freiem Himmel genießen möchte, kann das abnehmbare Targadach im Kofferraum verstauen.