„Was ist das?“, war mein erster Gedanke als ich die Studie des Koenigsegg NLV Quant auf dem diesjährigen Genfer Automobil-Salon in natura sah und dann Firmengründer Christian von Koenigsegg persönlich die Frage stellte. Es handelt sich dabei um ein leistungsstarkes Familienauto, wie mir der Schwede sympathisch mitteilte und stellte mir das 519 PS (512 bhp) starke Elektro-Konzept vor, das technisch zu überzeugen weiß: die Nutzung von Solar-Energie für den Antrieb, wozu die Macher die gesamte Karosserie des Viersitzers mit einer transparenten Photovoltaik-Folie bezogen.
© Foto: Speed Heads
Ich löse mich von dem bei Koenigsegg gewohnten Anblick der rassigen, zweisitzigen Supersportwagen, die optisch eine gesunde Aggressivität versprühen. Koenigsegg plant bereits, den Quant auf den Markt zu bringen, ein 275 km/h schnelles Elektro-Fahrzeug mit satter Performance und umweltfreundlicher, emissionsfreier Power - ganz ohne herkömmlichen Motor als Generator.
Doch wende ich mich erst einmal dem markanten Exterieur zu, das vermutlich rein am Computer entwickelt und aerodynamisch optimiert wurde. Vielleicht wirkt das Design auch nur zu progressiv oder ungewohnt durch die bei einer Limousine unüblich kurze Front, da diese keinen Motor zu beherbergen braucht. Der 4,879 Meter lange, 2,016 Meter breite und 1,335 Meter hohe Koenigsegg NLV Quant besitzt durchaus dynamische Linien und eine sportwagenähnliche Front . Der Körper des Quants besteht derweil aus leichtem Carbon.
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Über die Köpfe der Insassen spannt sich eine Kanzel, die vier Personen so viel Platz wie eine traditionelle Limousine bietet - nicht zuletzt dank des Radstandes von 3,102 Metern. Durch die zwei großen, nach oben sich öffnenden Flügeltüren ohne B-Säulen hebt sich der Quant von der Masse an Viertürern auf dem Automarkt ab und erleichtert sowohl vorne als auch hinten den Einstieg in den Innenraum. Obwohl es sich pro Seite nur um eine Tür handelt, lässt sich das vordere und hintere Seitenfenster separat öffnen.
Sind es vorne die vertikal verlaufenden LED-Scheinwerfereinheiten und die breite Front mit muskulösen Radhäusern, die ins Auge fallen, ist es am Heck das Zusammenspiel von Kanten und runden Linien, wie z. B. die zwei zum Heckabschluss verlaufenden Hutzen und die flachen, langgezogenen Rückleuchten mit LED-Technologie. Das Handling bei hohen Geschwindigkeiten optimiert derweil ein Diffusor.
Technisch spielt der Koenigsegg NLV Quant jedoch eine Vorreiterrolle: In Zusammenarbeit mit der schweizerischen NLC Solar AG, einem Hersteller von Solarzellen und Akkus, entstand als Herzstück eine hochmoderne FAES-Batterie (Flow Accumulator Energy Storage), die sich an einer herkömmlichen Steckdose in nur 20 Minuten komplett aufladen lässt und dem Quant gleichzeitig zu einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern verhelfen soll.
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Zusätzlich erhält die Batterie ihre Power durch „unsichtbare“ Solarzellen in Form einer hauchdünnen, transparenten Photovoltaik-Folie, die den gesamten Körper und auch die Fenster bespannt. Auch ein regeneratives Bremssystem führt Energie zurück in die Batterie, um den Koenigsegg NLV Quant über die zwei in den Hinterrädern integrierten Elektromotoren anzutreiben. Der Verzicht eines herkömmlichen Motors als Generator wirkt sich vorteilhaft auf den Platz und das Gewicht aus.
Trotz der rund 450 Kilogramm schweren Batterie, wiegt der Koenigsegg NLV Quant nur 1.780 Kilogramm. Die reine Elektro-Power sorgt für einen Output von 519 PS und ein sofort anliegendes Drehmoment von 715 Nm. So spurtet der aerodynamisch ausgefeilte Koenigsegg NLV Quant mit einem niedrigen Luftwiderstandsbeiwert von Cw 0,27 in nur 5,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und beendet seinen Vortrieb erst bei 275 km/h - ein schnelles, luxuriöses Reisen.
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Den Kontakt zum Asphalt stellen futuristisch designte 23-Zoll-Räder mit Reifen im Format 245/35 vorne und 285/30 her. Für den Schutz sorgt ein umfangreiches Sicherheitssystem, dass unter anderem das Antiblockiersystem ABS, das elektronische Stabilitätsprogramm ESP und sechs Airbags umfasst.
Im Innenraum sollen - auch hinten - vier Erwachsene auf Einzelsitzen viel Platz finden, um ein komfortables, zugleich dynamisches Reisen mit Freunden oder der Familie in einem umweltbewussten Koenigsegg zu ermöglichen. Dazu tragen ebenfalls die auch im Fond verstellbaren Einzelsitze bei. Das Gepäck findet derweil ausreichend Platz im Kofferraum. Den Komfort unterstreicht eine 3-Zonen-Klimaautomatik, während drei Infotainment-Panels über Flachbildschirme (eins vorne, zwei hinten) für Unterhaltung sorgen.
Twentyone
17.03.2009
Interessantes Konzept... Koenigsegg untypisches Design, aber komplett neue Antriebstechnologie. Würde gerne wissen, wie es innen aussieht in einem/diesem 4-Sitzigen Solarauto. Bestimmt futuristisch und spacig.
Aston Martin (Gast)
17.03.2009
Hätte man die innovative Technik nicht auch ein wenig schöner gestalten können? Die Koenigsegg Sportwagen sehen alle ganz ansehnlich aus, da hätte man sich doch ruhig mal am Design orientieren können. Mir gefällt er auf jeden Fall nicht.
Burton
03.06.2009
Das Design mag nicht jedem gefallen,aber ich weise nochmal daraufhin,dass das komplette Auto mit einer hauchdünnen Solarschicht bezogen ist. Die Technickidee ist brilliant.Bin mal gespannt wie die fahrfertige Variante wird. Wieder mal ein Geniestreich von Christian von Koenigsegg Forza Koenigsegg!!