Die positiven Reaktionen auf die Weltpremiere des KTM X-Bow am Genfer Automobilsalon im März 2007 gaben den Ausschlag. Das österreichische Unternehmen beschloss nun, den Leichtgewicht-Sportwagen in Serie zu fertigen. Partner für diese Produktion soll Magna Steyr Fahrzeugtechnik in Graz/Österreich sein - ein Partner mit langer Tradition und großer Erfahrung in der Automobilfertigung.
© Foto: Speed Heads
Mit dieser Entscheidung geht eine Änderung der bisherigen Pläne zum Produktionsstart des X-Bow einher. Entgegen der früheren Absicht, eine Pilotserie von 100 Stück bei Entwicklungspartner Dallara aufzulegen, wird nun der Bau des Fahrzeugs direkt bei Magna Steyr begonnen. Derzeit kalkulieren die Macher mit einem Verkaufspreis von rund 45.000 Euro aufwärts pro KTM X-Bow in Österreich.
Als Grund für die Entscheidung zur direkten Serienproduktion nennt KTM-Vorstand Stefan Pierer die Möglichkeit, schneller auf die große Nachfrage reagieren zu können: „Bei Magna Steyr werden wir deutlich rascher ein höheres Produktionsvolumen realisieren. Außerdem sind wir dank dieser Entscheidung in der Lage, die Abläufe zu vereinfachen. Wir müssen nur einen Produktionsanlauf starten.“
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Die Fertigung startet daher bereits Anfang 2008; mit den ersten Auslieferungen an Kunden ist bereits im Februar zu rechnen. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden - derzeit liegen bereits rund 600 Bestellungen vor - wird KTM danach trachten, möglichst rasch die maximale Produktionskapazität von jährlich rund 1.000 Stück zu erreichen. Für die Folgejahre erwartet das Unternehmen ein Absatzvolumen von mehr als 500 Einheiten jährlich.
Die ersten 100 Exemplare des 3,67 Meter langen, 1,87 Meter breiten und 1,16 Meter hohen X-Bows will KTM nach wie vor als exklusive Sonderserie auflegen. Diese längst ausverkauften Exemplare sollen über eine Plakette mit durchlaufender Nummerierung und eine besondere Premium-Ausstattung verfügen.
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Aggressives Design und sportliches Potenzial
Der KTM X-Bow stellt eine neue Referenz im kleinen, aber elitären Segment radikaler Leichtgewicht-Sportwagen dar. Diese Sonderstellung ergibt sich aus dem Konzept: Für sein erstes Auto greift KTM auf edle Werkstoffe, Hi-Tech und das Know-how angesehener Entwicklungspartner wie Audi und Dallara zurück. Das Ergebnis ist ein straßenzugelassener Sportwagen mit Technologie aus dem Rennsport, beispielsweise mit einem avantgardistischen Monocoque aus Kohlefaser.
Dank des niedrigen Gewichts und des in der Basisversion 220 PS starken TFSI-Motors aus dem Hause Audi übertreffen die Fahrwerte des KTM X-Bow jene von mehr als doppelt so starken Supersportwagen. Mit einem Eigengewicht von rund 700 Kilo beschleunigt der KTM X-Bow in nur 3,9 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 217 km/h.
Der X-Bow versteht sich allerdings nicht nur als Renngerät, selbst wenn er auf Rundstrecken erstaunliche Leistungen erbringen dürfte. Vielmehr richtet sich das Geschoss mit fortschrittlichen Technologien an sportliche Piloten, die ein puristisches Fahrerlebnis suchen. Durch den Verzicht auf elektronische Assistenten und heute übliche Komfortmerkmale bietet der KTM X-Bow ein filterloses Abenteuer. Dazu tragen freistehende Räder, die transparente Technik und das reduzierte Konzept ohne Dach, Türen und Windschutzscheibe bei. Der Sportwagen verfügt lediglich über einen 70 Millimeter hohen transparenten Windabweiser.
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Kohlefaser-Monocoque: Rennsport-Wissen von Dallara
Kohlefaser-Monocoques erweisen sich seit Jahren als das Sicherheitsnetz der Formel 1. Auf der Straße war diese Technologie bislang nur elitären Supersportwagen der höchsten Preisklassen vorbehalten. Dabei konnte das Unternehmen vor allem auf das Wissen von Entwicklungspartner Dallara zurückgreifen. Der Spezialist aus dem oberitalienischen Varano (in der Nähe von Parma) ist seit Jahren anerkannter Experte auf dem Gebiet der Karbon-Technologie sowohl in der Konzeption als auch der Produktion von Bauteilen aus diesem leichten, steifen Werkstoff. Das für den KTM X-Bow entwickelte Monocoque ist nicht nur extrem stabil, sondern durch eine integrierte Crashbox auch sicher. Trotzdem wiegt es lediglich rund 70 Kilo und ist damit wesentlich für die spektakuläre Performance des Fahrzeugs verantwortlich.
Ergänzt wird die Struktur durch eine Crashbox in der Nase des Fahrzeugs. Ebenfalls als eine Art Crashbox konzipierte man den am Heck verbauten Schalldämpfer; er absorbiert Energie im Fall eines Aufpralls am Heck. Geschützt werden Fahrer und Beifahrer zudem durch Vierpunkt-Gurte. Auf Wunsch kann der Käufer diese Einheit um einen fünften Sicherungspunkt erweitern. Deutlich sichtbar sind die beiden Überrollbügel, die nicht nur massiv wirken, sondern die KTM auch gekonnt in die Struktur des Monocoques integrierte.
Der Motor: TFSI-Technologie von Audi
Für den Antrieb konnte KTM die Audi AG als Partner gewinnen. Der Vierzylinder TFSI-Motor besitzt eine Benzin-Direkteinspritzung. In diesem Fall wird sie mit einer Abgas-Turboladung samt Ladeluftkühler kombiniert. Dank FSI kann der Motor den Kraftstoff besser nutzen als ein Aggregat mit herkömmlicher Saugrohreinspritzung und kommt im häufig genutzten Teillastbereich sogar mit weniger Kraftstoff aus.
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Der langhubige Vierventiler zeigt im KTM X-Bow eine starke Leistung. Das Drehmoment von 300 Newtonmeter gipfelt auf einem Plateau zwischen 2.200 und 4.000 U/min. Die Spitzenleistung von 220 PS wird bei 5.900 U/min erreicht. Später plant KTM sogar stärkere Motorvarianten im Bereich von 300 PS. Ergänzt wird das Antriebspaket von einem manuellen Sechsganggetriebe, das ebenfalls aus dem VW-Konzern stammt und sich auf Wunsch mit einem Sperrdifferenzial ausstatten lässt. Optional bietet man das Doppelkupplungsgetriebe S tronic an. Der Antrieb erfolgt über die Hinterräder.
Das Fahrwerk: Direkt und kompetent
Die Fahrdynamik des X-Bow profitiert neben dem niedrigen Schwerpunkt von einem souveränen Fahrwerk, das in seinen Grundprinzipien ebenfalls auf Technologie aus dem Rennsport zurückgreift. Die an doppelten Dreieck-Querlenkern aufgehängten Räder verfügen über Federungs- und Dämpferelemente von WP Suspension, vorne in Pushrod-Anordnung.
Ebenfalls auf die beste Reputation kann der italienische Bremsenhersteller Brembo stolz sein. Die mächtige Anlage besteht aus Scheiben mit 305 Millimetern Durchmesser vorne und 262 Millimetern Durchmesser hinten. Im Zusammenspiel mit dem niedrigen Fahrzeuggewicht, der idealen Balance, einem tiefen Schwerpunkt und einer 17-/18-Zoll-Mischbereifung ergeben sich spektakuläre Bremsleistungen: Der KTM X-Bow benötigt bei warmen Bremsen nur 33,1 Meter für die Verzögerung von 100 km/h bis zum Stillstand.
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Die Aerodynamik: Kiloweise Anpressdruck
Das primäre Entwicklungsziel für den KTM X-Bow lag nicht im Erreichen extremer Endgeschwindigkeiten, sondern in der Fahrdynamik. Dabei hilft dem Sportwagen eine ausgeklügelte Aerodynamik, das Ergebnis vieler Stunden im Windkanal von Dallara. Wichtigstes Element in dieser Disziplin stellt der Unterboden dar, der im hinteren Bereich einen ausgeprägten Diffusor ausweist. Um die Wirkungsweise dieses Diffusors noch besser nutzen zu können, legten die Macher die Anlenkpunkte der hinteren Radaufhängungen möglichst hoch an. Dadurch erreicht der KTM X-Bow bei einer Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometer einen phänomenalen Abtrieb von rund 200 Kilogramm - etwa dreimal so viel wie die meisten Supersportwagen.
Diese fantastische Downforce ermöglicht gemeinsam mit dem leistungsfähigen Fahrwerk extreme Kurvengeschwindigkeiten. Die erzielbare Querbeschleunigung von 1,23 g übertrifft deutlich das übliche Niveau von straßenzugelassenen Sportwagen.
Die aerodynamische Gestaltung erwies sich allerdings als große Herausforderung für die Designer. So musste genügend Luft zu den seitlich hinter den Passagieren angeordneten Einlässen geleitet werden. Der Kühler befindet sich nämlich ebenfalls im Heck des Fahrzeugs, um den Einbau langer, schwerer Kühlschläuche zu vermeiden. Gemeistert wurde die Aufgabe durch spezielle, seitlich waagerecht angebrachte Luftleitbleche, die man zudem als Einstiegshilfe nutzen kann.
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Die Ausstattung: Puristisch und funktionell
Aufgrund seines klaren Konzepts kann der KTM X-Bow auf viele Elemente verzichten, die üblicherweise für Komplexität und damit für zusätzliches Gewicht sorgen. So macht der schmale Windabweiser ein aufwändiges Heizungssystem und Scheibenwischer überflüssig; auch Türen sind aufgrund der niedrigen Bauhöhe und der zusätzlich abgesenkten Seitenlinie nicht vorgesehen. Ebenso erfolglos wird man eine klassische Instrumententafel suchen. Sämtliche für das Fahren notwendigen Informationen findet der Fahrer vor sich auf der Nabe des Lenkrads.
Weitere Musterbeispiele für intelligente und einfache Konstruktion stellen die Sitze dar. Die Schalen für Fahrer- und Beifahrersitz integrierte KTM bereits in die Kohlefaser-Konstruktion des Monocoques. Eine Auflage sorgt ferner für straffen Komfort. Um dennoch für Fahrer unterschiedlicher Größen beste Ergonomie zu bieten, besitzt der X-Bow eine manuell verstellbare Pedalerie.
Einen Kofferraum besitzt der KTM X-Bow nicht. Dafür gibt es eine mobile Staubox für die Fahrzeugpapiere sowie eine Möglichkeit zur Ablage zweier Helme. Die gesetzlich vorgeschriebenen Ausstattungen wie Warndreieck und Erste-Hilfe-Set sowie ein Tirefit-System werden in Staufächern seitlich des Beifahrerfußraums Platz finden. Eine ebenfalls an dieser Stelle mitgeführte Abdeckung schützt den Innenraum des geparkten Fahrzeugs.
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Extras: Für Auto und Fahrer
Eine Reihe von Zusatzausstattungen erhöhen das sportliche Potenzial des KTM X-Bow noch weiter, wie z. B. Kits zur Leistungssteigerung des Motors oder ein Aerodynamik-Paket. In die gegensätzliche Richtung zielt ein anderer Bereich des Zubehörprogramms. Gemeinsam mit Dainese, dem renommierten italienischen Spezialisten für Motorradbekleidung, entwickelt KTM eine Bekleidungsserie und Helme speziell für den X-Bow. Diese Bausteine sollen Aufgaben übernehmen, die üblicherweise vom Auto selbst erfüllt werden: Wetterschutz, Klimakontrolle und - dank integrierter Technik - auch Infotainmentfunktionen wie Sound und Mobiltelefonie.
Landy
25.04.2007
DAS ist genau meine Kragenweite. Tolles Auto! Optik ist zwar nicht so mein Ding, aber das macht ja nichts. Dafür superleicht, Motor mit ordentlich Leistungspotential und zwei erfahrene Hersteller, die sicherlich ein super Endprodukt auf die Beine stellen werden. Eine Kampfansage an Lotus, Ariel und co
Christoph
25.04.2007
Es gibt nix besseres. Wenig Gewicht und viel Power. Was ich aber am besten an solchen Autos wie dem KTM X-Bow, Ariel Atom oder auch den klassischen Caterham etc. finde, ist das einzigartige Feeling wenn man in so einem Autos sitzt. Man hat alles im Überblick, es ist eng und man sieht wie die Technik funktioniert. Einfach richtig richtig gut. Wer einmal in so einem Auto sitzen/fahren durfte weis was ich meine.
speedheads
14.06.2007
Drei Monate nach der offiziellen Premiere des X-Bow kann sich KTM nun über die tausendste Bestellung für den Leichtgewicht-Sportwagen freuen. Damit übertrifft das Interesse an diesem Projekt alle Erwartungen des österreichischen Unternehmens. Interessenten können aus einer Reihe von Möglichkeiten wählen, um sich in die Bestell-Listen einzutragen. Der einfachste Weg führt über das Internet. Auf der neu gestalteten Customer-Website [url]www.ktm-x-bow.com[/url] ermöglicht ein eigener Bereich die Online-Reservierung des Sportwagens. Auch telefonisch kann ein Fahrzeug bestellt werden, entweder direkt in der Mattighofener Unternehmenszentrale oder bei den europaweit ansässigen, nationalen Tochtergesellschaften von KTM. Nicht zuletzt besteht ab sofort auch die Möglichkeit, einen X-Bow direkt bei einem der rund 700 KTM-Motorradhändler in ganz Europa zu ordern.
Maestro
15.06.2007
Der schaut richtig Pöse drein, so gehört sich das
Aston Martin (Gast)
03.07.2007
Ist zwar Designtechnisch nicht viel dran was einem Gefallen könnte, aber das bisschen was dran ist gefällt. Was das für ein Auftritt mit dem Teil sein muss. Das stellt doch jeden Sportwagen in den Schatten. Ich stell mir das gerade vor damit zur Schule gebracht zu werden. Macht bestimmt mehr her, als ein gewissen Porsche Cayenne der immer direkt vor der Schule parkt. Als 1. Fahrzeug nicht zu empfehlen, aber als Wochenendspielzeug auf jeden Fall. *haben will*
speedheads
27.11.2007
Entgegen früheren Absichten, wird KTM sein erstes Automobil in einem eigenen Werk produzieren. Dazu wollen die Österreicher eine Fertigungsstätte für den X-Bow im Raum Graz/Österreich errichten. Der Grund für diese Entscheidung liefert allerdings weniger das Auto selbst, als vielmehr eine andere Produktsparte des Unternehmens: die neuen KTM-Quads. KTM führte kürzlich seine erste Generation von Sportquads überaus erfolgreich am nordamerikanischen Markt ein. Die ersten Reaktionen sind so vielversprechend, dass KTM ein jährliches Verkaufsvolumen von mittelfristig rund 10.000 Einheiten plant. Diese Größenordnung übersteigt jedoch die bestehenden Fertigungskapazitäten in Mattighofen deutlich, so dass die Auslagerung der Quad-Produktion eine Frage der Notwendigkeit wurde. Die Entscheidung für einen neuen Quad-Standort legte wiederum nahe, sämtliche mehrspurigen Aktivitäten von KTM in einem neuen Vierrad-Kompetenzzentrum zu bündeln. Daher wird auch der KTM X-Bow in dieser neuen Fertigungsstätte produziert. Die Übernahme eines geeigneten Objekts, Adaptierungsarbeiten sowie die Vorbereitung auf die Serienfertigung sind bereits angelaufen. Der Produktionsbeginn des KTM X-Bow wird unverändert im Frühjahr 2008 erfolgen, die Fertigung der neuen KTM Quad-Modelle im Sommer 2008 an dieser neuen Adresse beginnen.
speedheads
27.11.2007
Das Basismodell des KTM X-Bow mit seinem avantgardistischen Kohlefaser-Monocoque wird 45.850 Euro (exkl. USt. und Transport) kosten. Inklusive Mehrwertsteuer wären das in Deutschland 54.561,50 Euro. Dieser Preis beinhaltet im Vergleich zu früheren Plänen deutlich gestiegene Ausstattungsumfänge. So wird bereits das Basismodell über eine höhere Motorleistung als ursprünglich geplant verfügen: Statt 220 PS soll der 2.0 TFSI Motor von Audi schon in der Basisversion 240 PS leisten. Darüber hinaus zählt auch das Fahrwerk mit Dämpferelementen, die in Zug- und Druckstufe einstellbar sind, zur Serienausstattung.
Gunmen
27.11.2007
Der ist doch dann nicht wirklich für die Straße zugelassen.Ich denk mal ,das ist sowas wie ein großes Cart für Erwachsene.Macht garantiert ein wahnsinns Spass das Ding zu fahren.Als Fun-Mobil könnt ich es mir vorstellen,mehr aber auch nicht.
speedheads
27.11.2007
Der KTM X-Bow ist in einigen EU-Ländern für die Straße zugelassen. Du brauchst nur zum nächsten KTM-Händler zu gehen, um diesen zu bestellen.