Noch stärker und völlig überarbeitet, feiert der KTM X-Bow R in neuester Fassung sein Debüt. Die Kunden formulierten zuvor ihre Wünsche klar: noch extremer und noch schneller sollte er sein. So ist der „R“ das bislang stärkste Modell von KTM, das mit nunmehr 300 PS bei nur 790 Kilogramm Gewicht für unglaubliche Fahrerlebnisse sorgen soll - frei nach dem KTM-Motto „Ready to Race“. Der bereits brachiale Vorgänger hatte „nur“ 240 PS.
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Auch wenn man dem KTM X-Bow R - von seiner exklusiven Lackierung im „R“-Design einmal abgesehen - die Weiterentwicklung nicht auf den ersten Blick ansieht: Rund um das Carbon-Monocoque hat sich viel getan, wie zum Beispiel die gewichtsparende Vollcarbon-Ausstattung, die unter anderem einen glattflächigen Rennsport-Unterboden mit Frontsplitter und Heckdiffusor umfasst.
Die Ingenieure beschränkten sich nicht auf die Leistungssteigerung des Motors, sondern veränderten darüber hinaus alle relevanten Komponenten, um ein Optimum an Performance zu erreichen - sowohl auf, aber auch abseits der Rennstrecke; denn der KTM X-Bow R ist selbstverständlich homologiert und für den Straßenverkehr zugelassen.
Auf pure Performance ausgerichtet
Der „R“ ist das Resultat der konsequenten Weiterentwicklung des bisherigen, nicht minder spektakulären Leichtgewichtsportlers. Im Heck des KTM X-Bow R sitzt nun ein 300 PS starker 2.0-Liter-TFSI-Motor von Audi mit einem maximalen Drehmoment von 400 Nm. Nur 3,9 Sekunden soll das Leichtgewicht für den Spurt von 0 auf Tempo 100 benötigen und eine Top-Speed von 230 km/h erreichen. Ergänzt wird das Antriebspaket von einem manuellen Sechsganggetriebe mit Sperrdifferenzial.
Lange Zeit kam der 2,0 Liter TFSI-Motor im Audi S3 zum Einsatz und produzierte dort 265 PS, Später verbaute Audi den Motorblock auch im TT-S mit 272 PS. Als Treibsatz im KTM X-Bow R erfährt der verstärkte Block mit größerem Turbo und geänderter Einspritzanlage zusätzlich eine Überarbeitung der Motor-Elektronik. Eine besonders gleichmäßig verlaufende Drehmomentkurve sorgt für unnachahmlichen Druck in allen Lebens- bzw. Fahrlagen.
Damit war die Evolution des KTM X-Bow zum „R“ aber noch lange nicht abgeschlossen. Zusätzliche Motorleistung bedeutete für die Entwicklungsingenieure, die gesamte Peripherie, von der Motoraufhängung bis hin zum Fahrwerk, zu überarbeiten. So wurden neben dem Motor auch viele weitere Teile des Fahrzeugs verändert oder überhaupt neu konstruiert.
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Anbindung der Drehmomentstütze komplett geändert
60 PS Mehrleistung - das sind stolze 25 Prozent - verursachen weit extremere Kräfte, die über die Motoraufhängungspunkte auf den Aluminium-Heckrahmen treffen und dort absorbiert werden müssen. Ziel bei der Weiterentwicklung war es daher, nicht bloß die Mehrbelastung aufzufangen, sondern gegenüber dem 240-PS-Modell eine weitere Versteifung der Heckeinheit zu erreichen.
Die Lösung lag in der Verlagerung der Drehmomentstütze. Diese war bislang am Heckrahmen angeschlossen, nun sitzt sie direkt am Carbon-Monocoque. Dadurch konnten die Macher die Verwindungssteifigkeit entscheidend erhöhen. So liegt der KTM X-Bow R insbesondere beim Herausbeschleunigen aus Kurven noch ruhiger als seine „kleinen Brüder“, der X-Bow Street bzw. Clubsport, auf der Straße.
Motor-/Getriebeeinheit noch tiefer gelegt
Durch die Verlagerung der Drehmomentstütze bzw. deren Anbindung konnte KTM ein weiteres Vorhaben realisieren: Die gesamte Motor-/Getriebeeinheit sollte zur Verlagerung des Schwerpunktes tiefer gelegt werden. Dank einer geschickten Konstruktion übertrafen die Ingenieure das ursprüngliche Ziel - was die Antriebseinheit nun um satte 19 Millimeter tiefer im Heckrahmen sitzen lässt.
Haupteffekt: Der ohnehin schon beeindruckend niedrige Schwerpunkt verlagert sich noch weiter in Richtung Fahrbahn, der zentrale Schwerpunkt des Fahrzeugs wurde so um 15 Millimeter nach unten versetzt. Als direkte Folge daraus sind noch höhere Kurvengeschwindigkeiten bzw. noch größere Querbeschleunigungen von weit über 1,5 g möglich. Auch das Handling des KTM X-Bow R soll von dieser Maßnahme spürbar profitieren
Das Fahrwerk erfuhr eine deutliche Überarbeitung
25 Prozent Mehrleistung, höhere Kurvengeschwindigkeiten, größere G-Belastungen: All das resultiert in einer signifikanten Mehrbelastung des in Zug- und Druckstufe einstellbaren Sportfahrwerkes, das im Zusammenspiel mit den Reifen als letztes Glied in einer langen Kette für den optimalen Kontakt zur Fahrbahn sorgen muss.
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Dem direkt aus dem Formel-Rennsport abstammenden Pushrod-Fahrwerk an der Vorderachse kommt dabei besondere Bedeutung zu, aber auch das Fahrwerk an der Hinterachse wurde überarbeitet. Als ersten Schritt versuchte KTM, die Reibung in den rund um den X-Bow R verbauten Dreiecksquerlenkern zu vermindern. Dazu kommen spezielle Teflonscheiben zur Anwendung, die Reibung und „Spiel“ reduzieren und gleichzeitig die Präzision sowie das Ansprechverhalten des Fahrwerks verbessern.
Darüber hinaus widmeten sich die Ingenieure den Feder-/Dämpfer-Einheiten. Härtere Federn an Vorder- und Hinterachse sowie neue Dämpferkennlinien verhelfen dem KTM X-Bow R zu einer weiteren Steigerung des extrem exakten, feinfühligen Fahrverhaltens.
Den Kontakt zum Asphalt stellen vorne lackierte Felgen in 17 x 7,5 Zoll mit Reifen der Dimension 205/40 und hinten Pendants in 18 x 9,5 Zoll und Pneus im Format 235/40 her. In den Rädern verbirgt sich eine Hochleistungs-Bremsanlage von Brembo mit 4-Kolben-Festsätteln und 305 Millimeter großen, innenbelüfteten, geschlitzten Scheiben an der Vorderachse und Pendants mit 2-Kolben-Festsätteln und 262 Millimeter großen Scheiben hinten.
Der Preis für den neuen KTM X-Bow R beträgt netto 58.795 Euro, also in Deutschland - inklusive Steuern - demzufolge 69.966,05 Euro zuzüglich möglicher Einfuhrabgaben.