Le Mans 2013: Audi gewinnt - Toyota grandios auf Platz 2

, 24.06.2013


Zu den härtesten Langstreckenrennen der Welt zählen die 24 Stunden von Le Mans, die in diesem Jahr vom 22.06.2013 - 23.06.2013 stattfanden. Rund 245.000 Zuschauer, so die Veranstalter sahen dabei von Beginn auf dem 13,629 Kilometer langen Circuit de la Sarthe einen packenden Kampf zwischen Audi und Toyota. Der bereits 12. Triumph für die Vier Ringe in Le Mans war einer der am schwierigsten erkämpften, aus dem Tom Kristensen (Dänemark), Allan McNish (Großbritannien) und Loïc Duval (Frankreich) als Sieger hervorgingen. Einen grandiosen und viel gelobten zweiten Platz feierte Toyota. Überschattet wurde das Rennen unglücklicherweise von einem tödlichen Unfall in der Anfangsphase.

LMP1: Hartes Duell in der Königsklasse

Audi ging mit drei R18 e-tron quattro mit Hybrid-Antrieb an den Start inder LMP1-Königsklasse. Im Heck arbeitete die neueste Ausbaustufe des 2011 erstmals in Le Mans eingesetzten kompakten 3.7-Liter-V6-Dieselmotors mit Mono-Turbolader, der 490 PS leistet. Beim Hybrid-Antrieb kommen dazu an der Vorderachse zwei Elektromotoren, die kurzzeitig bis zu 160 kW/218 PS an die Vorderachse abgeben. Diese Allradtechnik, bei der die Kardanwelle durch Stromkabel ersetzt wird, erprobt Audi im Motorsport bereits für den Einsatz in der Serie.

Doch nicht Audi allein trat mit einem Hybrid-Antrieb an: Toyota kehrte erst 2012 nach einer 12-jährigen Pause nach Le Mans zurück und setzte bei seinem TS030 Hybrid ebenfalls auf den kombinierten Hybrid-Antrieb. Der 3,4 Liter große V8-Saugmotor mobilisiert satte 530 PS, wobei ihn ein 300 PS starker Elektromotor unterstützt, der seine Energie aus Kondensatoren bezieht.

Der siegreiche Audi R18 e-tron quattro lief 24 Stunden lang ohne das geringste technische Problem. Die Führung übernahmen Duval/Kristensen/McNish am Samstagabend um 21:43 Uhr und gaben diese bis zur triumphalen Zieldurchfahrt am Sonntag um 15 Uhr nicht mehr ab. Tom Kristensen, bereits seit 2005 alleiniger Rekordhalter des Rennens, triumphierte zum 9. Mal.

Wurde Toyota zuvor noch belächelt, überhaupt ins Ziel zu kommen, entpuppte sich das japanische Team in seinem erst zweiten Jahr nach der Rückkehr nach Le Mans als ernsthafter und harter Gegner, der es Audi nicht leichter machte. Kurz vor Ende der siebten Rennstunde gab es noch eine Dreifachführung der drei Audi R18 e-tron quattro. Oliver Jarvis wurde von einem langsameren Fahrzeug touchiert und fing sich dabei einen Reifenschaden ein, mit dem er eine komplette Runde zurücklegen musste und zwei Runden verlor. Toyota nutzte die Chance und setzte sich mit seinen Rennwagen auf Rang 2 und 3 fest.

Die beiden Toyotas zeigten ein atemberaubendes Tempo, das mit einer überraschenden Zuverlässigkeit ohne mechanische Probleme einherging. Verdient hielten die Toyota-Piloten Anthony Davidson (Großbritannien), Stéphane Sarrazin (Frankreich) und Sébastien Buemi (Schweiz) den zweiten Platz bis zum Ziel mit nur einer Runde Rückstand auf den siegreichen Audi.

In der spannenden Schlussphase gelang es Le-Mans-Neuling Lucas di Grassi (Brasilien), Marc Gené (Spanien) und Oliver Jarvis (Großbritannien), den bis dahin drittplatzierten Toyota zu überholen und sich so noch den dritten Platz auf dem Podium zu sichern.

LMP2: Double für Morgan-Nissan

Gilt die LMP1-Klasse der Sportwagen-Prototypen für Werksteams, fahren die Privatteams in der LMP2-Klasse gegeneinander. Hier konnte sich am Ende das französische Team „OAK Racing“ mit einem Morgan-Nissan und den Fahrern Bertrand Baguette (Belgien), Martin Plowman (Großbritannien) und Ricardo González (Mexiko) durchsetzen. Im Gesamtklassement war es sogar ein beachtlicher Platz 7. Das Double von „OAK Racing“ perfektionierte auf Platz 2 die Team-Gefährten Olivier Pla (Frankreich), Alex Brundle (Großbritannien) und David Heinemeier Hansson (Dänemark), die im Gesamtranking auf Rang 8 landeten

LMGTE Pro: Porsche 911 RSR triumphiert mit Doppelsieg

Auf dem Circuit des 24 Heures gewann der vom Porsche AG Team Manthey eingesetzte neue Porsche 911 RSR mit den Porsche-Werksfahrern Romain Dumas (Frankreich), Marc Lieb (Ludwigsburg) und Richard Lietz (Österreich) gegen die starke Konkurrenz von Aston Martin, Chevrolet, Ferrari und Viper die besonders hart umkämpfte Klasse GTE-Pro. Es war der erste Sieg für den neuen Porsche 911 RSR in seinem erst dritten Rennen.

Im zweiten Porsche 911 RSR machten ihre Werksfahrerkollegen Jörg Bergmeister (Deutschland), Timo Bernhard (Deutschland) und Patrick Pilet (Frankreich) den Doppelsieg für den Rennwagen aus Weissach perfekt. Im Gesamtklassement kamen die zwei Porsche auf die Plätze 16 und 17. Insgesamt gingen 56 Fahrzeuge, unabhängig von den Klassen, an den Start.

Während einige Konkurrenten auf der schwierigen, teils nassen und teils trockenen Strecke ins Straucheln gerieten, kamen die Porsche 911 RSR problemlos durch die Nacht und unterstrichen mit konstant schnellen Rundenzeiten ihre Ambitionen auf den ersten Sieg. Selbst als eine gute Stunde vor dem Ziel noch einmal wolkenbruchartiger Regen niederging und seine Verfolger die letzten Angriffsversuche starteten, ließ sich Richard Lietz nicht aus der Ruhe bringen.

In den letzten Rennstunden konnte auch der zweite Werks-Porsche weiter Boden gut machen und sich noch vor die Aston Martins und Ferraris an die zweite Stelle setzen. Diesen grandiosen Doppelsieg ließen sich die Porsche-Werksfahrer dann nicht mehr nehmen.

Ebenso erfreulich: In der Klasse „GTE-Am“ holte ein Porsche 911 GT3 RSR des Kundenteams „IMSA Performance Matmut“ mit den Franzosen Raymond Narac, Jean-Karl-Vernay und Christophe Bourret den Sieg. Im Gesamtranking war es der 26. Platz.

Tödlicher Unfall von Aston Martin-Fahrer Allan Simonsens

Überschattet wurde das Rennen in Le Mans vom Tod des 34-jährigen Dänen Allan Simonsen, der bereits zum 7. Mal an den 24 Stunden von Le Mans teilnahm. Der Aston-Martin-Pilot prallte in der dritten Runde des Rennens in der schnellen Kurve „Tertre Rouge“ in die Leitplanken und erlag wenig später im „Medical Centre des Circuit des 24 Heures“ seinen schweren Verletzungen. In der 90-jährigen Geschichte von Le Mans war Alan Simonsen der 22. Fahrer, der tödlich verunglückte. Zuletzt traf es den Franzosen Sébastien Enjolras im Jahre 1997.

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