In seiner Karriere als Rennfahrer erzielte Leopold Prinz von Bayern, auch „Poldi“ genannt, über 120 Siege - seit 1986 ausschließlich auf BMW-Fahrzeugen. 35 Jahre fuhr Poldi Rennen auf vielen berühmten Renn- und Bergstrecken, lenkte Tourenwagen, Sportwagen und Oldtimer. Der Prinz startete in der Formel 3 und war sogar Werksfahrer von BMW. In seiner Sammlung fehlt nur die Formel 1. Heute feiert Ihre Königliche Hoheit aus dem über 800 Jahre alten Adelsgeschlecht der Wittelsbacher ihren 70. Geburtstag. Der 1943 auf Schloss Umkirch geborene Rennfahrer ist seit 1988 Markenbotschafter von BMW.
© Foto: BMW Group
Seine Fahrt mit dem BMW M1 Procar 1981 in Le Mans schrieb Automobilgeschichte. Das „Wirtshausauto“, wie es später genannt wurde, fiel durch seine ungewöhnliche Lackierung auf: Anstelle von Logos oder Schriftzügen von Sponsoren zierten das BMW M1 Procar handgemalte Motive traditionsreicher Münchener Gaststätten und Sehenswürdigkeiten des Künstlers Walter Maurer. Seine Teamgefährten waren keine geringeren als Christian Danner und Peter Oberndorfer.
Unvergessen sind auch die Rennen von 1988 bis 1992 auf dem BMW M3, Gruppe A, bei den deutschen Tourenwagenmeisterschaften. Mit dem BMW 320i begeisterte Leopold Prinz von Bayern nicht nur 1996 und 1997 im ADAC Supertourenwagen-Cup, sondern auch 1998 in der deutschen Supertourenwagen-Meisterschaft.
Seine Leidenschaft für Autos und für alles, was mit Schnelligkeit zu tun hat, entdeckte Leopold bereits als Kind. Mit seinem Bruder steckte er einen Rennkurs für Fahrräder rund um das Schloss Umkirch im Süden Deutschlands ab. Als Zwölfjähriger bekam der Prinz ein Goggomobil geschenkt, das er auf öffentlichen Straßen nicht fahren durfte. Stattdessen trainierte Poldi seine Fahrkünste im Schlosspark – sehr zum Leidwesen der Gärtner.
© Foto: BMW Group
In den 1960er-Jahren schickte der Vater, Konstantin Prinz von Bayern, seinen Sohn zum Maschinenbau-Studium in die USA. Auch dort frönte Seine Königliche Hoheit seiner Rennleidenschaft und gewann in Alaska die nordamerikanische Eismeisterschaft. Zurück in Deutschland, kaufte sich der schnelle Prinz sein erstes Rennauto: einen Opel Kadett. Später folgten ein Mini Cooper und eine stattliche Siegesserie.
Berühmt und berüchtigt war Leopold Prinz von Bayern auch als Mitglied des legendären „Trio Infernale“, das er zusammen mit seinen Freunden und Rennfahrer-Kollegen Hans-Joachim Stuck und Dieter Quester bildete, die für ihre Späße aber auch ihre Streiche an ihren Mitstreitern im Fahrerlager bekannt waren.
Die Erfolge in seiner Rennfahrerkarriere sind Legion, mehr als 200 Pokale sammelte Leopold Prinz von Bayern. „Mein Leben hat sich immer auf der Überholspur abgespielt. Ich wollte immer der Schnellste sein“, berichtet der Prinz, der sich seine Erfolge selbst erarbeitete. „Beim Autorennen zählen nicht Namen, sondern Sekunden“, sagt der begeisterte Uhrensammler, der mehrere hundert Uhren sein Eigen nennt.
Mit großer Leidenschaft sitzt Leopold Prinz von Bayern noch immer bei Oldtimer-Rennen hinter dem Lenkrad. Auch die Fahrzeuge in der Garage seines Domizils, ein ehemaliges Gästehaus von König Ludwig II, erzählen von seiner Passion. Neben seinem BMW-Dienstwagen steht eine Isetta, Baujahr 1963 - beige, mit einem blauen Streifen in der Mitte des Daches.