Schnelles Fahren in Italien war seit jeher etwas für Mutige oder für Menschen, die auf den Namen des legendären Lamborghini-Testfahrers Valentino Balboni hören. Nachdem die Autobahnpolizei bereits seit längerem unter anderem einen Lamborghini Gallardo LP560-4 als Dienstwagen in der Garage stehen hat, rüstet nun auch die Spezialeinheit des Militärs namens „Arma dei Carabinieri“ - vergleichbar mit Scotland Yard in England - mit zwei neuen Lotus Evora S auf. Anlass zu dieser Kooperation zwischen dem Italienischen Militär und der Group Lotus, ist das 150-jährige Jubiläum der italienischen Einheit.
© Foto: Lotus
Äußerlich erkennt man den Unterschied zum Serienfahrzeug sofort. Auf dem Dach des 277 km/h schnellen Lotus Evora S prangt eine Blaulichtleiste, der Lack wird in klassischem Schwarz anstatt wie gewohnt Hellblau gehalten und auf der Front sowie seitlich ist der Schriftzug der Carabinieri klar und deutlich zu erkennen.
Wer sich nun immer noch überlegt, keinen Platz zu machen, der weiß vermutlich relativ wenig über die technische Ausstattung dieses Hightech-Autos. Im Innenraum findet man neben einer Kühlvorrichtung zum Blut- bzw. Organtransport auch das bereits bewährte Enhanced Vehicle Automation-System (EVA), das von der „Arma dei Carabinieri“ in Zusammenarbeit mit Delta Software und Sirena Spa entwickelt wurde.
EVA bietet neben einer Komplettüberwachung durch GPS außerdem eine Infrarot-Kamera und eine Echtzeitaufzeichnung der Aktivitäten des Polizeiautos als auch die Möglichkeit, Bilder vermisster Personen sowie Kennzeichen via Internet schnellstens zu überprüfen. Alle Informationen, die das EVA-System sammelt, werden in einen Server auf der Polizeiwache eingespeist und lassen sich dort jederzeit auslesen.
Auch von der technischen Seite her sollte man sich mit diesen Fahrzeugen lieber nicht anlegen. Beim Motor dieser Polizeifahrzeuge handelt es sich um ein 3,5 Liter großes V6-Triebwerk, das nicht nur mit einer Sprintzeit von 0 auf 100 km/h in 4,8 Sekunden, sondern auch mit einem Drehmoment von starken 400 Nm bei 4.500 U/min brilliert. Mit 350 PS auf knappen 1.400 Kilogramm sollte der letzte Zweifel ausgeräumt sein. Diese Polizeifahrzeuge sind nichts für Polizei-Azubis im ersten Lehrjahr.
Abschließend bleibt noch zu sagen, dass alle Sportwagenfahrer, die gerne etwas schneller unterwegs sind, ihren nächsten Urlaub lieber in Deutschland verbringen oder sich wenigstens nicht in Rom bzw. Mailand blicken lassen sollten. Dort werden die beiden Lotus Evora S ihre Einsätze fahren.
VirusM54B30
28.07.2011
Schick. Ist der Gallardo doch zu teuer
speedheads
28.07.2011
Der Lamborghini Gallardo gehört der italienischen Staatspolizei. Mittlerweile der zweite Gallardo, da dieser 2009 bei einem Unfall geschrottet wurde (jemand missachtete die Vorfahrt und die Beamten mussten ausweichen, wobei sie ein anderes Fahrzeug krachten). Der Lotus Evora S wird widerum von der Carabinierei gefahren, die dem Militär unterstellt ist und abseits militärischer Belange jedoch dem Innenministerium untersteht, das wiederum allen italienische Polizeieinheiten anweist.
Burton
28.07.2011
Nett! Wenn die Italiener das können, wieso wir nicht?
VirusM54B30
28.07.2011
Siehste doch, das die an der Pleite knabberm:träller: