Lotus ist derzeit offenbar für jede Überraschung gut. Nach dem Neuheiten-Feuerwerk der letzten Monate bringen die Briten nun für rund eine Millionen US-Dollar einen von der Formel 1 inspirierten Boliden mit 649 PS auf den Markt, der 25 auserwählten Kunden ordentlichen Rennspaß ermöglichen soll. Inzwischen absolvierte das Kundenrennauto die ersten offiziellen Runden auf dem italienischen Rennkurs von Vallelunga.
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In der kundigen Hand von Jean Alesi und Werksfahrer James Rossiter bewies der Type 125 auf insgesamt 200 Kilometern eine ausgezeichnete Performance und Standfestigkeit. Die Tests sollten wichtige Erkenntnisse für die letzte Entwicklungsphase bringen. Vor allem zeigten die Tests bereits das große Potenzial des Boliden, das James Rossiter mit den Worten ausdrückt: „Der Type 125 ist einzigartig, intensiv und sehr extrem. Ich sage ganz ehrlich: Mit keinem anderen Auto kann eine ‚normale’ Person dem Fahren eines Formel 1-Renners so nahe kommen.“
Jean Alesi, Markenbotschafter für Lotus und langjähriger Formel-1-Pilot, zeigte sich ebenfalls vom Type 125 angetan: „Es ist großartig, an einer derart entscheidenden Phase der Entwicklung beteiligt zu sein. Ich habe wirklich das Gefühl, ich kann entscheidend dazu beitragen, dass der Type 125 so viel Fahrspaß wie nur irgend möglich vermitteln wird.“
649 PS aus einem 3,5 Liter großen V8-Motor von Cosworth tragen entscheidend zum Fun-Faktor bei. Und die Tatsache, dass sich der Lotus Type 125 auch ohne aufwändige Vorbereitung durch zahlreiche Mechaniker über Rennstrecken jagen lässt. Die Bemalung des Renners wird entweder im klassischen Lotus-Style oder individuell nach Kundenwünschen gestaltet.
Die rasanten Gangwechsel erfolgen authentisch über Schaltwippen am Lenkrad, die eine Semi-Automatik mit sechs Gangstufen steuern. Wer an der Kraft von 649 PS noch den leisesten Zweifel hat, wird spätestens vom Leistungsgewicht des käuflichen Lotus-Boliden überzeugt; denn er wiegt nur 560 Kilogramm. Das bedeutet ein Leistungsgewicht von atemberaubenden 0,86 kg/PS. Möglich ist die Leichtigkeit durch die üppige Verwendung von Carbon-Faser, eben Formel-1-like.
Solvente Käufer eines Type 125 können ihr schnelles Gefährt im Rahmen der „Exos Experience by Lotus“ bewegen, bei der Privatpersonen im Stile einer Formel-1-Saison ganze Rennwochenenden auf europäischen Grand Prix-Strecken verleben und so ihr Fahrkönnen nach und nach verbessern.
25 glückliche Besitzer soll es künftig geben. Bis zur Auslieferung stehen noch weitere Testfahrten auf dem Programm, bei denen 15 potenzielle Käufer des Type 125 ans Steuer dürfen - die Vorfreude auf das Million-Dollar-Baby wird dadurch sicher noch größer. Als Profi greift kein Geringerer als Nigel Mansell ins Lenkrad, was als Indiz dafür gelten kann, dass das Cockpit des Lotus Type 125 nicht übertrieben eng geschneidert ist.