Mit der Vorstellung des GranTurismo MC fügt Maserati seiner langen Motorsporttradition ein weiteres Kapitel hinzu. Das neue Wettbewerbsfahrzeug ist nach den FIA GT4-Regularien homologiert und ab dem Jahr 2010 startklar. Im Rahmen der offiziellen Testtage zur internationalen FIA GT-Meisterschaft in Paul Ricard (Frankreich) enthüllte Maserati den GranTurismo MC. Das Rennfahrzeug basiert auf dem serienmäßigen GranTurismo S und besitzt zugleich Elemente des im September 2008 vorgestellten GranTurismo MC Concept, dessen wesentliche Veränderungen sich dabei auf Performance und Aerodynamik konzentrieren.
© Foto: Speed Heads
Die jetzt präsentierte Version ist nach dem GT4-Reglement des Automobilverbandes FIA homologiert, was ihren weltweiten Einsatz im Motorsport ermöglicht. Die GT4-Kategorie steht für vergleichsweise seriennahe Rennfahrzeuge und erlebt in den letzten Monaten einen regelrechten Boom. Für Maserati ist sie der logische Brückenschlag zwischen Renn- und Straßenfahrzeug, der den Bedürfnissen und Erwartungen zahlreicher Kunden gerecht wird.
Trotz aller Seriennähe stellt der 4,935 Meter lange, 1,914 Meter breite und 1,300 Meter hohe GranTurismo MC mit einem Radstand von 2,941 Metern ein aufwändiges, eigenständiges Rennfahrzeug dar, dessen Entwicklung im Sommer 2008 begann. In die Testarbeit waren unter anderem die beiden amtierenden FIA GT1-Meister Michael Bartels (Deutschland) und Andrea Bertolini (Italien) eingebunden.
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Die Front des GranTurismo MC besitzt, im Vergleich zur Straßenversion, mehrere Lufteinlässe unten und auf der Fronthaube. So wichen für die Lufteinlässe beispielsweise die Nebelscheinwerfer. Eine neue Bodenverkleidung verbessert derweil die Aerodynamik, während ein zentrales Auspuffsystem und ein gewachsener Spoiler das sportliche Heck des Rennwagens bestimmen.
Den Kontakt zum Asphalt stellen rundum 11x18 Zoll große Felgen her, in denen sich eine Hochleistungsbremsanlage befindet: vorne 380 Millimeter große Scheiben mit 6 Kolben und hinten Pendants in 326 Millimeter mit 4 Bremskolben.
Zuletzt nahm der GranTurismo MC beim „Balance of Performance“ in Paul Ricard teil, dem internen Leistungsvergleich des Serien-Promotors SRO. Anhand dieses Vergleiches lassen sich prinzipiell leistungsbegrenzende Maßnahmen beschließen, die zur größeren Chancengleichheit in der Meisterschaft führen. Aus diesem Grund gibt Maserati aktuell noch keine Leistungs- und Drehmomentdaten bekannt.
Für den Vortrieb im Maserati GranTurismo MC sorgt der aus dem Serienfahrzeug bekannte 4,7 Liter große V8-Motor, der es - soviel ist bereits gewiss - auf ein Leistungsgewicht von weniger als 3,4 Kilogramm pro PS bringt. Dazu trägt auch das gegenüber der Straßenversion deutlich reduzierte Leergewicht von unter 1.400 Kilogramm mit bei.
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Zur Kraftübertragung dient das elektronisch gesteuerte 6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen, das auch im Straßenfahrzeug zum Einsatz kommt. Selbstverständlich verfügt der Maserati GranTurismo MC über alle Sicherheitskomponenten, die von der FIA gefordert sind.
Geplant ist, dass der GranTurismo MC in der zweiten Jahreshälfte zu Testzwecken bereits an einigen Läufen zur europäischen GT4-Meisterschaft teilnimmt. Ab Oktober 2009 ist das Rennfahrzeug dann in begrenzter Auflage erhältlich und soll in Deutschland 160.650 Euro kosten. Die Käufer erhalten damit die Möglichkeit, im Jahr 2010 an der europäischen GT4-Serie oder an zahlreichen nationalen GT-Meisterschaften teilzunehmen. Zudem beabsichtigt Maserati, 2010 wieder einen Markenpokal auszuschreiben, bei dem spezifisch modifizierte Fahrzeuge auf Basis des GranTurismo MC GT4 zum Einsatz kommen.
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Für Maserati spielt der Motorsport von jeher eine zentrale Rolle: Die Brüder Maserati waren Rennfahrer und entwickelten unter ihrem Namen Rennfahrzeuge, noch bevor die Produktion von Straßenfahrzeugen begann. Zu den größten Erfolgen zählen der Gewinn der Formel-1-Weltmeisterschaft 1957 mit Juan Manuel Fangio und der zweifache Sieg bei den 500 Meilen von Indianapolis 1939/1940.
Maseratis Rückkehr in den professionellen Motorsport erfolgte ab dem Jahr 2003 zweigleisig: zum einen mit dem euphorisch aufgenommenen Markenpokal „Trofeo Maserati“, zum anderen mit dem Engagement in der GT1-Klasse der FIA GT-Meisterschaft. Seit 2005 gelang es Maserati hier mit dem MC12, zehn Titelgewinne zu erringen (Fahrer-, Team und Konstrukteurswertungen). Mit dem GranTurismo MC können die Italiener zukünftig die Gegner in der FIA GT ärgern - mit dem MC12 machten sie es bereits vor.
BeezleBug
08.04.2009
WOW! :applaus::applaus::applaus: What a wonderful Race-Car! :cool: Das ist auf jeden Fall wieder eine Bereicherung der FIA-GT Serie!!!! Ich hoffe, dass vielleicht dieses Jahr in Oschersleben schon eine der "Testläufe des GranTurismo MC zur europäischen GT4-Meisterschaft" stattfinden. blubbernde V8-Grüße :fahren: BeezleBug
Aston Martin (Gast)
09.04.2009
Wunderbar, die Schaffung der GT4 Klasse für relativ seriennahe Fahrzeuge war eine sehr gute Entscheidung. Es ist lobenswert, dass trotz der Finanzkrise so viele Hersteller dies als (Wieder-)Einstieg in den GT Rennsport nutzen. Apropos seriennah, wäre irgendwie auch schade, wenn man solche Fahrzeuge mit übermäßigen Verspoilerungen versehen würde.
Sascha
09.04.2009
War zwar nie ein großer Maserati Fan (ok den MC12 mochte ich), aber dieser MC sieht sehr gut aus, dürfte ein lupenreiner Aufbau sein! Würde ich gerne mal sehen! :applaus:
BeezleBug
09.04.2009
[QUOTE=Sascha;62893]....dürfte ein lupenreiner Aufbau sein! Würde ich gerne mal sehen! :applaus:[/QUOTE] Na Sascha - du bist ja auf dem besten Weg.....;) ;) blubbernde V8-Grüße :fahren: BeezleBug
Twentyone
11.04.2009
Wieder ein sehr schöner GT Renner. Momentan herrscht eine erfreuliche Vielfalt... Für jeden Geschmack ist etwas (oder mehreres) dabei
Burton
24.06.2009
Wird bestimmt interessant werden . Hoffe aber da kommt noch ein Heckspoiler dazu . Allerdings dann für die GT 2 Version - die hoffentlich erscheinen wird - . Ansonsten noch vielleicht ein bisschen größere Felgen , sonst Bravissimo ! :applaus: