Mazda präsentiert in Form der neuesten Studie „Hakaze“ auf dem Genfer Automobilsalon (08.03.2007 - 18.03.2007) ein kompaktes Crossover-Coupé, mit dem man zeigen möchte, wie ein mögliches Crossover-Modell des C-Segments auf neue Lifestyle-Trends reagieren könnte. Dank eines abnehmbaren Dachteils und voll versenkbarer Seitenscheiben bietet der Hakaze einen kräftigen Schuss Roadster-Feeling. Fließende Linien sorgen für Spannung an der Außenhaut, während im Interieur an Sanddünen erinnernde Formen mit natürlichen Oberflächen und funktionalen Bedienelementen verschmelzen. Die Inspiration zum Hakaze bezogen die Designer aus der Trendsportart Kite-Surfing, einer Kombination aus Surfen und Paragliding.
© Foto: Speed Heads
Mit dem Hakaze bringt Mazda nun auch die vom neuen Designchef Laurens van den Acker entwickelte Designsprache „Nagare“ nach Europa. Unter Nagare (japanisch für „Fluss“ und „Bewegung“) versteht Mazda die Adaption natürlicher Fließmuster für das Automobildesign. Ziel ist es, mittels einer speziellen Oberflächensprache und klar festgelegten Proportionen Bewegung auf neue Art und Weise darzustellen. Die Umsetzung auf das Automobildesign erforderte dabei eine genaue Analyse jener Kräfte, die zum Beispiel Wind und Wasser in der Natur hinterlassen.
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So ging die Außenhaut der Studie Nagare (Los Angeles, November 2006) auf geologische Fließmuster zurück, während die Seitenflanken des im Januar 2007 in Detroit gezeigten Ryuga die fein geharkten Sandflächen eines japanischen Zen-Gartens (Karesansui) zitierten. Der 4,42 Meter lange, 1,89 Meter breite und 1,56 Meter hohe Hazake vereint hingegen die Tugenden aus drei Fahrzeuggattungen: Das demontierbare Dachelement verschafft ein sehr luftiges Fahrgefühl. Zudem ist der Hakaze so agil zu fahren wie eine kompakte Schräghecklimousine, während der hohe Hüftpunkt und funktionale Innenraum eher auf einen SUV hindeuten.
Zum äußerst prominenten Fünfpunkt-Grill kommen schlitzäugige Blinker und Scheinwerfer hinzu. An der großzügig verglasten Heckpartie setzt Mazda auf ein spezielles Beleuchtungssystem: LED-Leuchtstreifen fallen zum unteren Teil des Rückfensters ab und scheinen dabei regelrecht im Glas zu schweben. Sie sind voll in die gläserne Umgebung integriert, ragen dabei aber ganz leicht aus der Oberfläche heraus – fast wie ein fließendes Licht.
© Foto: Speed Heads
Auch die Silhouette des Mazda Hakazes wird speziell im vorderen Türbereich durch die typischen Nagare-Linien bestimmt, wobei eine vom vorderen Scheinwerfer kommende und dann abfallende Sicke die optische Verbindung zur Frontpartie herstellt. Sozusagen als Gegenschwung zieht eine am vorderen Radkasten ansetzende Charakterlinie nach oben. Am Heck führt sie direkt in die Rückleuchten und dann ohne Unterbrechung rund um die Hecktür. Die wie am neuen Mazda-SUV CX-7 sehr flach stehende Windschutzscheibe und eine Dachlinie, die der Karosserie in der Seitenansicht das Abbild eines Samurai-Schwerts verschafft, sorgen für zusätzliche Dynamik.
Ein Teil des Mitteltunnels fährt nach hinten aus
Der typische Nagare-Fluss wird durch an Sanddünen erinnernde Karosserie-Flächen erzeugt; die Außenfarbe Gold bewirkt die Impression einer Wüstenlandschaft bei Sonnenuntergang. Die Karosserie kommt ohne B-Säulen, Türgriffe und konventionelle Außenspiegel aus - an deren Stelle rücken Mikrokameras. Die Türen schwingen zunächst um 30 Grad nach außen und danach im 45-Grad-Winkel nach oben. Eine durchaus praktische Lösung, um auch sperriges Sportgerät leicht verstauen zu können. Ein Teil des Mitteltunnels fährt nach hinten aus dem Auto aus. So lässt sich zum Beispiel ein Surfboard leicht befestigen und zum Transport in den Laderaum zurückschieben. Die gummierte Unterseite des Kofferraums ist bestens für den Transport nasser und sandiger Gegenstände geeignet.
© Foto: Speed Heads
Kite-Surfer sind Windjäger. Nach dem Aufstehen schalten sie ihren Computer an und suchen im Internet nach den besten Bedingungen zum Surfen. Sie packen ihre Ausrüstung, rufen noch schnell Freunde an - und los geht es. Im Interieur werden ebenfalls fließende Nagare-Formen, natürliche Oberflächen und intelligente Bedienlösungen den Bedürfnissen von Kite-Surfern gerecht, die sich sogar im Mazda Hakaze die neuesten Wetterdaten per Internet-Zugang besorgen können.
Der Fahrer wird von einem kokonartigen Cockpit umgeben. Es ist pfeilförmig zugespitzt und besitzt eine betont lang gezogene Lenksäule, wodurch Sportlichkeit und Tiefe entstehen. Die Lenkradnabe ist fest fixiert - nur der unten abgeflachte Lenkradkranz dreht sich bei Kurvenfahrt mit. Die meisten Schalter reagieren auf unter der Oberfläche sitzende Sensoren, es gibt also keine Fugen. Vorteil: Weder Wasser noch Sand können in Ritzen dringen und die Funktion beeinträchtigen. Zu beiden Seiten des Lenkrads ordnete Mazda orange hinterleuchtete Anzeigen für Geschwindigkeit und Drehzahl an. Im Zentrum des Lenkrades befindet sich ein LCD-Schirm, der als Monitor für das Navigationssystem und die Bilder der Seiten- und Heckkameras fungiert.
Natürliche Oberflächen nachgeahmt
Das Design des Innenraums inszenierten die verantwortlichen Designer als taktiles Gesamterlebnis inszeniert. Der Fahrzeugboden besteht aus dunkelbraunem Leder; Armaturenträger, Türtafeln und Mittelkonsole sind in einem grünlichen Beige, die vier Sitze in einem tiefem Blau gehalten. Dank einer von der britischen Firma Flotek entwickelten Technik war Mazda erstmals in der Lage, asymmetrische Oberflächen zu schaffen, die natürliche Unregelmäßigkeiten nachahmen.
© Foto: Speed Heads
Beispiel Fußbodenbelag: Er besteht aus weichem Naturleder - ideal für Barfüße, die gerade erst den Sand eines Strandes gespürt haben. Seine Oberfläche besitzt fließende Muster mit leichten Unregelmäßigkeiten und wirkt so weitaus authentischer als ein künstlich erzeugter Teppichstoff ohne jegliche Abweichungen. Der Instrumententräger besitzt eine Prägung, die in manchen Bereichen an Sandkörner erinnert, während in anderen Bereichen fließende Linien dominieren, welche die Form der Armaturentafel nochmals betonen. Spannende Berührungserfahrungen erzeugen auch die vier Sitze, deren Leder samt Steppnähten an für Taucheranzüge verwendete Materialien erinnert.
Antrieb und Chassis: Bereit für reichlich Offroad-Spaß
Mazda legte den Hakaze auf den Antrieb durch einen leistungsstarken DISI-Benzinmotor (Direct Injection Spark Ignition) oder einen Turbodiesel aus. Das 2,3 Liter große Hochleistungsaggregat aus der MZR-Reihe verfügt über Benzin-Direkteinspritzung und Turboaufladung. Die Kraft gelangt über eine sportlich abgestufte Sechsgang-Automatik auf einen Allradantrieb mit variabler Drehmomentverteilung. Dieses unter anderem aus dem Mazda6 MPS bekannte Antriebspaket passt ideal zur spaßorientierten Natur des Hakazes. Mit massig Drehmoment und Kraft ausgestattet, sorgt es auch auf weichem Sand für überragende Traktion. Die 20 Zöller bestückten die Macher mit Reifen im Format 255/50.