Im Jahre 2009 feierte der Rennsportwagen von Melkus seine Wiedergeburt - damals der einzige in der ehemaligen DDR produzierte Sportwagen. Jetzt folgen die Modelle RS 2000 GT und GTS, die dank Leichtbauweise, der Power von lediglich 350 PS die Performance auf dem Niveau eines Supersportwagens erzielen: Mit 350 PS auf knapp 300 km/h und in nur 3,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 sind eine klare Ansage - ebenso die Preise. Der Melkus RS2000 GT ist ab 122.000 EUR erhältlich, der RS2000 GTS ab 148.000 EUR.
© Foto: Melkus
Kleiner Motor mit großer Performance
Melkus ist stets bestrebt, die Erfahrungen aus dem Rennsport auf die Straße zu übertragen. Der kraftvolle Vierzylinder-Turbomotor mit 2,0 Litern Hubraum leistet im Melkus RS2000 GT satte 300 PS und im Topmodell RS2000 GTS mächtige 350 PS. In Verbindung mit dem geringen Leergewicht des Fahrzeugs von lediglich 975 Kilogramm sorgt die Kombination für beeindruckend sportliche Fahrleistungen.
So liegen die Beschleunigungswerte von 0 auf 100 km/h beim RS2000 GT in 4,5 Sekunden und beim RS2000 GTS in 3,9 Sekunden auf einem sehr hohen Niveau. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei annähernd 300 km/h liegen. Das Einstiegsmodell RS 2000, angetrieben von einem 1,8 Liter großen Vierzylinder mit 270 PS, brauchte für den klassischen Spurt noch 4,9 Sekunden.
Die Kraftübertragung erfolgt über ein manuelles 6-Gang-Getriebe. Neu ist ein auf Wunsch sportlich abgestimmtes automatisches Doppelkupplungsgetriebe mit wählbarer Lenkradschaltung, das kürzeste Schaltzeiten nahezu ohne Zugkraftunterbrechung ermöglicht.
Die Karosserie besteht aus Glas- und Kohlefaserwerkstoffen, das hochfeste Chassis aus Aluminium. Zur Optimierung der Aerodynamik entwickelte Melkus ein Leichtbau-Karosseriekit, das dem GTS eine aggressivere Fahrzeugoptik beschert. Neben einem ausdrucksstarken Front- und einem markanten Heckspoiler sind auch ein neuer Diffusor sowie seitliche Luftführungen aus Carbon enthalten.
Ansonsten bleibt das Design, das an den legendären Melkus RS1000 erinnert, beim alten. Dabei strahlen die ausgeprägten Rundungen an den Kotflügeln eine enorme Kraft aus. Mit Blick auf die Aerodynamik wird der Unterboden des RS2000 komplett geschlossen ausgeführt, während der ausgeprägte Frontsplitter und der Heckdiffusor zusätzlich für einen optimalen aerodynamischen Abtrieb sorgen.
Weitere markante Merkmale stellen die Heckpartie mit eingesetztem Mittelteil sowie die seitlich kombinierte Luftführung für Bremsentlüftung und Motorbelüftung dar. Als spektakulärstes Merkmal erweisen sich die am Dach angeschlagenen Flügeltüren, die Melkus vom RS1000 übernahm.
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Die Serienausstattung umfasst ebenfalls eine AP-Hochleistungsbremsanlage sowie ein in Druck- und Zugstufe einstellbares Öhlins-Gewindefahrwerk, das durch umfangreiche Fahrwerksanpassungen für zusätzliche Agilität sorgt und den Melkus die schönsten Kurvenreviere erobern lässt.
Individualisierbare Serien-Vollausstattung
Die Grundausstattung des Melkus RS2000 entspricht annähernd einer Vollausstattung. So kann der Kunde ohne Aufpreis aus unzähligen Uni- und Metallic-Lacken seine Wunschfarbe wählen. Eine Klimaanlage, ein Navigationssystem samt Rückfahrkamera gehören ebenfalls zum Basisumfang.
Mit frei wählbaren Farben für das Interieur in Vollleder, den Nähten und den Velourverkleidungen bis hin zu unterschiedlichen Steppmustern setzt Melkus weitere Maßstäbe in der individualisierbaren Serienausstattung. Zusätzlich ist im Melkus RS2000 GTS ein Carbon-Interieurkit enthalten. Weitergehende Wünsche der Kunden erfüllen die Macher gegen Aufpreis.
Mit einer limitierten Produktionszahl von maximal 25 Fahrzeugen pro Jahr bleibt Melkus seinen Grundsätzen treu. Geschäftsführer Sepp Melkus, der das Unternehmen in der dritten Generation führt, sagte bezüglich der Neuvorstellungen: „Die GT- und GTS-Modelle stellen die schnellsten und schönsten Sportwagen dar, die je in unserer Manufaktur entstanden sind.“ Über 30 Exemplare des Melkus RS2000 sollen bereits entstanden sein.
Melkus RS1000: Der einzige DDR-Sportwagen
Melkus ist eine traditionsreiche Sportwagenmarke mit 60 Jahren gelebter Rennsportfaszination: Für viele fast unglaublich, wurde sogar in der ehemaligen DDR ein Mittelmotor-Sportwagen produziert, der Melkus RS 1000. Nach der Produktion erfolgreicher Formel-Rennwagen in den 1960er-Jahren, wollte der Rennfahrer Heinz Melkus einen Sportwagen bauen, der sowohl im Rennsport als auch für den normalen Straßenverkehr tauglich sein sollte.
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Melkus setzte seine Idee mit viel Idealismus, technischem Verstand und politischen „Kunstgriffen" im Jahre 1969 um. Von der „Zentralen Sportkommission“ der DDR nicht gewünscht, pries Heinz Melkus den RS1000 als Geschenk zum 20. Jahrestag der Gründung der DDR an. Da konnten selbst die Gegner beim Staat nicht mehr „Nein“ sagen.
Bis zum Jahre 1979 realisierte Melkus insgesamt 101 Modelle des RS1000 auf Basis des Wartburg 353 mit einem flüssiggekühlten 3-Zylinder-Reihen-Zweitaktmotor. Weitere Bauteile stammten vom Trabant oder wurden in Eigenregie hergestellt. Optisch auffällig waren schon damals die sich nach oben hin öffnenden Flügeltüren.
Damals erreichte die 850 Kilogramm wiegende Straßenversion mit 70 PS eine Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h und die 680 Kilogramm leichte Rennversion mit Sportvergaser und 100 PS sogar 210 km/h.
Der Name Melkus soll auch in der Gegenwart weiterhin untrennbar mit dem Motorsport verbunden sein. Um an die zahlreichen Erfolge in der Vergangenheit anzuknüpfen, startet Sepp Melkus, Enkel von Legende Heinz Melkus, mit dem Melkus RS2000 GTR in der DMV Touring Car Championship.
VirusM54B30
17.04.2011
Die ganze Formgebung und besonders das Heck erinnert an die Lotus Elise ...