Mit der B-Klasse F-Cell bringt Mercedes-Benz seinen ersten unter Serienbedingungen gefertigten Brennstoffzellen-PKW auf die Straße. Das umweltfreundliche Elektroauto überzeugt mit souveränen Fahrleistungen auf dem Niveau eines 2.0-Liter-Benziners und gleichzeitig voller Alltagstauglichkeit. Dabei begnügt sich der emissionsfreie Antrieb mit einem durchschnittlichen Verbrauch von umgerechnet 3,3 Litern Kraftstoff je 100 Kilometer (Diesel-Äquivalent). Anfang 2010 werden die ersten der rund 200 in einer Kleinserie gefertigten Fahrzeuge an Kunden in Europa und den USA ausgeliefert.
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Das neue Brennstoffzellen-Fahrzeug bietet alles, was man von einem Mercedes-Benz erwartet: Viel Komfort und Sicherheit sowie ein uneingeschränktes Platzangebot in Innen- und Kofferraum. Auch auf den Fahrspaß brauchen den Kunden nicht zu verzichten; denn der Elektro-Motor entwickelt eine Spitzenleistung von 100 kW / 136 PS und ein maximales Drehmoment von 290 Nm, das bereits von der ersten Umdrehung an zur Verfügung steht.
So ausgestattet, tritt die B-Klasse F-Cell souverän an und beeindruckt mit dynamischen Fahreigenschaften, die zum Teil deutlich über dem Niveau eines Zweiliter-Benziners liegen. In welcher Zeit genau die B-Klasse F-Cell von 0 auf Tempo 100 spurtet, gab Mercedes-Benz noch nicht an, wohl aber die Höchstgeschwindigkeit mit 170 km/h. Dank einer großen Reichweite von 385 Kilometern und kurzen Betankungszeiten von rund drei Minuten wird lokal emissionsfreie Mobilität mit der B-Klasse F-Cell auch auf längeren Strecken zur Realität.
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Antrieb: Elektromotor mit Brennstoffzelle
Technologisches Herzstück ist ein kompaktes Brennstoffzellensystem. Dort reagiert das mit 700 bar an Bord gespeicherte Wasserstoffgas mit Luftsauerstoff. Dabei entsteht der Strom für den Elektromotor und reiner Wasserdampf. Selbst bei Temperaturen bis minus 25 Grad Celsius soll sich das Brennstoffzellensystem der B-Klasse F-Cell durch eine sehr gute Kaltstartfähigkeit auszeichnen. Das Antriebssystem wurde im Vergleich zur 2004 vorgestellten F-Cell A-Klasse komplett neu entwickelt. So verbesserten die Ingenieure Leistung, Drehmoment, Reichweite, Zuverlässigkeit, Startverhalten und Komfort deutlich.
Zum Boosten und zur Bremsenergierückgewinnung kommt wie bei einem verbrennungsmotorischen Hybrid eine Lithium-Ionen Batterie mit einer Leistung von 35 kW und einer Kapazität von 1,4 kWh zum Einsatz. Vorteile der Lithium-Ionen-Technologie gegenüber herkömmlichen Batterien sind die kompakten Abmessungen, eine hohe Leistungsfähigkeit, ein großer Ladewirkungsgrad und eine lange Lebensdauer.
Die Mercedes-Benz B-Klasse F-Cell basiert auf der Sandwichboden-Architektur, die bereits aus der A- und B-Klasse bekannt ist. Der Vorteil: Die Antriebskomponenten liegen geschützt und platzsparend im Sandwichboden, so dass der Innenraum ohne Einschränkung nutzbar ist und ein Kofferraumvolumen von 416 Litern zur Verfügung steht.
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Ausstattung und Sicherheit auf hohem Niveau
Auch in punkto Ausstattung kann sich die B-Klasse F-Cell sehen lassen. In das Auge fallen die Sonderlackierung in „Bonamitsilber“ und die exklusiven Leichtmetallräder im 10-Speichen-Design. Im Innenraum sorgen eine Lederausstattung, eine Sitzheizung, eine Klimaautomatik oder das Comand-System und weitere Ausstattungs-Features für einen unverändert hohen Komfort.
Die Betriebssicherheit der B-Klasse F-Cell liegt unter allen Bedingungen auf dem gleichen hohen Niveau wie das von Mercedes-Fahrzeugen mit konventionellen Verbrennungsmotoren. Das integrierte Sicherheitskonzept der B-Klasse F-Cell trägt den spezifischen Eigenschaften des innovativen Antriebssystems Rechnung. Die Sicherheit der antriebsspezifischen Komponenten der B-Klasse F-Cell prüfte und optimierte Mercedes-Benz durch mehr als 30 zusätzliche Crashtests.
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Tankstellennetz als Voraussetzung
Um das lokal emissionsfreie Fahren mit einem Brennstoffzellen-Auto im größeren Umfang Realität werden zu lassen, ist jedoch noch der Aufbau eines flächendeckenden Netzes von Wasserstoff-Tankstellen notwendig.
Moderne Diesel und Benziner werden wahrscheinlich auch noch auf längere Sicht eine wichtige Antriebsform für das Automobil bleiben - im Individualverkehr mit Personenwagen, insbesondere auf Langstrecken. Im städtischen Verkehr dürften aber zunehmend Elektro-Fahrzeuge zum Einsatz kommen.
Aston Martin (Gast)
29.08.2009
Schön, dass das die besondere Bauart der A-und B-Klasse ich ihrem eigentlich Zweck zugeführt wird. Die Erdgas-Version war ebenfalls ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn Mercedes, wie angeblich geplant, bei ihrem neuen Kompaktfahrzeug auf eine herkömmliche Bodengruppe umsteigt wäre es traurig gewesen, wenn das Sandwich-Bodenprinzip sang und klanglos verschwinden würde. Trotz seines Alters eignet es sich doch hervorragend für alternative Antriebe. Das beweis Mercedes hier ja auch selber. Also, warum auch brauchbare Technik wegwerfen?