Souverän startet die neue Mercedes-Benz S-Klasse durch und legt jetzt noch einen drauf: 2014 legen die Macher mit dem Mercedes-Benz S 500 Plug-in-Hybrid eine kräftige, schnelle und durchzugsstarke Luxus-Limousine mit dem Verbrauch eines Kleinwagens auf. Mit nur 3,0 Litern Verbrauch im Mittel auf 100 Kilometern (CO2-Ausstoß 69 g/km) setzt die S?Klasse einen noch vor wenigen Jahren kaum für möglich gehaltenen Verbrauchsbestwert für derart große Luxus-Limousinen.
© Foto: Daimler / Mercedes-Benz
Der 80 kW/109 PS und 340 Nm starke Elektroantrieb mit extern aufladbarer Batterie ermöglicht emissionsfreies Fahren mit einer Reichweite von ca. 30 Kilometern. Den Elektromotor kombinierten die Macher mit dem neuen 3.0?Liter-V6-Turbomotor, der 245 kW/333 PS und 480 Nm Drehmoment generiert. Diese Werte klingen trotz höchster Effizienz nicht nur nach satter Power; denn der S 500 Plug-in-Hybrid ist in der Tat so schnell unterwegs: Für den Spurt von 0 auf Tempo 100 vergehen nur 5,5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h.
Vier Hybrid-Betriebsmodi per Tastendruck
Der Fahrer kann per Tastendruck zwischen vier Hybrid-Betriebsmodi wählen: „Hybrid“ mit dem Zusammenspiel von Elektromotor und Benziner, „E-Modus“ für das rein elektrische Fahren, während „E-Save“ die vollgeladene Batterie vorhält, um später rein elektrisch fahren zu können. Im „Charge“-Modus erfolgt das Laden der Batterie im Fahrbetrieb.
Während die Batterien des Mercedes-Benz S 400 Hybrid und S 300 BlueTec Hybrid als autarke Hybriden beim Bremsen, im Schubbetrieb oder vom Verbrennungsmotor geladen werden, besitzt der neue Hochvolt-Lithium-Ionen Akku des S 500 Plug-in-Hybrid mit einem zehnfach größeren Energieinhalt die Möglichkeit, extern mittels eines Ladekabels an einer herkömmlichen Steckdose geladen zu werden.
Intelligent Hybrid: Vorausschauendes Energie-Management
Die S-Klasse verfügt über ein vorausschauendes Energie-Management, um die Energieeffizienz zu verbessern. Die Betriebsstrategie des Hybrid-Antriebes berücksichtigt nicht nur den aktuellen Fahrzustand und die Fahrerwünsche, sondern stellt sich ebenfalls auf den wahrscheinlichen Streckenverlauf (Steigungen, Gefälle, Kurven oder Geschwindigkeitsbegrenzungen) der nächsten acht Kilometer ein.
© Foto: Daimler / Mercedes-Benz
„Intelligent Hybrid“ verwendet die Navigationsdaten des Infotainment-Systems „Comand Online“, um Ladung und Entladung der Hochvoltbatterie zu steuern. Ziel ist es beispielsweise, vor einer Gefällstrecke den Energieinhalt der Batterie für den Antrieb zu nutzen, um sie bergab durch Rekuperation erneut zu laden.
Rekuperatives Bremssystem: Die E-Maschine als Generator
Das größte Potenzial zur Verbrauchsabsenkung bei Hybrid-Antrieben ist die Maximierung der Energierückgewinnung in Schub- und Bremsphasen. So wird bei Betätigung des Bremspedals die Verzögerung zunächst durch die E?Maschine und nicht von der Scheibenbremse bewirkt. In der neuen S-Klasse gelangt erstmalig ein rekuperatives Bremssystem (RBS) der zweiten Generation zum Einsatz, das eine nicht spürbare Überlagerung vom herkömmlichen mechanischen Bremsen und der elektrischen Bremsleistung der E?Maschine im Generatorbetrieb ermöglicht.
Der Fahrerbremswunsch wird mittels eines Pedalweg-Sensors erfasst. Die Verzögerung erfolgt fahrzustandsabhängig und ist aufgeteilt in einen rekuperativen und einen über die Radbremse umzusetzenden Bremsmomentanteil. Den Bremsdruck an der Hinterachse regelt das System in Abhängigkeit des aktuellen Rekuperationspotenzials des Antriebstranges.
Zusätzlich schaltet das System in allen Schubphasen den Verbrennungsmotor ab und ersetzt sein Schleppmoment im Ausrollen durch die E-Maschine als Schubrekuperationsmoment. Ohne Bremspedalbetätigung wird allerdings kein zusätzliches Verzögerungsmoment zum Laden der Batterie gestellt, so dass das Fahrzeug „Segeln“ kann. Der Verbrennungsmotor soll so wenig wie möglich zum Laden der Batterie dienen und wenn, dann nur bei geeigneten, möglichst effizienten Betriebspunkten.