Am Wochenende setzte Mercedes-Benz beim ersten Lauf der DTM-Saison 2012 mit einem Doppelsieg auf dem Hockenheimring ein starkes Ausrufezeichen. Ebenso für Aufsehen sorgt in der populären Tourenwagen-Serie ein neues Safety Car: das 517 PS starke Mercedes C 63 AMG Coupé Black Series. Die stärkste C-Klasse aller Zeiten steht für Techniktransfer aus dem Motorsport und Fahrdynamik auf höchstem Niveau. Daher brauchten die Macher das C 63 AMG Coupé Black Series für den Einsatz als DTM Safety Car nur in wenigen Details zu verändern.
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Über den Einsatz des Safety Cars entscheidet der Deutsche Motorsportbund (DMSB), der im Rahmen des DTM-Reglements die Durchführung und Einhaltung der Sicherheit sowie die sporthoheitlichen Funktionen übernimmt. Das von Rennfahrer Jürgen Kastenholz (44) gefahrene Mercedes C 63 AMG Coupé Black Series Safety Car hat die Aufgabe, bei gefährlichen Situationen wie extremen Wetterbedingungen, Unfällen oder sonstigen Zwischenfällen maximale Sicherheit für Rennfahrer, Zuschauer und Streckenposten zu gewährleisten. Nach einem Funkspruch der Rennleitung setzt sich das Safety Car an die Spitze des DTM-Feldes und führt es so lange um die Rennstrecke, bis ein normaler Rennverlauf erneut hergestellt ist.
Der kompakte Zweitürer fasziniert mit einer niedrigen Silhouette, einer kraftvollen Schulter und einer schmalen C- Säule. Stilistisch prägend sind zudem die kurzen Überhänge, die lange Motorhaube, die stark geneigte Frontscheibe und das lang gestreckte Dach. Ins Auge fallen die deutlich gepfeilte Frontpartie mit der AMG-Frontschürze und eine in hochglänzendem Schwarz lackierte untere Querstrebe sowie die Motorhaube mit Powerdomes. Am Heck machen darüber hinaus die bekannte, muskulöse AMG-Heckschürze mit einem markanten schwarzen Diffusoreinsatz und drei ausgeprägten Diffusorfinnen auf sich aufmerksam.
Als auffälligstes Unterscheidungsmerkmal zur Serienversion erweist sich der aerodynamisch optimierte Leuchtbalken auf dem Dach. Reaktionsschnelle und sparsame LEDs in Grün und Orange informieren die DTM-Rennfahrer. Die zwei zentralen grünen Leuchten an Vorder- und Rückseite sind immer dann aktiv, wenn sich das C 63 AMG Coupé Black Series zu Beginn einer Safety-Car-Phase mitten im Feld einreiht. Permanentes Grün ist das Signal für alle DTM-Fahrer, das Safety Car zu überholen. Sobald sich das Safety Car vor allen DTM-Fahrzeugen positioniert hat, werden die grünen LEDs ausgeschaltet und die orangen LEDs eingeschaltet. Das orange Blinklicht an den äußeren Enden des Leuchtbalkens steht für absolutes Überholverbot.
Die stroboskopartigen LED-Blitzlichter an Front und Heck sind während der Safety-Car-Phase permanent aktiv. Für eine bessere Sichtbarkeit bei schlechter Witterung sorgt das mit LEDs beleuchtete Nummernschild mit Safety-Car-Schriftzug am Kofferraumdeckel.
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Antrieb, Fahrwerk und Bremsanlage im Serienzustand
Der 6,3 Liter große V8-Motor befindet sich im Serienzustand. Mit einer Höchstleistung von 517 PS und einem maximalen Drehmoment von 620 Nm rangiert das Triebwerk sogar etwas über dem rund 500 PS starken V8-Triebwerk des Mercedes-AMG C-Coupés der DTM. Der Hochdrehzahl-Saugmotor ermöglicht eine Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 in nur 4,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 300 km/h (elektronisch begrenzt). Als Tribut an die Zuschauer an den Rennstrecken und vor den Fernsehgeräten verfügt das Safety Car über eine modifizierte Sportabgasanlage, deren spezieller Endschalldämpfer für einen noch kraftvolleren Sound sorgt.
Motorkühlung, Kraftübertragung, Fahrwerk, Bremsanlage - diese Bereiche präsentieren sich bereits serienmäßig im austrainierten Bestzustand und erforderten keine Veränderung. Das „AMG Speedshift MCT 7-Gang“-Sportgetriebe mit vier Fahrprogrammen, Zwischengasfunktion sowie „Race Start“ garantiert direkte und schnelle Gangwechsel. Mit der „Race Start“-Funktion kann der Fahrer das maximale Beschleunigungspotenzial ausloten.
Wie im Motorsport üblich und für ein Black Series-Modell typisch, ist das AMG-Sportfahrwerk als Gewindefahrwerk konzipiert und bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten für ein individuelles Rennstrecken-Setup. Das serienmäßige Hinterachs-Sperrdifferenzial mit Sperrwirkung in Zug und Schub ist zusammen mit dem 3?Stufen-ESP für eine verlässliche Traktion verantwortlich. Kürzeste Bremswege und eine standfeste Verzögerung bietet die Hochleistungs-Bremsanlage mit Scheiben in der motorsporterprobten Verbundtechnik an der Vorderachse.
Geschärfte Aerodynamik aus dem AMG Performance Studio
Das Mercedes C 63 AMG Coupé Black Series DTM Safety Car rüsteten die Macher mit dem „Track Package“, dem Aerodynamik-Paket, dem „Carbon-Paket Exterieur“ und den Leichtmetallrädern in Schmiedetechnologie von AMG aus. Das „Track Package“ umfasst eine aktive Hinterachsgetriebekühlung und Sportreifen. Den Kühler platzierten die Macher vor dem Diffusoreinsatz in der Heckschürze. Die speziell entwickelten Dunlop-Sportreifen des Typs „Sport Maxx Race“ im Format 255/35 R 19 vorn und 285/30 R 19 hinten wurden auf mattschwarz lackierten AMG-Schmiederädern mit glanzgedrehtem Felgenhorn montiert.
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Zum Aerodynamik-Paket von AMG gehören sogenannte Flics und ein funktional abgestimmter Frontsplitter aus Echtcarbon an der Frontschürze sowie ein feststehender Carbon-Heckflügel mit verstellbarem Flügelblatt. Alle drei Komponenten sorgen für mehr optische Präsenz und optimieren die aerodynamische Balance des Fahrzeugs. Das „Carbon-Paket Exterieur“ beinhaltet außerdem Außenspiegelgehäuse, die Einsätze der Seitenschwellerverkleidung und einen Diffusoreinsatz in Echtcarbon. Alle Wunschausstattungen stammen aus dem „AMG Performance Studio“ und sind für jedes C 63 AMG Coupé Black Series ab Werk erhältlich.
Funktionelle Rennstrecken-Atmosphäre im Interieur
Das Interieur befindet sich bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls im Serienzustand. Besten Seitenhalt für Fahrer und Beifahrer stellen die beiden Sport-Schalensitze von AMG sicher. Aufgrund der rennstreckenspezifischen Anforderungen kommen 4-Punkt-Gurte zum Einsatz. Optimale Fahrzeugbeherrschung bietet das „AMG Performance“-Lenkrad in Nappaleder/Dinamica mit einem oben und unten abgeflachten Lenkradkranz sowie Aluminium-Schaltpaddles. Bei Dinamica handelt es sich um eine neuartige Kunstfaser, die sich durch eine hohe Lichtechtheit auszeichnet.
AMG-Zierelemente aus Carbon mit dem „AMG Black Series“-Logo unterstreichen die funktionelle Rennstreckenatmosphäre. Für die Kommunikation mit der Rennleitung ist das Safety Car mit einer Funkanlage und einem TV-Monitor ausgestattet. Die neben dem hinteren Nummernschild platzierte Kamera erlaubt dem Beifahrer einen Blick auf das Feld der Renntourenwagen. Unterhalb des Monitors befinden sich vier Taster in Blau, Grün, Orange und Silber zur Bedienung des Leuchtbalkens, der stroboskopartigen LED-Blitzlichter und des Signalhorns.
DTM Safety Car von Mercedes-AMG seit 2000
Mercedes-AMG stellt seit Beginn der „neuen“ DTM im Jahr 2000 permanent das Safety Car und wechselt sich von Rennen zu Rennen mit Audi ab - ab 2012 auch mit BMW. In der Formel-1-Weltmeisterschaft befinden sich ein Mercedes SLS AMG als offizielles Safety Car und ein Mercedes C 63 AMG T-Modell als Medical Car im Einsatz.