Herrlich unvernünftig erscheint der neue Mercedes-Benz SLK 55 AMG mit seinem 422 PS starken V8-Triebwerk auf den ersten Blick. In diesen Zeiten unterbieten sich die Hersteller beim Downsizing und generieren eine hohe Literleistung nach der anderen. Da ist der neu entwickelte 5,5 Liter große AMG-Saugmotor im leistungsstärksten SLK aller Zeiten ein richtiger Lichtblick, der aber auch mit einem 30 Prozent niedrigeren Spritverbrauch als sein Vorgänger glänzt und in nur 4,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 spurtet. Seine Markteinführung feiert der neue SLK 55 AMG im Januar 2012 zu Preisen ab 72.590 Euro
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Unverwechselbar: Design im Zeichen von Performance
Der neue Mercedes-Benz SLK 55 AMG verkörpert perfekt den neuen AMG-Markenclaim „Driving Performance“. Klassische Roadster-Proportionen mit typischen AMG-Designmerkmalen und einem Schuss SLS AMG - so lässt sich der neue AMG-Roadster optisch charakterisieren. Die faszinierenden Grundformen der langen Motorhaube, das weit hinten positionierte Greenhouse und die knackige Heckpartie ergänzen die Designer um das typische AMG-Styling an Front, Seite und Heck.
Die Frontschürze besitzt zwei große Lufteinlässe und AMG-spezifische LED Tagfahrleuchten. Vom Supersportwagen SLS AMG inspiriert, präsentiert sich die breite Kühlermaske mit dem großen zentralen Mercedes-Stern. Beim SLK 55 AMG werden darüber hinaus die Lamelle im Kühlergrill und die untere Querstrebe der Frontschürze in hochglänzendem Schwarz lackiert.
Abgedunkelte Klarglasscheinwerfer und abgedunkelte Heckleuchten sind ebenfalls nur beim V8-Topmodell serienmäßig. Auf Wunsch steht das Intelligent Light System (ILS) mit spezifischen, den jeweiligen Verkehrs- und Witterungssituationen angepassten Lichtfunktionen zur Verfügung.
Die Lüftungsgitter mit verchromter Finne in den Vorderkotflügeln erinnern nicht nur an den SLS AMG, sondern auch an den berühmten Mercedes-Benz 300 SL Roadster der 1950er-Jahre. Der darunter angebrachte „V8 AMG“-Schriftzug weist auf das Achtzylinder-Topmodell der SLK-Modellreihe hin. Spezifische ausdrucksstark geformte Seitenschwellerverkleidungen nehmen das Design der Frontschürze auf und führen es bis zur neuen Heckschürze fort.
Mit einer eigenständigen Form, dem schwarzen Diffusoreinsatz mit drei Finnen und den zwei verchromten Doppelendrohren der AMG-Sportabgasanlage sorgt das Heck für einen markanten Abschluss. Die in Wagenfarbe lackierte Abrisskante auf dem Heckdeckel reduziert derweil den Auftrieb an der Hinterachse und steigert damit die Fahrstabilität bei hohen Geschwindigkeiten.
Neuer Achtzylinder-Saugmotor eng verwandt mit V8-Biturbo
Der neue V8-Saugmotor basiert auf dem 2010 vorgestellten 5.5-Liter-V8-Biturbomotor M157, der in den Modellen E 63 AMG, CLS 63 AMG, S 63 AMG und CL 63 AMG zum Einsatz kommt. Zahlreiche konstruktive Merkmale wie Hubraum, Bohrung-Hub-Verhältnis, Zylinderabstand, Stopp-Start-System und Benzin-Direkteinspritztechnik sind identisch. Vom M157 unterscheidet sich das neue Aggregat unter anderem durch die Ansaugluftführung, neue Zylinderköpfe, den modifizierten Ventiltrieb, einen angepassten Ölhaushalt und ein optimiertes Kurbelgehäuse.
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Mit einer Höchstleistung von 422 PS und einem maximalen Drehmoment von 540 Nm bei 4.500 U/min beschleunigt der SLK 55 AMG voraussichtlich in nur 4,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Der Vortrieb endet bei elektronisch begrenzten 250 km/h. Die Maximaldrehzahlen liegen bei über 7.000 Umdrehungen. Demgegenüber steht ein kombinierter Kraftstoffverbrauch von 8,4 Litern pro 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 195 g/km entspricht.
Den Antrieb auf die Hinterräder übernimmt das „AMG Speedshift Plus 7G Tronic“-Automatikgetriebe, das über drei Fahrprogramme verfügt: „Controlled Efficiency“ (C), Sport (S) und Manuell (M). Die automatische Zwischengasfunktion beim Rückschaltvorgang sowie die kurzzeitige und exakt definierte Rücknahme von Zündung und Einspritzung beim Hochschalten unter Volllast verkürzen die Schaltzeiten und steigern die Emotionalität bei sportlicher Fahrweise.
Einen großen Anteil an der Effizienz des Hightech-Motors M152 haben unter anderem eine Benzin-Direkteinspritzung, eine strahlgeführte Verbrennung und Piezo-Injektoren in Verbindung mit einer kennfeldgesteuerten Zylinderabschaltung, ein Stopp-Start-System und ein Generatormanagement, das in jeder Schubphase und beim Bremsen kinetische Energie zum Laden der Batterie nutzt und nicht wie sonst üblich in Abwärme umwandelt. Die Entscheidung für einen großvolumigen Achtzylinder-Saugmotor mit Zylinderabschaltung löst den Zielkonflikt aus hohem Leistungs- und Drehmomentangebot bei gleichzeitig niedrigen Verbrauchswerten.
Hohe Effizienz dank Zylinderabschaltung
Speziell die von Mercedes-AMG völlig neu entwickelte Zylinderabschaltung namens „AMG Cylinder Management“ steigert den Wirkungsgrad deutlich: Im Teillastbereich werden die Zylinder zwei, drei, fünf und acht abgeschaltet, was den Kraftstoffverbrauch entscheidend absenkt. Die Technologie kommt in ähnlicher Weise auch bei den rund 750 PS starken V8-Motoren in der Formel 1 zum Einsatz. Da auch in der Königsklasse des Motorsports die Effizienz eine wichtige Rolle spielt, werden bei geringer Lastanforderung des Fahrers - beispielsweise bei langsamen Kurvenfahrten, in Safety-Car-Phasen oder beim Boxenstopp - vier oder sechs Zylinder durch Abschalten der Kraftstoffeinspritzung deaktiviert.
Die Zylinderabschaltung ist im breiten Drehzahlbereich von 800 bis 3.600 U/min verfügbar, wenn der Fahrer das Getriebe-Fahrprogramm „C“ Controlled Efficiency wählt. Im Vierzylindermodus stehen immerhin 230 Nm zur Verfügung. Sobald der Fahrer den Wunsch nach mehr Leistung verspürt und den Teillastbereich verlässt, schalten sich die Zylinder zwei, drei, fünf und acht zu. Der Übergang vom Vier- in den Achtzylinderbetrieb erfolgt spontan, so dass die Insassen keinerlei Komforteinbußen spüren. Bei einer Motordrehzahl von 3.600 U/min erfolgt der Zuschaltvorgang in gerade mal 30 Millisekunden.
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Neue AMG-Sport-Abgasanlage mit integrierten Abgasklappen
Erstmals kommt bei AMG eine Sport-Abgasanlage mit je einer Abgasklappe pro Seite zum Einsatz. Diese Technologie löst den Zielkonflikt aus emotionalem Sounderlebnis bei sportlicher Fahrweise und zurückhaltender Geräuschentwicklung im Teillastbereich. Das Hauptaugenmerk beim Sound-Design lag auf einer Synthese aus erlebbarer Dynamik und Langstreckentauglichkeit.
Jeder der beiden Endschalldämpfer verfügt über eine Klappe. Bei niedrigen Lasten und Motordrehzahlen unter 2.000 Umdrehungen bleiben die Klappen geschlossen. Dadurch legen die Abgase einen längeren Weg zurück und strömen durch ein zusätzliches Dämpferelement, so dass der Motorklang unauffällig bleibt, der speziell im Vierzylinderbetrieb entsteht.
Beschleunigt der Fahrer, öffnen sich die Klappen in einem Winkel von 15 über 30 bis zu 50 Grad, so dass ein Teil der Abgase den längeren akustisch gedämpften, ein Teil den kurzen Weg zurücklegen. Die Folge: ein sonorer Motorsound. Bei Volllast und höheren Drehzahlen im Achtzylinderbetrieb sind beide Klappen komplett geöffnet und die Insassen können den betont kraftvollen, AMG-typischen V8-Sound genießen.
Kombination: Hochdynamische Fahrweise und genussvolles Cruisen
Eine überzeugende Querdynamik und ein agiles Handling bei dem für Mercedes typischen Langstreckenkomfort soll das AMG-Sportfahrwerk mit „Torque Vectoring Brake“ und Direktlenkung bieten. Hoch dynamische Fahrweise oder genussvolles Cruisen? Der neue SLK 55 AMG kann beides. Eigenständige Federbeine mit strafferer Feder-/Dämpferabstimmung, Zugstrebenlager an der Vorderachse mit höherer Steifigkeit, rundum steifere Stabilisatoren sowie mehr negativer Sturz an der Hinterachse ermöglichen hohe Kurvengeschwindigkeiten und eine geringe Seitenneigung in schnell gefahrenen Wechselkurven.
Die serienmäßige „Torque Vectoring Brake“ erzeugt im Kurvengrenzbereich durch einen gezielten Bremseingriff am kurveninneren Hinterrad in Sekundenbruchteilen eine definierte Drehbewegung des Fahrzeugs um die Hochachse. Dadurch lenkt der SLK 55 AMG ohne Einbußen präzise und beherrschbar in die Kurve ein. Eine perfekte Ergänzung liefert die AMG-Direktlenkung: Sie steigert gegenüber einer Standardlenkung das Handling sowie die Agilität und senkt gleichzeitig den Kraftaufwand beim Parken.
Das AMG-exklusive 3-Stufen-ESP erlaubt individuelle Regelstrategien auf Knopfdruck: Über den ESP -Taster in der Mittelkonsole kann der Fahrer zwischen den Stufen „ESP On“, „Sport Handling Mode“ und „ESP Off“ wählen. Die AMG-Hochleistungs-Bremsanlage besitzt rundum innen belüftete und perforierte Scheiben im Format 360 x 36 Millimeter vorn und 330 x 22 Millimeter hinten.
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AMG-Handling-Package für noch mehr Fahrdynamik
Mit dem als Wunschausstattung lieferbaren AMG-Handling Package für 4.641 Euro wird die Sportlichkeit nochmals gesteigert. Das Paket umfasst ein straffer abgestimmtes AMG-Performance-Fahrwerk, ein AMG-Hinterachs-Sperrdifferenzial, Bremsscheiben in Verbundtechnik an der Vorderachse und ein AMG-Performance Lenkrad im 3-Speichen-Design in Nappaleder mit Alcantara-Einsätzen im Griffbereich.
Inspiriert vom SLS AMG: Der hochwertige und stilvolle Innenraum
Auch das Interieur-Design des SLK 55 AMG erinnert an den großen Bruder, den SLS AMG Roadster. Assoziationen an den Supersportwagen wecken die vier Belüftungsdüsen im Stil von Jet-Triebwerken und die Mittelkonsole aus gebürstetem Aluminium. Auf Wunsch findet sich auf der Instrumententafel in der Mitte eine AMG-spezifische Analoguhr im IWC-Design.
Das AMG-Performance-Lenkrad mit seinem oben wie unten abgeflachten Kranz verfügt über ein metallisches Zierelement, Aluminium-Schaltpaddles und mit perforiertem Leder überzogene Griffbereiche. Perfekt im Sichtfeld des Fahrers befindet sich das übersichtlich gestaltete AMG-Kombi-Instrument mit vier Rundinstrumenten, spezifischen Zifferblättern und dem AMG-Hauptmenü. In der Mittelkonsole befindet sich währenddessen der Taster für die Getriebe-Fahrprogramme „C“, „S“ und „M“.
Die AMG-Sportsitze mit eigenständiger Sitzgrafik und optimiertem Seitenhalt sind serienmäßig mit der Polsterkombination „Ledernachbildung Artico/Stoff schwarz“ und hochwertigen AMG-Plaketten in den Lehnen ausgestattet. Als Wunschausstattung stehen Polster in „Leder Nappa“ und „Leder Nappa Exklusiv“ zur Wahl. Wie bereits beim Vorgänger, ist die Nackenheizung „Airscarf“ als Sonderausstattung erhältlich - sie umströmt den Kopf- und Nackenbereich der Insassen mit erwärmter Luft aus einer Austrittsdüse vorne in den Kopfstützen.
Magisch: Das Panorama-Variodach mit Magic Sky Control
Das serienmäßige Variodach öffnet oder schließt sich in unter 20 Sekunden. Per Knopfdruck verwandelt sich der offene Roadster in ein geschlossenes Coupé mit festem Dach. Alternativ lässt sich ein Panorama-Variodach mit getöntem Polycarbonat ordern. Eine Weltneuheit ist die dritte Variante: das Panorama-Variodach mit „Magic Sky Control“. Dieses transparente Glasdach kann man fast magisch auf Knopfdruck hell oder dunkel schalten.
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Hell ist das Panorama-Variodach mit „Magic Sky Control“ fast völlig durchsichtig und bietet auch bei kalter Witterung ein Open-Air-Erlebnis. Im dunklen Zustand spendet das Dach wohltuenden Schatten und verhindert bei intensiver Sonneneinstrahlung das Aufheizen des Innenraums.
Die Rahmen der drei Dachvarianten bestehen aus Magnesium. Damit sind die Dächer rund sechs Kilogramm leichter als beim Vorgängermodell und ermöglichen einen niedrigeren Fahrzeugschwerpunkt, was der Agilität zu Gute kommt.
Eine komfortable Alternative zum serienmäßigen Steckrahmen-Windschott ist das neue Drehscheiben-Windschott „Airguide“, das aus durchsichtigen Kunststoffscheiben, die schwenkbar an der Rückseite der Überrollbügel angebracht sind, besteht. Es ist damit das weltweit erste Windschott-System, das für Fahrer und Beifahrer unterschiedliche Komfortniveaus erlaubt, indem jeder individuell für sich die Scheiben in Sekundenschnelle mit einem einzigen Handgriff zur Fahrzeugmitte schwenken und so turbulente Luftströmungen von hinten bändigen kann.
Mehr Individualität: Designo und AMG Performance Studio
Für die Umsetzung noch individuellerer Wünsche sorgen die Sonderausstattungen „Designo Leder“ und „Designo Leder Exklusiv“ mit 11 einfarbigen und 10 zweifarbigen Polsterungen. Mit „Designo“ unterscheiden sich die AMG-Sportsitze durch ein spezifisches Design von den Serien-Sportsitzen. Passend dazu stehen die „Zierelemente AMG Carbon“ und „Designo Zierelemente in Klavierlack schwarz“ für die Mittelkonsole parat. Der Windschutzscheibenrahmen in „Designo Alcantara“, Sicherheitsgurte in Silber oder Rot und fünf attraktive Lackfarben, darunter zwei Mattlacke, runden den stilvollen Auftritt ab.
Aus dem AMG-Performance-Studio sind weitere attraktive Wunschausstattungen exklusiv für den SLK 55 AMG lieferbar, wie zum Beispiel titangrau oder mattschwarz lackierte und glanzgedrehte 18-Zoll-Leichtmetallräder im Vielspeichen-Design, in LED-Technik weiß beleuchtet AMG-Einstiegsschienen oder ein AMG-Performance-Lenkrad mit Alcantara-Einsätzen im Griffbereich.
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Moderne Assistenz-Systeme sollen Maßstäbe setzen
Eine Vielzahl moderner Assistenzsysteme unterstützen den Fahrer. Zur Serienausstattung zählen neue, faserverstärkte Überrollbügel, zweistufige Fahrer- und Beifahrer-Airbags, Headbags, Thorax-Airbags, Gurtschlossstraffer mit degressiver Gurtkraftbegrenzung, crashaktive Kopfstützen, eine automatische Kindersitzerkennung, 3-Stufen-ESP und die Müdigkeitserkennung „Attention Assist“.
Auf Wunsch stehen weitere Assistenzsysteme zur Verfügung, wie zum Beispiel der Abstandsregel-Tempomat „Distronic Plus“, der den Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug automatisch anpasst. Wenn nötig, bremst „Distronic Plus“ den SLK 55 AMG bis zum Stillstand ab und beschleunigt den Roadster wieder.
Das Intelligent Light System (ILS) bietet fünf Lichtfunktionen (Abbiege-, Landstraßen-, Autobahn-, Kurven- und erweitertes Nebellicht), die sich je nach Fahrsituation einschalten. Der Geschwindigkeitslimit-Assistent kann ferner ausgeschilderte Tempolimits mithilfe einer Kamera an der Innenseite der Frontscheibe erkennen und zeigt die jeweils erkannte Geschwindigkeitsbegrenzung auf einem Display im Kombi-Instrument oder im zentralen Display an.
Das vorausschauende und reversible Insassenschutzsystem „Pre Safe“ kann vorsorglich Schutzmaßnahmen für die Auto-Passagiere aktivieren. Ziel ist es, Insassen und Auto auf den drohenden Zusammenstoß vorzubereiten, so dass Gurte und Airbags beim Aufprall ihre volle Schutzwirkung entfalten. Die „Pre-Safe Bremse“ erkennt derweil die akute Gefahr eines Auffahrunfalls und bereitet eine autonome Bremsung vor. Das System ist im Geschwindigkeitsbereich von 30 bis 200 km/h aktiv, wenn vorausfahrende Autos erfasst werden.