Das wohl spektakulärste und leistungsstärkste Official F1 Safety Car aller Zeiten geht dieses Jahr an den Start. Kein Geringerer als der neue Mecedes-Benz SLS AMG hat die Aufgabe, für maximale Sicherheit in der Formel 1 zu sorgen. Der Flügeltürer löst damit den SL 63 AMG ab, der 2008 und 2009 als offizielles Safety Car im Einsatz war. Zum Einsatz kommt der SLS AMG ab März 2010 immer dann, wenn gefährliche Situationen wie Unfälle oder schlechtes Wetter einen normalen Rennablauf gefährden.
© Foto: Speed Heads
Der von Bernd Mayländer (38 Jahre, Deutschland) pilotierte SLS AMG steht während des gesamten Rennens in der Boxengasse parat. Nach einem Funkspruch von der Rennleitung gehen der ehemalige DTM-Pilot und sein Beifahrer, der FIA-Mitarbeiter Pete Tibbetts (44 Jahre, Großbritannien), auf die Strecke und setzen sich an die Spitze des Feldes, um die Formel-1-Rennwagen sicher um den Kurs zu führen.
Aerodynamisch optimierter Leuchtbalken mit LED-Technik
Vom Serien-SLS unterscheidet sich das Safety Car äußerlich durch die markanten F1-Logos, Carbon-Außenspiegel und den charakteristischen Leuchtbalken mit integrierter TV-Kamera. Der Leuchtbalken sitzt auf einer neu entwickelten Carbon-Hutze, deren im Windkanal erprobte Form sicherstellt, dass der Heckflügel optimal angeströmt wird. Der Flügel fährt ab 120 km/h automatisch aus und sorgt zusammen mit dem Heckdiffusor für den nötigen Anpressdruck auf der Hinterachse.
© Foto: Speed Heads
Im neuen, aerodynamisch günstig gestylten Leuchtbalken übernehmen erstmals LEDs sämtliche Lichtfunktionen. Ihre Vorteile gegenüber den früher eingesetzten Glühbirnen liegen in der besonders schnellen Ansprechzeit und der geringen Stromaufnahme. Die beiden zentral positionierten grünen Leuchten im Lichtbalken werden aktiviert, wenn sich das Safety Car mitten im Feld einreiht und alle Rennwagen zunächst überholen soll.
Sobald der SLS AMG die Führungsposition übernimmt, signalisieren die äußeren orangen Blinkleuchten den Formel-1-Fahrern absolutes Überholverbot. Die stroboskopartigen Blitzlichter in den Scheinwerfern und Rückleuchten besitzen eine neutrale Signalfunktion und sind während des Einsatzes immer aktiv.
Ein spezielles Nummernschild am Heck mit Safety-Car-Schriftzug und 700 LEDs sorgt bei Dunkelheit oder Regen für zusätzliche Sicherheit. Links vom Nummernschild integrierten die Macher eine Rückfahrkamera, die der Besatzung des SLS AMG Safety Cars via Monitor im Cockpit einen Blick auf das nachfolgende Formel-1-Feld ermöglicht.
© Foto: Speed Heads
Fahrzeugkonzept für höchste Fahrdynamik
Mit dem 6,3 Liter großen V8-Motor realisiert der SLS AMG eine Höchstleistung von 571 PS und ein maximales Drehmoment von 650 Nm. Tempo 100 erreicht der Flügeltürer nach 3,8 Sekunden und ist damit bestens für die Königsklasse des Motorsports qualifiziert. Schnelle Rundenzeiten sind für ein Safety Car eine Selbstverständlichkeit; denn andernfalls würden die Reifen und Bremsen der Formel-1-Boliden zu stark abkühlen und die Motoren unter Umständen überhitzen.
Die Aluminium-Spaceframe-Karosserie sorgt für ein niedriges Fahrzeuggewicht von 1.620 Kilogramm. Dank Trockensumpfschmierung ist das AMG-V8-Triebwerk besonders tief eingebaut, was zu einer vorteilhaften Absenkung des Fahrzeugschwerpunktes führt.
© Foto: Speed Heads
Die Einbauposition weit hinter der Vorderachse und das neue Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe in Transaxle-Anordnung an der Hinterachse begünstigen die Gewichtsverteilung - sie beträgt 47 zu 53 Prozent (vorn/hinten). Reinste Motorsporttechnik kommt ebenfalls beim Sportfahrwerk zum Einsatz, um spontane Richtungswechsel und einen hohen Kurvengrenzbereich zu ermöglichen.
Kürzeste Bremswege und höchste Standfestigkeit auch bei rennstreckentypischer Belastung verspricht derweil die Keramik-Hochleistungs-Verbundbremsanlage mit üppig dimensionierten Keramikscheiben in 402 x 39 Millimetern vorne und 360 x 32 Millimetern hinten. Auf den gewichtsoptimierten Schmiederädern im 10-Speichen-Design sind Reifen im Format 265/35 (vorn) und 295/30 (hinten) montiert.
Motor, Kraftübertragung, Fahrwerk und Bremsanlage des offiziellen Safety Cars der Formel 1 präsentieren sich gegenüber dem serienmäßigen SLS AMG unverändert. Das Technologie-Paket des Supersportwagens sorgt für beste Fahrdynamik und macht technische Änderungen und nachträgliche Leichtbau-Maßnahmen überflüssig. Einzige Ausnahme: Ein neu entwickelter Endschalldämpfer lässt den V8-Hochdrehzahl-Saugmotor freier atmen und bietet den Formel-1-Fans ein noch emotionaleres Sounderlebnis.
© Foto: Speed Heads
Funktionelles Interieur mit AMG-Sportschalensitzen
Beim Öffnen der markanten Flügeltüren blickt man auf ein funktionelles Cockpit, das sich nur wenig vom Serienfahrzeug unterscheidet. AMG-Sportschalensitze mit schwarzer Lederpolsterung und 6-Punkt-Gurten sorgen für optimalen Seitenhalt. Auf der rechten Seite der AMG-Drive-Unit befinden sich vier farbige Taster zur Bedienung der verschiedenen Lichtfunktionen und des Signalhorns, das bei der Boxenein- und -ausfahrt aktiviert wird.
Die Mittelkonsole ist ebenso in Echt-Carbon ausgeführt wie weitere Interieur-Zierteile. Das AMG-Performance-Lenkrad in Leder/Alcantara verfügt außerdem über einen speziell ausgeformten Griffbereich, eine hochwertige Echtmetallspange und einen unten abgeflachten Lenkradkranz mit 370 Millimetern Durchmesser. Die sieben Gänge des Doppelkupplungsgetriebes werden mithilfe der beiden Echtmetall-Schaltpaddles gewechselt.
© Foto: Speed Heads
Zwei zentrale Monitore im Cockpit des SLS AMG dienen der Überwachung des Renngeschehens. Links und rechts des unteren Bildschirms befinden sich die Bedienelemente für das Funksystem, mit dessen Hilfe Bernd Mayländer und Pete Tibbetts mit der Rennleitung und untereinander kommunizieren können. Ein zweiter Innenspiegel ermöglicht dem Beifahrer ferner einen Blick auf die Formel-1-Rennwagen.
Im Zentraldisplay des Kombi-Instrumentes und im Deckel des Handschuhfaches ist das sogenannte Marshalling-System integriert: Hier sehen Fahrer und Beifahrer exakt die gleichen Signale wie die Formel-1-Fahrer in deren Cockpits. So zeigen die jeweiligen LEDs an, wenn gelbe oder grüne Flaggen geschwenkt werden. Am vorderen Ende der Instrumententafel befinden sich LEDs für den Status des Leuchtbalkens und eine Onboard-Kamera, die auf Bernd Mayländer gerichtet ist.
VirusM54B30
01.03.2010
Gehört diese Meldung nicht in den Motorsport Bereich?
Twentyone
03.03.2010
Auch gut... passt auch gut ins f1 feld, obwohl die optik aus retrogründen plump ist, wiegt aber weniger als der sl und ist sicher sportlicher...