Der Warp-Antrieb hält Einzug bei den Autos. Dazu gibt es einen neuartigen Allradantrieb und den Vorboten eines kompakten SUV-Coupés. Zweifellos, der neue Mercedes-Benz Vision G-Code trägt richtig dick auf. Ein starker Cocktail an neuen Technologien zeigt, was wir in der Zukunft erwarten können. Eine spezielle Lackierung zur Erzeugung von Strom durch den Fahrwind stellt nur ein bahnbrechendes Beispiel dar.
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Der G-Code: Ist es bereits das neue SUV-Coupé?
Für die vom modernen Lifestyle geprägte jüngere Gesellschaft möchte Mercedes-Benz coole und sportliche Crossover schaffen, die neue Technologien und hochwertige Handwerkskunst in den Mittelpunkt rücken. Mit dem G-Code realisieren die Mitarbeiter des Advanced Designzentrums in Peking und Sindelfingen präsentiert Mercedes-Benz nicht nur technische Innovationen, sondern geben außerdem einen Ausblick auf die Evolutionsmöglichkeiten der künftigen Designphilosophie.
Das rund 4,10 Meter lange und 2+2-sitzige SUC (Sports Utility Coupé) mit gegenläufig sich öffnenden Türen besitzt eine coupéartige Silhouette. Die durchgehende Glasfläche der Passagierkabine erinnert an die Cockpit-Verglasung eines Powerboats und verleiht dem etwa 1,90 Meter breiten und rund 1,50 Meter flachen G-Code bereits im Stand einen fulminanten Vorwärtsdrang. Das Dach besitzt eine integrierte, ausfahrbare Ladereling.
In der Seitenansicht fallen neben den markanten Muskeln, die sich von den Frontscheinwerfern bis zum Heck spannen, die 21 Zoll großen Aluminiumräder mit filigranen Carbon-Speichen auf. Einen Hinweis auf die SUV-Talente des G-Codes geben die kurzen Karosserieüberhänge vorn und hinten, die erweiterte Bodenfreiheit und der Aluminium-Unterfahrschutz an Bug und Heck.
Als Blickfang an der Front erweisen sich neben dem visualisierten Kühlergrill die beiden Voll-LED-Scheinwerfer, die beim Einschalten wie das Objektiv einer Digitalkamera aus der Tiefe des Scheinwerfers herausfahren und das Licht in Abhängigkeit der Fahr- und Verkehrssituation fokussieren. Ausfahrbar sind auch die beiden Kameras in kleinen Flics an der oberen A-Säule, welche die klassischen Rückspiegel ersetzen und nach dem Abstellen des Fahrzeugs flächenbündig zurück in die A-Säulen fahren. Im Heckbereich inszeniert ein LED-Leuchtenband über die gesamte Fahrzeugbreite den G-Code mit unterschiedlichen Illuminationen für Blinker, Rück- und Bremslicht.
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Alles im Fluss: Der visionäre Antrieb
Im Mercedes-Benz Vision G-Code wirkt die Kraft von zwei individuell ansteuerbaren Antriebsherzen. Der Frontmotor ist ein kompakter, hochmoderner und aufgeladener Verbrennungsmotor, der mit Wasserstoff betrieben wird und ausschließlich die Vorderräder antreibt. An der Hinterachse wirkt ein Elektromotor, der seine Kraft über eine doppelte Lamellenkupplung radselektiv weiterleitet. Daten über die Leistung und die Performance teilte Mercedes-Benz nicht mit.
Im G-Code überzeugt gleichermaßen die dezentrale Gewinnung der Elektrizität. Neben der bereits klassischen Energieaufnahme durch Rekuperation oder der Plug-in-Technik sichert im SUC der Zukunft die Hightech-Lackierung „Multivoltaik Silver“ die Stromversorgung, die wie eine riesige Solarzelle wirkt und sich zusätzlich durch den Fahrtwind oder im Stand durch den natürlichen Wind elektrostatisch auflädt. Diese elektrischen Ladungen werden abgegriffen und ebenfalls zur Methan- und Wasserstoffsynthese genutzt.
Schließlich ergänzt das Spezialfahrwerk „Power on the Move“ die Stromerzeugung. Sowohl Federn wie Dämpfer arbeiten hydraulisch und sind über eine zentrale Einheit vernetzt. Der Hub von Federung und Dämpfung und damit der Volumenstrom der Hydraulikflüssigkeit treibt einen kompakten Stromgenerator an.
Neuartiger Allradantrieb mit digitaler Kardanwelle
Je nach gewähltem Programm, kann der G-Code nur mit Verbrennungsmotor als Fronttriebler, rein elektrisch als Hecktriebler oder vollvariabel im Allradmodus fahren. Die Antriebssteuerung dieses Allradsystems übernimmt ein völlig neu konfiguriertes System, das je nach Fahrsituation die beiden Antriebsquellen miteinander verknüpft. Die Steuerung des Triebstranges wirkt dabei wie eine „digitale Kardanwelle“ zwischen Vorder- und Hinterachse. Dabei bestimmt nicht nur die Ökonomie die jeweils sinnvolle Antriebsart. Auch fahrdynamische Parameter fließen beispielsweise zur Erhöhung der aktiven Sicherheit oder Steigerung der Längs- und Querdynamik im „Hybrid Sport“-Programm mit ein.
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Hybrid Select: Bei Bedarf ein kompakter Sportwagen
Das Fahrdynamiksystem „Hybrid Select“ bietet drei spezifische Programme: Im „Hybrid eDrive“-Modus fährt der Mercedes-Benz Vision G-Code möglichst rein elektrisch. In diesem Programm steht eine hohe Energieeffizienz und höchster Antriebskomfort im Zentrum der Regelstrategien.
Aktiviert der Fahrer den „Hybrid Eco“-Modus, liegt der Schwerpunkt neben einem energieeffizienten Fahren im Hybrid-Modus bei einem möglichst hohen Antriebskomfort. Die digitale Sound-Modulation gleicht den wechselnden oder gleichzeitigen Einsatz von E- und Verbrennungsmotor akustisch aus und generiert eine gedämpfte, angenehme Klangwelt im Innenraum.
Im „Hybrid Sport“-Programm erleben die Insassen den G-Code als Fahrmaschine auf dem Niveau eines kompakten Sportwagens. Um eine möglichst hohe Längs- und Querdynamik zu erreichen, wird hier der Elektromotor als Booster beim Beschleunigen eingesetzt. Bei zügiger Fahrt über kurvenreiche Strecken steigert das „Torque Vectoring“ (System verteilt ferner das Drehmoment optimal auf die Räder, insbesondere zur Maximierung der Traktion in Kurven) an der elektrisch betriebenen Hinterachse die Agilität deutlich. Durch die digitale Sound-Modulation erleben die Insassen zudem den Sound eines potenten Sportwagens mit Klappenauspuff.
Warp-Antrieb lässt grüßen: Digitale Welt im Kühlergrill
Wer kennt es nicht: das legendäre Raumschiff Enterprise aus der „Star Trek“-Fernsehserie und den zahlreichen Kinofilmen. Immer im Mittelpunkt steht dort der Warp-Hauptantrieb im unteren Antriebsdeck mit einer holografischen, meist in blauem Licht pulsierenden Öffnung. Ähnlich spacig gestalteten die Designer die Front des G-Code. Statt eines herkömmlichen Lamellengrills umschließt ein vollflächiges Display den zentralen Markenstern und die beiden Chrom-Lamellen im Kühler. Die Kühlung des Motors erfolgt mittels einer Luftführung über seitliche und untere Öffnungen in der Frontpartie.
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Das Display visualisiert mit einer komplexen und vielschichtigen Sternenmatrix der Umgebung den aktuellen Betriebsmodus des G-Code: Ist das Fahrzeug geparkt, signalisiert er den aktuellen Ruhemodus mit einem sanft pulsierenden, blauen Licht. Im reinen Elektroantriebs-Modus „Hybrid eDrive“ erstrahlen die digitalen Miniatur-Sterne im Kühlergrill blau und laufen vom äußeren Rand des Displays nach innen. Es entsteht der optische Eindruck eines imaginären, sich permanent öffnenden Tunnels in der Fahrzeugfront.
Im gemischten Antriebsmodus „Hybrid Eco“ bleibt die Laufrichtung der Miniatur-Sterne erhalten und die Farbe wechselt in einen violetten Farbton. In einem kräftigen Rot erscheint derweil der Modus „Hybrid Sport“ und die Laufrichtung der Miniatur-Sterne kehrt sich um, so dass der Eindruck entsteht, der G-Code würde permanent imaginäre Energie nach außen transportieren.
Interieur: Armaturenbrett entfaltet sich auf Knopfdruck
Der kontrastreiche Innenraum mit hochwertigen Materialien strahlt modernen Luxus aus. Trotz kompakter Abmessungen ist der G-Code ein 2+2-Sitzer mit hoher Variabilität. Dank gegenläufiger Türen und fehlender B-Säule öffnet sich ein ungehinderter Zugang zum Innenraum sowohl für Fahrer, Beifahrer und Fondpassagiere.
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Nachdem der Fahrer den Sitz auf bequemste Weise eingenommen und das Fahrzeug mittels Smartphone aktiviert hat, fahren Armaturenbrett und Pedalerie automatisch aus der Ruheposition in die für den Fahrer ergonomisch und haptisch optimale Position. Anschließend entfaltet sich das im Armaturenbrett ruhende Lenkrad wie ein Schmetterling und positioniert sich zusammen mit dem integrierten Head-up-Display.
Zum Abschluss der Einstiegszeremonie fahren die Belüftungsdüsen und das Multi-Infodisplay aus dem Armaturenbrett. Das Widescreen-Display spannt sich fast über die komplette Breite des Armaturenbrettes und gewährt einen zweifelsfreien Überblick über die verschiedenen Fahrzeug- und Multimediafunktionen. An den Rändern des Widescreen-Displays blendet das System die Bilder der Rückspiegelkameras ein.
An der Mittelkonsole fällt die Dockingstation auf, die das persönliche Smartphone mit dem G-Code für das Ein- und Ausschalten und zu Kommunikationszwecken vernetzt. Je nach persönlicher Konfiguration zeigt das Zentral-Display die unterschiedlichsten Funktionen des Mobilgerätes an.
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Selbstverständlich verfügt der G-Code über die innovativsten Fahrerassistenzsysteme mit einer 360-Grad-Umfelderfassung mittels 3D-Kameras, Radar, Infrarot-Scanner, GPS-Daten und einem intensiven Datenaustausch mit der Verkehrsinfrastruktur und anderen Fahrzeugen der Umgebung.
Autofahren kann so schön sein: Automatisiertes Wellness-Programm
Die Sitze mit ihrem schalenförmigen Aufbau und dem Carbon/Leder-Mix verfügen über 3D-Bodyscanner, die wichtige Körperfunktionen überwachen und auf Wunsch den Wellnessgrad aller Insassen auf dem Zentral-Display darstellen. In Abhängigkeit dieser Werte aktiviert das System in den Sitzen automatisch Massage-, Heiz- oder Kühlfunktionen, die Ermüdung vermeiden oder muskuläre Verspannungen bereits im Anfangsstadium beseitigen.
Die Klimaanlage unterstützt das Wellness-Programm, indem sie die angesaugte Außenluft mittels photosynthetischer Emissionswäsche natürlich reinigt, anschließend ionisiert und so für allergen- und partikelfreie Atemluft im Innenraum sorgt. Der bei der Wasserstoffsynthese im Antriebsmanagement entstehende Sauerstoff wird bedarfsgerecht in den Innenraum geleitet und erfrischt die Insassen zusätzlich. So verliert selbst innerstädtischer Stopp-and-Go-Verkehr in Ballungsräumen seine unangenehme Seite.
Unter dem doppelten Ladeboden des Kofferraums befinden sich zwei Mini-Stand-up-Scooter, die während der Fahrt aufgeladen werden und im innerstädtischen Bereich zusätzliche Mobilität nach Abstellen des Mercedes-Benz Vision G-Code ermöglichen.