Einen hitzigen Wettkampf abseits der Rennstrecke lieferten sich die Formel-1-Piloten Jenson Button (McLaren-Mercedes) und Romain Grosjean (Lotus-Renault). Im Vorfeld des Grand Prix von Monaco, der dieses Wochenende in Monte Carlo stattfindet, trafen die Rennfahrer als Köche zusammen, um im Motorhome von Pirelli im Fahrerlager unter den wachsamen Augen von Motorsport-Direktor Paul Hembery und einer fachkundigen Jury ein Wettkochen zu veranstalten.
© Foto: Pirelli
Der Wettkampf zwischen den beiden F1-Piloten und die Verkostung einiger Spezialitäten aus der beliebten Küche des mobilen Motorhomes bildeten den Rahmen für die Präsentation des Kochbuches „Miles and Meals - handcrafted by Pirelli“. Das Buch schaut dem F1-Chefkoch von Pirelli über die Schulter und enthüllt dabei viele Geheimnisse der italienischen Kochkunst. Augenzwinkernd werden auf spielerische Art Parallelen zwischen Kochen und Motorsport gezogen. So entsteht ein ungewöhnlicher Blick auf die Welt der Reifen. Das Buch wird in einer limitierten Auflage für Gäste und Freunde des Unternehmens produziert.
„Einen guten Reifen herzustellen ist wie ein gutes Essen zu kochen“, schreibt Maurizio Boiocchi in seinem Vorwort. Boiocchi ist Chef der Forschung und Entwicklung von Pirelli und gilt als „Vater“ der Formel 1-Reifen P Zero und Cinturato.
Das Buch beschreibt die Parallelen zwischen Gerichten aus der Küche und Reifenmischungen. In ihrer Vollendung stellen beide das Resultat aus Zutaten von hoher Qualität und deren harmonischer Balance dar. Hinzu kommt die kontinuierliche Kontrolle, viel Erfahrung und uneingeschränkte Aufmerksamkeit.
Als weiteres wichtiges Element erweist sich das Fachwissen. Das Knowhow eines Experten ist in der Küche so wichtig wie beim Einsatz modernster Technologie in der Produktion von Sportreifen. Dieses essentielle Element wird durch ein Schlüsselwort im Buch charakterisiert: „handgemacht“. Fotos von Pirelli-Ingenieuren, die Reifen messen, analysieren und für die Rennen vorbereiten, unterstreichen diese Herleitung.
© Foto: Pirelli
In „Miles and Meals“ finden sich die Rezepte von Pirelli-Chefkoch Fabrizio Tanfani und Hospitality-Manager Christian Staurenghi. Das Buch beinhaltet Rezepte der besten Gerichte, die während eines Grand Prix-Wochenendes in der mobilen Racing-Küche zubereitet werden. Nicht überraschend bildet dabei die italienische Küche die Basis der Rezepte zu den einzelnen Grand Prix. Oft fließen auch nationale Spezialitäten der Länder, in denen die Rennen stattfinden, in die Rezeptur der Gerichte ein. Die einzelnen Rezepte sind mit Fotos illustriert, die ebenfalls den optischen Bezug zur Formel 1 herstellen.
Die Agnolotti (mit Fleisch gefüllte und mit Parmesankäse servierte Teigklöße) besitzen die Form von Rennwagen, welche Kopf an Kopf in eine Kurve fahren. Die Paccheri (große italienische Hartweizenmehlnudeln) imitieren Boliden auf der Geraden, bereift mit Tomaten und flankiert von Pinien. Gesprenkeltes Meersalz bildet ein Kiesbett, während das Basilikumblatt für die grüne Ampel an der Ausfahrt der Boxengasse steht. Und selbst der Oktopus erhält als achtarmiger Mechaniker eine Aufgabe: Er steht bereit für den schnellsten Boxenstopp, der vorstellbar ist.
Die einzelnen Rezepte garnierten die Macher zusätzlich mit Anekdoten, welche die Geschichte der jeweiligen Rennstrecke aus der Sicht der Reifen und der Küche erzählen. So erfährt der Leser, dass das Fleisch des australischen Angus-Rindes die beste Wahl für ein italienisches Steak darstellt, oder dass sich auf den Märkten von Delhi nahezu alle Zutaten finden, die ebenfalls in der toskanischen Küche zum Einsatz kommen. Ebenso zeigt das Buch, dass Avocado die perfekte Zutat für einen mediterranen Meeresfrüchte-Salat sein kann.
„Miles and Meals“ bietet einen tiefen Blick hinter die Kulissen der Formel 1 und transportiert die besondere Atmosphäre im Pirelli-Motorhome nach außen. Dazu gehören Momente der Entspannung wie der „Italienische Sonntag“ - einer kurzen Pause, die ursprünglich für die Hitze beim Grand Prix von Malaysia eingeführt wurde - die tägliche harte Arbeit bei den Meetings, den Analysen der Strategien, der Datenverarbeitung und der Ermittlung des Radsturzes und des Setups für jedes Rennen.
© Foto: Pirelli
Wie das Duell zwischen Jenson Button und Romain Grosjean endete, teilte Pirelli nicht mit. Doch die Rezepte von „Miles and Meals" bleiben nicht nur den ausgewählten Freunden von Pirelli vorbehalten, sondern stehen in Kürze sogar digital zum Download unter www.pirelli.com bereit.
Fakten aus der Küche des Pirelli F1-Motorhomes:
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[INDENT][*]Täglich servierte Mahlzeiten: 180
[*]Pro Jahr servierte Mahlzeiten: 21.600 (20 Grand Prix und 4 F1-Tests)
[*]Mahlzeiten pro Grand Prix: rund 600
[*]Fleisch in Kilogramm: 18 kg pro Tag - 90 kg pro Grand Prix
[*]Fisch in Kilogramm: 12 kg pro Tag - 60 kg pro Grand Prix
[*]Pasta in Kilogramm: 10 kg pro Tag - 50 kg pro Grand Prix
[*]Öl: 15 Liter pro Woche
[*]Brot: 50 Baguettes pro Tag
[*]Wasser: 1.500 Halbliterflaschen pro Woche
[*]Kaffee: 2.000/2.500 Kaffee pro Grand Prix
[*]Milch: 100 Liter pro Woche mit Cappuccino und Tee
[*]Obst: 35 Kilogramm pro Woche
[*]Anzahl der Sitze: 38
[*]Jeder Tisch wird während des Mittagessens etwa viermal neu eingedeckt; für Team und Gäste werden rund 150 Mahlzeiten serviert
[*]Größe der Küche: 2,5 Meter breit und 7 Meter lang
[*]Größe des Motorhomes: 85 Quadratmeter[/INDENT]
[INDENT][*]Anzahl der Mitarbeiter in der Hospitality: 8. Drei Kellnerinnen, zwei Sous-Chefs, ein Manager (Federica Marini) sowie Pirelli-Chefkoch Fabrizio Tanfani und Hospitality-Manager Christian Staurenghi[/INDENT]
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