Mini bringt jetzt eine Flotte von rund 500 rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen für die private Nutzung im Alltagsverkehr zum Einsatz. Der sogenannte Mini E wird von einem 204 PS starken Elektromotor angetrieben, der seine Energie aus einem leistungsstarken Lithium-Ionen-Akku bezieht und seine Kraft nahezu lautlos und emissionsfrei über ein einstufiges Stirnradgetriebe an die Vorderräder überträgt.
© Foto: Speed Heads
Die speziell für die Anwendung im Automobil entwickelte Batterietechnik ermöglicht eine Reichweite von über 240 Kilometern. Der Mini E wird im Rahmen eines Pilotprojektes ausgewählten Privat- und Firmenkunden zunächst in den US-Bundesstaaten Kalifornien, New York und New Jersey zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Einsatz des Mini E in Europa wird momentan geprüft. Seine Weltpremiere feiert der Mini E auf der Los Angeles Auto Show (21.11.2008 - 30.11.2008).
Der Elektroantrieb des Mini E aktiviert ein maximales Drehmoment von 220 Nm und ermöglicht eine Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 in 8,5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit des Mini E wird elektronisch auf 152 km/h limitiert. Eine speziell an der Gewichtsverteilung des Fahrzeuges orientierte Fahrwerksabstimmung verhilft dem kleinen Elektro-Flitzer zu seiner typischen Agilität.
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Durch die Nutzung des Mini E im realen Alltagsverkehr ergibt sich die Möglichkeit, praxisnahe Erfahrungen in repräsentativer Bandbreite zu sammeln. Die Auswertung dieser Erkenntnisse generiert wertvolles Knowhow, das für den Entwicklungsprozess von Serienfahrzeugen genutzt werden soll.
Design: Unverwechselbar Mini, unübersehbar neu
Der Mini E ist auf den ersten Blick als Modell der Marke erkennbar. Das Design wird um eine Reihe von Gestaltungsmerkmalen ergänzt, die auf das Antriebskonzept des Fahrzeugs hinweisen. Alle für das Pilotprojekt produzierten Exemplare erhalten eine einheitliche Lackierung und individuelle Seriennummern neben den seitlichen Blinkleuchten. Exklusiv für den Mini E wird die Karosserielackierung im Metallic-Farbton „Dark Silver“ mit einem Dach in „Pure Silver“ kombiniert.
Erkennungsmerkmal des emissionsfreien Minis ist ein speziell gestaltetes Logo im Farbton „Interchange Yellow“, das einen stilisierten Netzstromstecker zeigt, der im Kontrast zum silberfarbenen Untergrund gleichzeitig ein "E" darstellt. Das Logo ist auf dem Dach sowie in kleinerer Ausführung an der Front, am Heck und auf der Abdeckung der Anschlussbuchse für das Batterieladekabel zu finden. Im Gelbton des Logos hielten die Macher auch die Dachflanken und die Außenspiegelkappen.
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Im Interieur findet sich der gelbe Farbton bei den Dekorflächen und Sitzziernähten wieder. Das Logo befindet sich derweil auf der Dekorleiste der Armaturentafel sowie in leicht veränderter Form und in Kombination mit dem Mini-Schriftzug auch auf den Einstiegsleisten. Darüber hinaus verfügen das Zentralinstrument und die Ladezustandsanzeige hinter dem Lenkrad über dunkelgraue Ziffernblätter mit gelber Beschriftung.
Der aktuelle Ladezustand der Batterie wird in Prozentwerten dargestellt. Im Zentralinstrument brachte Mini außerdem ein Display unter, das während der Fahrt mit roten LED-Leuchten signalisiert, wieviel Strom momentan entnommen wird. Ein grüne Beleuchtung stellt ferner den Umfang der aktuell durch Rekuperation eingespeisten Energie dar.
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Energiespeicher: Lithium-Ionen-Technik der neuesten Generation
Das auf dem aktuellen Mini basierende Fahrzeug geht als Zweisitzer an den Start. Der Platz, der beim Serienmodell den Fond-Passagieren zur Verfügung steht, ist beim Elektro-Modell für den Lithium-Ionen-Akku reserviert. Der Lithium-Ionen-Speicher verfügt über eine Gesamtkapazität von 35 Kilowattstunden (kWh) und überträgt seine Energie in Form von Gleichstrom mit einer Nominalspannung von 380 Volt an den Elektromotor. Der Akku setzt sich aus 5.088 Batteriezellen zusammen, die in 48 Modulen zusammengefasst sind.
Anschließen kann der Fahrer den Lithium-Ionen-Akku des Mini E an jede konventionelle Netzstrom-Steckdose. Die Aufladezeit ist eng an die im Versorgungsnetz herrschende Spannung und Stromstärke gebunden. In den USA lässt sich der Akku mithilfe einer sogenannten Wallbox aufladen, die zum Ausstattungsumfang jedes Mini E gehört. Die eine höhere Stromstärke zulassende Wallbox wird in der Garage des Kunden installiert und ermöglicht damit besonders geringe Ladezeiten. Schon zweieinhalb Stunden nach dem Ankoppeln an die Wallbox verfügt ein zuvor leerer Akku wieder über die vollständige Energiemenge.
Preiswertes Fahren mit Strom
Für eine vollständige Wiederaufladung werden maximal 28 Kilowattstunden aus dem Stromnetz entnommen. Umgerechnet auf die Reichweite des Fahrzeugs genügt eine Kilowattstunde für die Distanz von 5,4 Meilen (8,69 Kilometer). So bietet der Mini E neben dem Vorzug der emissionsfreien Fortbewegung auch deutliche ökonomische Vorteile gegenüber einem Fahrzeug mit herkömmlichem Verbrennungsmotor.
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Der vorn quer unter der Motorhaube positionierte Antrieb stellt seine volle Durchzugskraft aus dem Stand heraus zur Verfügung und verhilft dem Mini E zu einem spontanen Antritt. Das intensive Fahrerlebnis äußert sich darüber hinaus durch eine ebenfalls eng an die Bewegung des Fahrpedals gekoppelte Verzögerungsdynamik.
Sobald der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt, übernimmt der Elektromotor die Funktion eines Generators. Dabei entsteht ein Bremsmoment und der aus der Bewegungsenergie gewonnene Strom wird in die Fahrzeugbatterie zurückgespeist. Im Stadtverkehr lassen sich rund 75 Prozent aller Verzögerungsvorgänge ohne Hilfe der Bremsanlage absolvieren. Eine intensive Nutzung dieser sogenannten Rekuperation von Energie durch den Motor führt zu einer Erhöhung der Reichweite um bis zu 20 Prozent.
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Typische Agilität in neuer Ausprägung
Der 1.465 Kilogramm schwere MINI E weist eine ausgewogene Gewichtsbalance auf. Leichte Modifikationen am Fahrwerk bieten ein jederzeit sicheres Handling. Auch die dynamische Stabilitätskontrolle DSC passte Mini den modellspezifischen Radlasten entsprechend an.
Die Bremsanlage ist mit einer neu entwickelten elektrischen Unterdruckpumpe ausgestattet, während die elektromechanische Lenkung EPS (Electrical Power Assisted Steering) dem System der Serienmodelle entspricht. Sowohl die Brems- als auch die Lenkunterstützung agieren bedarfsgerecht und damit besonders effizient. Der elektrisch betriebene Kompressor der Klimaanlage arbeitet nur, wenn Abkühlung erwünscht bzw. erforderlich ist.
Turbine
19.10.2008
Cool würde beim Europa-Test dann auch gerne zu den Testern gehören ;)
speedheads
19.10.2008
Die Überlassung der Fahrzeuge erfolgt im Rahmen eines Leasing-Vertrages, der über einen Zeitraum von einem Jahr mit Verlängerungsoption abgeschlossen wird. Die monatliche Leasingrate umfasst bei Bedarf einen technischen Service einschließlich aller notwendigen Wartungsarbeiten sowie den Austausch von Verschleißteilen. Nach Ablauf der Leasingdauer kehren alle Fahrzeuge des Projekts in den Entwicklungsfuhrpark der BMW Group zurück, wo sie vergleichenden Untersuchungen unterzogen werden. Der Lithium-Ionen-Akku des Mini E lässt sich, wie oben beschrieben, an einer Wallbox aufladen, die den Kunden zur Verfügung gestellt wird. Als Homebase und Stromtankstelle des Mini E sind daher ausnahmslos verschließbare Garagen geeignet. Die Hochvolt-Technologie des Elektroantriebs erfordert Wartung durch qualifiziertes Fachpersonal und mithilfe von Spezialwerkzeugen, die nicht zur üblichen Ausstattung eines Mini-Service Partners gehören. Für das Pilotprojekt wird daher sowohl an der West- als auch an der Ostküste der USA ein Service-Stützpunkt eingerichtet, dessen Mitarbeiter speziell für die eventuell erforderliche Wartung und Reparatur der elektrischen Komponenten des Mini E ausgebildet sind. Im Falle einer eventuellen Funktionsstörung im Bereich des Antriebssystems leisten sie Hilfe beim örtlichen Mini-Händler oder in der speziell ausgestatteten Werkstatt des Service-Stützpunkts. Eine technische Durchsicht ist nach absolvierten 3.000 Meilen (knapp 5.000 Kilometer), spätestens aber nach Ablauf von sechs Monaten vorgesehen.
Aston Martin (Gast)
24.10.2008
Okay, Elektroantrieb im Mini lass ich dann noch ohne Kritik durchgehen. Nur ein Kommentar noch. Laut ///M3 Power soll sich das Teil anhören wie eine U-Bahn. :peinlich:
BeezleBug
02.12.2008
[QUOTE=Turbine;57620]Cool würde beim Europa-Test dann auch gerne zu den Testern gehören ;)[/QUOTE] Na dann entferne dich aber nicht zuweit von zuhause: Die FAZ-Redaktion hat es mal dichten Stadtverkehr von Los Angeles getestet und da kam der Wagen nichtmal auf die Hälfte der km (und die FAZ vermerkte dann noch "Sind Heizung oder Klimaanlage eingeschaltet, geht die Reichweite nochmals stark zurück"). Desweiteren sollte man bedenken, dass dass der Platz der Lithium-Ionen-Akkus den kompletten Rücksitz frist und aus dem Mini E einen Zweisizer macht, der dann "weniger Kofferraum hat als ein Smart". blubbernde V8-Grüße :fahren: BeezleBug