Der Rennfahrer Jürgen Alzen will im kommenden Jahr mit über 400 km/h Höchstgeschwindigkeit den Weltrekord für den schnellsten straßenzugelassenen Sportwagen knacken. Dazu entwickeln Alzen und seine Technologiepartner unter dem Projektnamen „Mission 400 Plus“ auf Basis des Porsche 997 Turbo ein wahres, aerodynamisch ausgefeiltes Kraftpaket mit 1.054 PS und 1.030 Nm Drehmoment.
© Foto: Speed Heads
Die Idee zum Angriff auf den Weltrekord entstand im August 2006 beim 6-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Nachdem der von H&R gesponsorte Porsche 911 GT3 von Jürgen Alzen bereits in der zweiten Rennrunde von einem Unfall aus dem Rennen geworfen wurde, hatten Teamchef Jürgen Alzen und H&R-Marketingleiter Hardy von der Brake Zeit zu diskutieren, wie man den Technologietransfer vom Motorsport in die Entwicklung von sportlichen Fahrwerkskomponenten noch besser darstellen könnte.
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Aus der Idee wurde schnell das „Mission 400 Plus“-Konzept. Zu seiner Realisierung tritt ein Triumvirat an, das sein Potenzial beim Bau von superschnellen Rennwagen schon oft unter Beweis stellte. Für Konzeption und Aufbau des Fahrzeugs zeichnen die erfahrenen Techniker von Jürgen Alzen Motorsport in Betzdorf verantwortlich. Das Triebwerk auf Basis des aktuellen Porsche 911 Turbo der 997 Baureihe steuert RS Tuning bei, während H&R sein ganzes Know-how im Bereich der Fahrwerkskonstruktion und -abstimmung einbringt.
Aerodynamik spielt bei einem Auto, das die 400 km/h Schallmauer durchbrechen soll, eine elementare Rolle. Die Minimierung der Stirnfläche ist dabei von elementarer Bedeutung. Deshalb entschied sich Jürgen Alzen für eine Tiefersetzung des Daches um 75 Millimeter. Im gleichen Zuge neigten die Macher die A-Säulen um 5,5 Grad stärker nach hinten. Um das Coupé auch optisch wie aus einem Guss erscheinen zu lassen, passte man die Neigung der B- und C-Säulen entsprechend an. Spezielle, bündig eingepasste Polycarbonat-Scheiben rundum komplettieren den Dachumbau.
© Foto: Speed Heads
Zum Aerodynamikkonzept gehören selbstverständlich zahlreiche, im Windkanal erprobte Modifikationen wie eine lang gezogene Heckpartie mit ausgeprägter Abrisskante oder der Verzicht auf Regenrinnen am Dach. Stromlinienförmige Verkleidungen für die 18 Zoll großen BBS-Leichtmetallräder sollen bei der Rekordfahrt die Verwirbelungen an den Seiten des Boliden reduzieren. Das konsequente Leichtbaukonzept ergänzen Carbon-Türen und -hauben sowie ein spartanisches Cockpit mit Carbon-Rennsitzen und Überrollkäfig.
Das Triebwerk baute RS Tuning, wo seit vielen Jahren auch die Rennmotoren für Jürgen Alzen Motorsport entstehen. Der Sechszylinder-Boxer wurde nicht nur von 3,6 auf 3,8 Liter Hubraum vergrößert, sondern auch sonst komplett überarbeitet. Spezielle Brennraumformen gehören genauso zum Power-Cocktail wie fein bearbeitete Zylinderköpfe mit größeren Ventilen und Hochleistungsnockenwellen. Die Peripherie des Motors gestalteten die Macher ebenfalls komplett neu. Dazu gehören neben einer Ansaugspinne mit vergrößerten und geglätteten Kanälen vor allem eine leistungsfähigere Turboanlage und ein Hochleistungsabgassystem. Die Serienlader mit variabler Turbinengeometrie ersetzte man durch größere Turbos in konventioneller Bauweise, die durch maßgeschneiderte Edelstahlkrümmer optimal mit Abgas versorgt werden.
© Foto: Speed Heads
Leistungsfähigere Ladeluftkühler sorgen durch eine tiefere Ladelufttemperatur genauso für maximale Leistung wie auf der Auslassseite eine Edelstahl-Sportauspuffanlage mit durchsatzfreudigen Metallkatalysatoren. Auf dem stationären Motorenprüfstand von RS Tuning stimmten die Projektteilnehmer die einzelnen Komponenten mit einem speziellen, auf 100 Oktan Superplus programmierten Kennfeld für die von Bosch entwickelte Motorelektronik perfekt aufeinander ab. Damit werden mit 1,5 bar Ladedruck unglaubliche 1.054 PS bei 7.700 U/min und ein maximales Drehmoment von atemberaubenden1.030 Nm bei 5.800 Touren produziert. Dennoch erfüllt der Geschwindigkeitsrekordjäger die strenge EURO-IV-Abgasnorm. Die Kraft wird mit Hilfe einer Hochleistungskupplung und einem modifizierten Sechsgang-Schaltgetriebe mit längerer Übersetzung auf die Hinterräder übertragen.
Die Hochgeschwindigkeitsteststrecke im süditalienischen Nardo, auf der im ersten Halbjahr 2007 der Weltrekord mit Jürgen Alzen am Steuer aufgestellt werden soll, stellt durch ihren welligen Belag besondere Anforderungen an das Fahrwerk. H&R entwickelte extra für diesen Zweck eine spezielle Variante des sogenannten „High End“-Fahrwerks. Das Spitzenprodukt der H&R-Palette unterscheidet sich deutlich von konventionellen Sportfahrwerken. Hier beschränkte man sich nicht nur auf die Installation von speziellen Federbeinen mit sportlich abgestimmten Federn und Stoßdämpfern.
© Foto: Speed Heads
Das „High End“-Fahrwerk besteht darüber hinaus aus Lagern mit besonders hochwertigen, härteren Materialien, eigens angefertigten, unteren Aluminium-Querlenkern sowie speziellen Spurstangen und neu konstruierten oberen Hinterachslenkern. Durch die Installation dieses vielfach verstellbaren Fahrwerks erzielt H&R eine noch höhere Festigkeit und ein direkteres Ansprechverhalten. Außerdem lässt sich das Rekordauto auf diese Weise noch exakter auf die überhöhte Bahn in Nardo abstimmen. Verstellbare Sportstabilisatoren an Vorder- und Hinterachse runden die Maßnahmen am Fahrwerk ab.
Turbine
07.12.2006
schaut wirklich sehr agressiv und schnittig aus. gefällt mir sehr gut, insbesondere das gechoppte dach (obs das auch für den cayman gibt? ;) )und ich bin gespannpt auf den rekordversuch!
\\\SnowFreak
07.12.2006
Ich auch! 1054 PS Nice Nice !
Likwit
07.12.2006
Heftig!!! Krasser Umbau! Sieht wirklich einfach nur.....hmmm....SCHNELL aus! Mich würd mal interessieren was das gekostet hat! Dach choppen, A-B-C-Säule anpassen, xtra Fenster anfertigen, der Motor, das Fahrwerk.......usw. Und was es kosten würd, sich so einen bauen zu lassen!! :D
Aston Martin (Gast)
08.07.2007
Von hinten sieht der ja eigentlich wohl recht gut aus nur von vorn wirkt der mit diesem gechoppten Dach ein wenig komisch. Ich finde dafür wirkt die Front zu wuchtig und zu steil. Wie sieht das eigentlich aus mit dem Rekord? Das erste Halbjahr 2007 ist ja nun rum.
Gunmen
08.07.2007
Oh ja der sieht dochmal Edel und schnell aus ,damit würd ich auch gern mal Gas geben . Da brech ich auch den Rekord in einmal quer durch die Stadt. :-)))
Aston Martin (Gast)
08.07.2007
[QUOTE][i]Original geschrieben von Gunmen [/i] [B] Da brech ich auch den Rekord in einmal quer durch die Stadt. :-))) [/B][/QUOTE] Und wahrscheinlich würdes du noch nicht mal geblitzt werden, weil die Polizei sich zu sehr über so einen schnellen Porsche wundern würde und wahrscheinlich selbst die Bilder der Blitzer verwackeln würden. Müsstes dann aber auch freie Fahrt haben und eine sehr gerade Strecke. New York wäre da schon schön. Die Straßen verlaufen da ja so gerade.
Turbine
24.11.2007
Und gibts News? Rekordversuch geglückt?
VirusM54B30
24.11.2007
[QUOTE][i]Original geschrieben von Turbine [/i] [B]Und gibts News? Rekordversuch geglückt? [/B][/QUOTE] Das müßtest du als Redaktionsmitgleid doch am besten wissen wenn es Neuigkeiten gibt oder?;)
speedheads
24.11.2007
Hätte es mir bekannte Neuigkeiten gegeben, wären die schon online. ;) Die Gründe kenne ich nicht. Aber oft genug verzögern sich Rekordversuche, weil das immer mit dem Wetter einhergehen kann: Ist es nass, hat man die Bahn gebucht und kann keine Weltrekordfahrt durchführen. Bei starkem Wind kann es lebensgefährlich sein. 9ff wollten auch schon mit dem GT9 den Weltrekord für das schnellste Serienfahrzeug brechen oder zumindest die 400 km/h-Marke knacken. Aber das Wetter machte stets einen Strich durch die Rechnung.
Gunmen
24.11.2007
Der Porsche sieht doch mal genial dezent getunt aus-besser gehts bald nicht.Den Weltrekord trau ich dem auch durchaus zu mit dem Motor.Also ich drück ihm mal die Daumen.Auch das der Motor hält. Es haben ja schon viele versucht und nicht geschafft .Also toi,toi,toi.