Dass Engländer auch noch andere Dinge können als nur Tee zu trinken und abzuwarten, zeigt diese kleine Schönheit: Morgan legte vom Roadster „Plus 4“ eine Sonderedition namens „Baby Doll VI“ neu auf, die an die alten „Plus 4“-Sportmodelle aus den 1960er-Jahren erinnern soll. Der offene Brite sieht nicht nur schick aus, sondern hat auch mächtig Bums unter der Haube.
© Foto: Morgan Motor Company
Bereits 1961 stellte Morgan mit dem Plus 4 Super Sports ein renntaugliches Fahrzeug auf die Straße. Dank Leichtbau und genügend Leistung war dieses stets an der Rennspitze zu finden. Von den bis 1968 insgesamt 104 gebauten Exemplaren besaßen allerdings nur 50 Einheiten die flache Roadster-Form. Zahlreiche Morgan Plus 4 Super Sports gelangten in den USA bei Rundstreckenrennen zum Einsatz. Straßenlegal soll die Neuauflage der „Baby Doll“ nun an diese Rennautos anknüpfen.
Der Morgan Plus 4 Baby Doll VI besteht ebenfalls aus einer leichten Aluminiumkarosserie, die in Blau mit weißen Streifen oder Grün mit gelben Streifen lackiert ist. Ein neu entwickelter Überrollbügel erhöht den Schutz, während die seitlichen Verstrebungen mehr Sicherheit bei Seitenunfällen geben. Morgan stattet den Plus 4 Baby Doll VI darüber hinaus mit einem Stromhauptschalter und einem Feuerlöscher aus.
Im Fahrzeuginneren dürfen sich Fahrer und Beifahrer ganz königlich in superleichte Carbon-Schalensitze setzen, die allerdings nur eine minimale Polsterung aufweisen. Gesichert werden die Insassen ab Werk von Vierpunktgurten. Um den Ein- und Ausstieg zu erleichtern, lässt sich das Lenkrad abnehmen. Das umgestaltete Armaturenbrett enthält zusätzliche klassisch gestylte Rundinstrumente, die alle wichtigen Informationen des Fahrzeuges angeben. Am Heck thront darüber hinaus auf einer neuen Abdeckung der Reserveradmulde eine Regenleuchte, die beim traditionell oft schlechten englischen Wetter vermutlich regelmäßig zum Einsatz gelangen dürfte.
Unter der Motorhaube mit Schnellverschlüssen befindet sich ein aufgemotzter 260 PS starker 2.0-Liter-Vierzylinder-Motor samt verstärkter Kupplung und einem bei Mazda dazu gekauften Getriebe. Ein durchsatzstärkerer Sportauspuff unterstützt die Leistungssteigerung zusammen mit einem zusätzlichen Ölkühler. Ebenso an Bord befindet sich ein Sperrdifferenzial, um den 15 Zoll großen Leichtmetallrädern genug Schub zu verpassen. Das voll einstellbare Sportfahrwerk sorgt zeitgleich für den nötigen Bodenkontakt.
Der Morgan Plus 4 Baby Doll kostet in Großbritannien stolze 55.000 Britische Pfund, was aktuell umgerechnet 64.700 Euro entspricht. Morgen behält sich vor, wegen der Leistungssteigerung keine Garantie auf den Antriebsstrang zu geben. Ein eleganter Engländer hat eben seinen Preis.