Das Lamborghini Indomable Concept war eine atemberaubende Studie. Jetzt setzen die Amerikaner von 215 Racing die reizvolle Idee mit ihrer Tochterfirma Mostro Di-Potenza in die Tat um. Die Zahlen des Mostro Di-Potenza SF-22 klingen betörend: 2.028 PS (2.000 hp), 2.709 Nm Drehmoment, in ca. 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Name „SF-22“ stammt vom F22-Kampfjet, von dem das Design des neuen Superautos inspiriert sein wird. „SF“ steht für „Streetfighter“. Nur 50 Stück sollen vom 2.028 PS-Boliden entstehen.
© Foto: Mostro Di-Potenza / 215 Racing
Die Studie „Indomable“ entwarf der junge Designer Daniel Chinchilla im Rahmen eines von Lamborghini gesponserten Projektes. Nun soll dieses Design perfekt zum ersten Supersportwagen von 215 Racing passen. Kleiner Schönheitsfehler am Rande: Angetrieben wird der Mostro Di-Potenza SF-22 nicht etwa von einem Kraftpaket aus dem italienischen Sant'Agata Bolognese, sondern von einem V8-Motor aus dem Hause General Motors, der bei 215 Racing seine Kraft aus 9,4 Litern Hubraum schöpft.
Der große Lufteinlass an der Front dient unter anderem zur Kühlung der 360 Millimeter großen Bremsscheiben. In die 14-Zoll-Stopper verbeißen sich Sechs-Kolben-Bremszangen. Anscheinend rechnen die Macher des Supercars mit Kundschaft aus dem Kreise großgewachsener NBA-Basketballer; denn der Innenraum soll groß genug für über zwei Meter lange Fahrer sein - und zwar trotz einer flunderhaften Höhe von nur 1,23 m.
Weitere Details: ein sequenzielles Sechsgang-Getriebe, Heckantrieb, eine Karosserie aus Karbonfaser/Kevlar-Verbundstoff, ein komplettes Touchscreen-Cockpit, luftstromabhängige Ladeluftkühler und ein beweglicher Bremsflügel.
© Foto: Mostro Di-Potenza / 215 Racing
Selbstbewusst sagt Geschäftsführer Anthony Crudup: „Wir denken, es ist an der Zeit, dass der Bugatti Veyron die Topspeed-Krone für Serienautos an uns abgibt.“ Zu diesem Zweck wird der US-Bolide über 426 km/h laufen. 70 Prozent der Zulieferer sind US-amerikanisch, was den Mostro Di-Potenza SF-22 zum geradezu patriotischen Projekt macht.
Dazu passend erfolgte eine Abkehr vom typischen Lamborghini-Design. Crudup: „Wir wollten nicht, dass die Leute fragen: Ist das der neue Lambo?“ Lediglich italienisches Flair soll erhalten bleiben. Die Supersportler werden künftig nahe Philadelphia an der Ostküste der USA produziert; zwei Exemplare pro Monat.
Derzeit nimmt 215 Racing Vorbestellungen entgegen, die sich auf eine Auslieferung Mitte 2012 beziehen. Rund 950.000 US-Dollar muss man in diesem Fall für den Mostro Di-Potenza SF-22 bereithalten (aktuell umgerechnet ca. 680.000 Euro).