Seine endgültige Gestalt gibt das erste Nissan-Serienfahrzeug mit hundertprozentigem Elektroantrieb zwar erst am 2. August 2009 preis, doch die technische Fahrzeugplattform, auf der ab 2010 die Großserienfertigung der ersten Stromer-Baureihe starten wird, präsentiert das japanische Unternehmen bereits jetzt unter der Karosserie des bekannten Kompakt-Modells Tiida.
© Foto: Speed Heads
Die neue EV-Plattform (EV = Electric Vehicle) bietet den zukünftigen Null-Emissions-Fahrzeugen eine hohe strukturelle Steifigkeit und ist mit einem Hochleistungselektromotor versehen, der seinen Strom aus energiereichen kompakten Lithium-Ionen-Batterien schöpft. Diese Konfiguration bietet ein Sicherheitsniveau und Fahrleistungen, wie sie in einem vergleichbaren Modell mit Verbrennungsmotor zu finden sind. Mit einer Leistung von 109 PS / 80 kW und einem Drehmoment von 280 Nm, reagiert das EV spontan auf Gasbefehle und beschleunigt kraftvoll vom Stand weg.
Die laminierten kompakten Lithium-Ionen-Batterien mit insgesamt 24 kWh besitzen gegenüber aktuellen Konfigurationen mit zylindrischen Batterien weitreichende Vorteile beim Packaging. Ohne Kompromisse beim Innenraum oder Gepäckfach einzugehen, sind die Energieträger am Fahrzeugunterboden angebracht. Nützlicher Nebeneffekt: Dank der Positionierung ist der Unterboden besonders eben, wodurch sich der Luftwiderstandsbeiwert und damit der Energieaufwand reduziert.
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Das neue Bremssystem dient außerdem zur Rekuperation. Im Schubbetrieb oder bei Abbremsen des Fahrzeugs wird die Bremsenergie in elektrischen Strom umgewandelt und der Batterie zugeführt, was die maximale Reichweite pro voller Batterieladung von derzeit rund 160 Kilometern (variiert nach Bedingungen und Fahrstil) erheblich steigert.
Die hohe Plattformsteifigkeit erzielten die Nissan-Ingenieure mit Hilfe eines zusätzlichen Rahmens für die Batterie-Einheiten. Kombiniert mit dem elektrischen Antrieb, sind Vibrationen und Geräuschentwicklung minimiert, wodurch ein sehr leises und angenehmes Fahrerlebnis möglich ist.
Eigens für die emissionsfreien Automobile entwickelte Nissan ein fortschrittliches IT-System. Um den Fahrern eines Elektrofahrzeugs einen „Rund um die Uhr“-Service zu bieten, ist die elektronische Bordeinheit mit dem „Nissan Global Data Center“ verbunden – einer weltweiten Internet-Plattform, die unterschiedliche Telematikdienste über das IT-System im Fahrzeug und das Mobilfunknetz zur Verfügung stellt.
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Eine bessere Bedienbarkeit und mehr Komfort bei Fahrten mit Stromern erzielt Nissan unter anderem durch eine Reichweitenanzeige: Auf dem Navigations-System wird der maximale Entfernungsradius angezeigt, der mit dem aktuellen Batterieladestand noch zurücklegbar ist.
Das System berechnet darüber hinaus, ob ein vorher angegebener Zielort in Reichweite liegt. Außerdem erscheinen die mit der aktuellen Batteriefüllung erreichbaren Stromtankstellen auf dem Navigations-Bildschirm.
Über eine Timer-Funktion lassen sich die Klimaanlage oder die Batterieladung zu einem angegeben Zeitpunkt starten. So besteht die Möglichkeit, dass die Klimaanlage zum Beispiel auf Wunsch den Fahrzeuginnenraum auch im Stand herabkühlt, sobald das Fahrzeug mit einer Stromquelle verbunden ist. Schon vor der Fahrt kann so eine angenehme Temperatur erzielt werden, ohne die Energie aus der Fahrzeugbatterie zu schöpfen.
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Der Fahrer vermag den Ladestand seiner Batterie sogar jederzeit über eine Online-Webseite und sein Mobilfunktelefon zu überprüfen oder sich per SMS benachrichtigen zu lassen, sobald die Speicher voll sind. Zudem ist es möglich, das Ladesystem und die Klimaanlagen-Regelung über diese Funktion aus der Ferne zu steuern.
Aston Martin (Gast)
29.07.2009
Die Optik des Testfahrzeugs hübscht den Tiida ja richtig auf. Sollte Nissan mal drüber nachdenken, ob man da nicht das nächste Facelift raus bastelt. Aber das nur am Rande. Insgesamt klingt das Konzept vielversprechend. Für den Stadtverkehr dürfte die Reichweite ausreichenen, längere Strecken sind aber immer noch was für den guten alten Verbrenner.
VirusM54B30
29.07.2009
bei einem Pkw spricht man von Otto und Dieselfahrzeugen und nicht von Verbrennern. Der Begriff kommt eher aus dem Modellbau ;) Ich bin gespannt was aus diesem Fahrzeug wird, und wie es sich nächstes Jahr verkaufen wird
Aston Martin (Gast)
29.07.2009
[QUOTE=BMW Power;67050]bei einem Pkw spricht man von Otto und Dieselfahrzeugen und nicht von Verbrennern. Der Begriff kommt eher aus dem Modellbau ;) [/QUOTE] Es war doch auch so klar ersichtlich, was ich ausdrücken wollte. An dieser Stelle könnte ich jetzt einen Beitrag von Sascha zitieren, aber ich lass es lieber.