Es ist der große Traum im Leben eines begnadeten Kurvenkünstlers an der Spielkonsole, ein echter Rennfahrer zu werden. Die Nissan GT Academy machte sich zur Aufgabe, jährlich dem besten Online-Gamer nach einem harten Ausscheidungskampf eine Rennfahrerausbildung zu spendieren, um anschließend im Cockpit eines Nissan GT-R NISMO GT3 echte Rennen zu fahren. Spannender hätte das diesjährige Finale mit dem knappsten Einlauf in der Geschichte der 2008 begründeten GT Academy nicht enden können.
© Foto: Nissan GT Academy
Ein neuer Star: Nur Zentimeter entscheiden über den Sieg
Als Alternative zu einer konventionellen Karriereleiter mit den Sprossen Kart, Formel 3 und GP3/2 ist der globale Casting Contest inzwischen voll etabliert. Denn unter den Konsolenspielern befinden sich, wenn man es auch kaum glauben mag, echte Rohdiamanten.
2014 fand die dritte deutsche Auflage statt und ein Foto-Finish entschied über den Gewinn. Die acht besten virtuellen Rennfahrer kämpften beim Race Camp im britischen Silverstone um den Gesamtsieg bei der dritten Auflage der GT Academy Deutschland. Nach vier Tagen entschieden am 15. Juli 2014 nur Zentimeter bei dem von Nissan und PlayStation ausgetragenen Talentwettbewerb. Die Frage nach dem Namen des neuen Champions wird jedoch erst am 20. September 2014 im Rahmen der RTL-Übertragung vom Formel 1 Grand Prix in Singapur beantwortet.
Chefinstruktor Rob Jenkinson war über das hohe Niveau des diesjährigen Wettbewerbs hocherfreut: „Ich denke, wir haben einen absolut verdienten Gesamtsieger. Ich habe das sichere Gefühl, dass Nissan hier wieder einen künftigen Star hervorgebracht hat.“ Der überglückliche Sieger selbst gab zu Protokoll: „Ich war das ganze Rennen über unter starkem Druck von meinem ärgsten Verfolger. Es mag verrückt klingen, doch wie man am besten seine Position verteidigt, das Auto richtig auf der Strecke platziert, lernt man bereits sehr gut auf der PlayStation.“
© Foto: Nissan GT Academy
RTL zeigt bewegte Bilder vom Race Camp
Vor den Großen Preisen von Ungarn am 26. Juli 2014 (13.20 Uhr), Belgien am 23. August 2014 (13.20 Uhr) und Italien am 6. September 2014 (13.20 Uhr) zeigt RTL in der Zeit zwischen freiem Training und Qualifying in jeweils 25 Minuten langen Episoden alle Highlights der diesjährigen GT Academy. Am Vortag des Grand Prix von Singapur am 20. September 2014 (14:20 Uhr) lüftet RTL zusätzlich den Namen des neuen Champions.
Der Gewinner wird bis dahin bereits sein neues Leben als Rennfahrer begonnen haben; denn der Gesamtsieger erhält von Nissan ein dreimonatiges intensives Ausbildungsprogramm. Mit der internationalen Rennfahrerlizenz ausgestattet, wartet auf den Sieger dann als Höhepunkt der Einsatz auf einem Nissan GT-R NISMO GT3 beim 24-Stunden-Rennen 2015 auf dem Nürburgring.
Das Race Camp: Viel mehr als nur Fahren auf glatter Asphaltpiste
Auf der britischen Traditionsstrecke von Silverstone stellte Nissan Talent und Wettkampfhärte der acht deutschen Finalisten auch diesmal wieder auf die ultimative Probe. Professionelle Instrukteure wiesen sie ein, während die hochkarätig besetzte Jury mit Ex-Formel-1-Pilot Nick Heidfeld an der Spitze über Sieg und Niederlage entschied.
Wie selektiv die Prüfungen ausgelegt waren, zeigte bereits der erste Tag. Auf dem 1,281 Kilometer langen Stowe-Circuit ging es dem Nissan 370Z zunächst darum, binnen vier Runden möglichst nah an eine zuvor von einem Profirennfahrer gesetzte Referenzzeit zu kommen. Auf einem Caterham standen danach gekonnt ausgeführte Donuts und das Durchfahren von in Form einer „Acht“ angelegten Gassen an. Das Fahren auf nasser Piste gehörte ebenfalls zum Anforderungsprofil dieses „Advanced Car Control“-Tests.
Für die „Challenge Gymkhana“ wechselte der GT Academy-Tross dann zum nahen Heyford Airfield. Ein 1993 stillgelegtes Flugfeld der Royal Air Force, das unter anderem im James Bond-Streifen „Octopussy“ als Kulisse diente. Auf einem klassischen Hindernisparcours mussten die Teilnehmer künstliche Engpässe passieren, mit einem wohl dosierten Heckschwenk wassergefüllte Ballons zum Platzen bringen oder so punktgenau bremsen wie sonst nur bei einem hektischen Boxenstopp.
© Foto: Nissan GT Academy
Dass es bei der GT Academy nicht immer ganz bierernst zugehen muss, zeigte dann am Abend das „Crazy Car Event“. Bei diesem Spaßrennen musste auf elektrischen Dreirädern ein im neuen Formel-1-Boxenkomplex „The Wing“ abgesteckter Parcours möglichst glatt absolviert werden. Dafür gab es Haltungsnoten zwischen 1 und 10.
Ganz am Ende des Feldes losfahren: Simulation des Fahrens im dichten Pulk
Am zweiten Tag stand für die noch sieben verbliebenen Teilnehmer zunächst eine theoretische Prüfung auf dem Stundenplan: 15 Minuten hatten sie Zeit, einen für den Erwerb der internationalen Fahrerlizenz obligatorischen Fragebogen zu beantworten. Daran schloss sich mit der „Traffic Challenge“ eine der beliebtesten Prüfungen der GT Academy an. Hierbei muss jeder Teilnehmer mit einem Nissan GT-R als Letzter dem Feld hinterherjagen. Diesmal bestehend aus drei Nissan GT-R, zwei Nissan Juke NISMO, einem Nissan 370 Z, zwei Ferrari und einem Lotus.
Ziel ist es, binnen zwei Runden mit fairen Mitteln so viele Konkurrenten wie möglich zu überholen - und dabei eine möglichst schnelle Zeit in die Bahn zu legen. Dem Sieger dieser Wertung gelang es immerhin, bis zum Ziel sieben von neun Gegnern den vierflutigen GT-R-Auspuff zu zeigen.
© Foto: Nissan GT Academy
Bei der „Pit Stop Challenge“ steht für einmal nicht das Individuum, sondern das Teamwork im Vordergrund. Dazu bildeten die Organisatoren des Race Camps drei Teams zu je zwei Teilnehmern. Einer der beiden saß am Steuer eines von drei nebeneinander auf der Startlinie aufgereihten Modellen vom Typ Juke NISMO, während der andere die Reifen wechselte. War dieser Job erledigt, ging es auf eine schnelle Runde, an deren Ende die Gesamtzeit gemessen wurde.
Asphalt-Cowboys gingen auf die Rallye-Piste
Am dritten Tag wagte sich das Sextett dann sogar auf völlig neues Terrain, sprich auf Schotter statt Asphalt. Bei der „Tank Challenge“ mussten die Nissan-Junioren auf einem seines ABS und seiner elektronischen Traktionskontrolle beraubten Nissan Juke NISMO RS auf losem Untergrund Gas geben. Doch nur auf der ersten und dritten Runde hatten sie freie Fahrt - in Runde zwei dagegen blockierten zuvor verborgene Panzer plötzlich die Strecke. So hieß es für die Probanden: Zurücksetzen und möglichst schnell einen neuen Weg suchen.
Nach diesem Reaktionstest auf unerwartete Stress-Situationen folgte am Nachmittag mit einem auf fünf Teilnehmer dezimierten Feld am Nachmittag die „Buggy Challenge“. Auf einsitzigen Buggies mit Überrollkäfig standen sechs Runden auf Schotter und Gras an, gewürzt mit kernigen Sprungkuppen. Auch nach diesem erneut viel Fahrzeugbeherrschung erfordernde Event musste nochmals ein Finalist die Heimreise antreten.
Heißer Kampf: Nur drei Zehntel Unterschied zum Finale
Am Finaltag ging es für nur noch vier überlebende Fahrer zur Sache. Bereits nach dem zehnminütigen Qualifying bildete sich ein Spitzen-Trio heraus, das nur drei Zehntel auseinanderlag. Im Rennen auf dem 3,619 Kilometer langen International Circuit setzte sich diese Konstellation zunächst weiter fort - ehe einer der drei Top-Piloten offenbar seine Reifen etwas zu sehr strapazierte und aus dem Drei- ein Zweikampf wurde.