Während andere Premium-Automobilhersteller ihre Elektroautos noch ankündigen oder erst einmal Konzepte zeigen, präsentiert Nissan mit dem neuen Leaf bereits die Serienversion seines reinen Elektroautos im modernen Outfit. Das zur Kompaktklasse zählende Schrägheckauto mit Platz für fünf Erwachsene benötigt keinen zusätzlichen Verbrennungsmotor, meistert Reichweiten von über 160 Kilometern und ermöglicht Schnellladungen innerhalb von 30 Minuten. Der Nissan Leaf soll Ende 2010 in Europa, Japan und den USA zu erschwinglichen Preisen auf den Markt kommen.
© Foto: Speed Heads
Der Nissan Leaf ist kein von einer schon bestehenden Modellreihe abgeleitetes Fahrzeug, sondern wurde völlig neu, speziell auf die Anforderungen an ein batteriebetriebenes Automobil hin konstruiert. Bereits der Name „Leaf“ (dt. „Blatt“) ist schon für sich genommen eine Aussage. So wie Blätter in der Natur die Luft reinigen, soll der Nissan Leaf die Mobilität von Emissionen freihalten.
Charakteristisches Exterieur-Design
Das Frontstyling des 4,445 Meter langen, 1,770 Meter breiten und 1,550 Meter hohen Nissan Leaf mit einem Radstand von 2,700 Metern charakterisieren ein aufrechtes, V-förmiges Design und die großen LED-Scheinwerfer, die ein bläuliches Licht abgeben. Schlank hielten die Designer das Heck mit den langen, vertikalen Rückleuchten als markantes Merkmal.
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Die Scheinwerfer erweisen sich nicht nur als optisches Statement, sie erfüllen außerdem zusätzliche funktionale Aufgaben. Durch die ausgefeilte Konstruktion, halten die Scheinwerfer den Fahrtwind von den Außenspiegeln fern und reduzieren die Windgeräusche. Darüber hinaus benötigen die LED-Scheinwerfer selbst nur 10 Prozent der Energie konventioneller Scheinwerfer.
Flexible Null-Emissions-Mobilität
Seine Energie bezieht der Nissan Leaf von laminierten, kompakten Lithium-Ionen-Batterien, die eine Leistung von mehr als 90 kW generieren, was 122 PS entspricht. Der Elektromotor selbst leistet 80 kW / 109 PS und entwickelt vom Start weg ein Drehmoment von 280 Nm. Damit reagiert der Leaf auf Gasbefehle wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor und bietet auch genau soviel Fahrspaß, der allerdings bei einer Top-Speed von 140 km/h endet.
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Anders als traditionelle Fahrzeuge, benötigt der neue Nissan keine Auspuffanlage und emittiert daher auch kein CO2 oder andere klimaschädliche Abgase. Die Kombination aus regenerativem Bremssystem (Rekuperation) und innovativem Batteriepaket ermöglicht mit einer Ladung eine Reichweite von mehr als 160 Kilometern. Umfangreiche Kundenbefragungen zeigten, dass mit dieser Reichweite die täglichen Anforderungen von weltweit ca. 70 Prozent aller Autofahrer befriedigt werden.
Zudem war es ein Hauptziel von Nissan, das Laden der Batterien so einfach und bequem wie möglich zu gestalten. So lässt sich in einer Schnellladung bis zu 80 Prozent der Kapazität in weniger als 30 Minuten nachladen. Die vollständige Ladung über eine konventionelle 220-Volt-Steckdose dauert zu Hause etwa 8 Stunden, wozu sich idealer Weise die Nacht bzw. die Zeit des Schlafens anbietet.
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Viel Platz im Innenraum durch intelligentes Packaging
Die neue EV-Plattform (EV = Electric Vehicle) bietet eine hohe strukturelle Steifigkeit. Die Lithium-Ionen-Batterien besitzen gegenüber aktuellen Konfigurationen mit zylindrischen Batterien weitreichende Vorteile beim Packaging. Ohne Kompromisse beim Innenraum oder Gepäckfach einzugehen, sind die Energieträger am Fahrzeugunterboden und unter den Sitzen angebracht, so dass es keine Platzeinbußen im Innenraum gibt. Auch der Gepäckraum lässt sich optimal nutzen. Nützlicher Nebeneffekt: Dank der Positionierung ist der Unterboden besonders eben, wodurch sich der Luftwiderstandsbeiwert und damit der Energieaufwand reduziert.
Exklusives Mobilitätssystem im Cockpit
Mit seiner fröhlichen Farbgebung wirkt der Innenraum des Nissan Leaf gefällig und elegant. Die umweltfreundliche „Blue Earth“-Gestaltung leiteten die Macher von der „Aqua Globe“-Außenfarbe des Leaf-Einführungsmodells ab. Das Farbthema findet sich im Blau des Armaturenbrettes und der Instrumentenbeleuchtung wieder.
© Foto: Speed Heads
Der Nissan Leaf verfügt über ein fortschrittliches IT-System. 24 Stunden täglich ist der Fahrer mit einem globalen Datencenter verbunden, das ihm Unterstützung, Information und Unterhaltung bietet. Auf dem im Armaturenbrett eingebauten Display lassen sich unter anderem der augenblickliche Batteriezustand, der maximale Entfernungsradius, der mit dem aktuellen Batterieladezustand noch zurücklegbar ist, und die in der Nähe befindlichen Ladestationen anzeigen.
Ein weiteres Feature bietet die Möglichkeit, auch dann die Klimaanlage anzuschalten oder das Mobiltelefon zu nutzen, wenn der Leaf selbst ausgeschaltet ist. So besteht die Möglichkeit, dass die Klimaanlage zum Beispiel auf Wunsch den Fahrzeuginnenraum auch im Stand herabkühlt, sobald das Fahrzeug mit einer Stromquelle verbunden ist. Schon vor der Fahrt kann so eine angenehme Temperatur erzielt werden, ohne die Energie aus der Fahrzeugbatterie zu schöpfen. Zudem lässt sich via Fernbedienung die Aufladung der Batterien vorprogrammieren.
© Foto: Speed Heads
Erschwinglicher Preise wie in der Kompaktklasse
Details zur Preisgestaltung will Nissan erst kurz vor Marktstart gegen Ende 2010 bekannt geben: Der Leaf wird zu einem Preis auf den Markt kommen, der in etwa dem eines gut ausgestatteten Fahrzeugs des C-Segments (Kompaktklasse) entspricht. Zusätzlich kann der Leaf auf einigen Märkten von lokalen, regionalen und nationalen Steuervorteilen sowie Förderungen profitieren. Einen weiteren Vorteil stellen die zu erwartenden geringeren Wartungskosten dar; denn als reines Elektrofahrzeug ist der Nissan Leaf mechanisch weniger komplex aufgebaut als ein traditionelles Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.
VirusM54B30
04.08.2009
AH der Prius von Nissan :bäh: Das Außendesign ist seeeehr futuristisch ;)
speedheads
04.08.2009
[QUOTE=BMW Power;67300]AH der Prius von Nissan.[/QUOTE] Ich finde nicht, dass man den Nissan Leaf mit dem Toyota Prius gleichstellen kann. Beide Modelle stellen Großserien-Fahrzeuge dar, doch der Prius ist ein Hybrid-Auto mit geringem Verbrauch und damit auch noch Emissionen. Der Nissan Leaf geht als reines Elektroauto einen großen Schritt weiter, dass Null Emissionen generiert und die neue Speerspitze darstellt.
Aston Martin (Gast)
04.08.2009
Für Menschen, die nur kurze Strecken zur Arbeit zurücklegen müssen, sind solche Konzepte sehr gut geeignet. Sollte der Preis stimmen, wird sich dieses Fahrzeug daher wohl relativ gut verkaufen. Mich hat aber weniger die Technik erstaunt, sondern mehr das Design. So ein gelunges Design ist man von Nissan, abseits der sportlichen Modelle, gar nicht gewohnt. Gefällt mir ausgesprochen gut.
Burton
04.08.2009
Für kurze strecken sind solche E- Autos durchaus gut geeignet, für länger Strecken sind die Hybriden dann doch noch sinnvoller. Weil was bringt es mir, wenn ich nach z.B. 150km wieder an irgendeine Steckdose muss. Hoffentlich muss man hier nicht noch mehr bezahlen als beim I-Miev fällig wird, denn für ein Auto was nicht viel größer ist als ein Aygo knapp 30.000 zu bezahlen. Wie viel soll dann der Leaf kosten, hoffentlich geht Nissan den richtigen Weg, der heisst: Gute, saubere Technick, für einen guten Preis. Zum Design, gefäält mir. Gefällt mir viel besser als der Prius. Den Insight finde ich nicht schöner, aber auch nicht hässlicher.
speedheads
04.08.2009
[QUOTE=Burton;67307]Für kurze strecken sind solche E- Autos durchaus gut geeignet, für länger Strecken sind die Hybriden dann doch noch sinnvoller. Weil was bringt es mir, wenn ich nach z.B. 150km wieder an irgendeine Steckdose muss.[/QUOTE] Nissan zielt mit dem Leaf als Elektroauto auf die Masse ab; denn der Großteil der Autofahrer verbringt die meiste Zeit im Stadtverkehr oder fährt nur kürzere Strecken. Und ein großer Vorteil des Leafs: Der Kofferraum ist nach wie vor erhalten. Aber Nissan ist auch schon dabei, durch Kooperationen mit Energieversorgern und Staaten (z. B. Portugal), entsprechende Batterieladestationen aufzubauen. Ob es sich dabei um Schnellladestationen mit einer geringen Flatrate handelt oder um Batterietauschstationen, wie e in Isreal der Fall, ist, weiß ich nicht. Aber die Tauschstationen bieten einen Vorteil: Sofern die Akkus einfach erreichbar sind, kann man diese mit wenigen Handgriffen ausbauen und erhält an einer Station einen voll aufgeladenen Akku, so dass der Stopp nur wenig Zeit in Anspruch nimmt. [QUOTE=Burton;67307]Hoffentlich muss man hier nicht noch mehr bezahlen als beim I-Miev fällig wird, denn für ein Auto was nicht viel größer ist als ein Aygo knapp 30.000 zu bezahlen.[/QUOTE] Der Nissan Leaf ist nicht so klein wie ein Aygo (nur 3,410 Meter lang und 1,615 Meter breit ), der als Kleinstwagen gilt. Hier misst der Nissan Leaf in der Länge 4,445 Meter und 1,770 Meter in der Breite. Zum Vergleich auch mal der VW Golf VI: 4,199 Meter lang und 1,786 Meter breit. Nissan kann durchaus einen höheren Preis velangen als für einen Toyota Aygo, weil man einfach mehr Auto bekommt. Von den Maßen her ist der Nissan Leaf vergeichbar mit der nächsten Generation des Opel Astra: Mit 4,42 Meter Länge ist der neue Opel Astra 17 Zentimeter länger als sein Vorgänger und sogar 22 Zentimeter länger als der VW Golf. Das wurde als neues Maß der Kompaktklasse angepriesen und Nissan bietet ähnliche DImensionen. Dank des auf 2,69 Meter gewachsenen Radstandes (+ 7,1 Zentimeter), bietet die neue Astra-Generation mehr Platz und Komfort auf den Vordersitzen und im Fond - auch hier ist der Wert des Nissan Leaf nahezu identisch. Über Platzmangel lässt sich hier wahlich nicht sprechen.
Burton
04.08.2009
[QUOTE=speedheads;67309] Der Nissan Leaf ist nicht so klein wie ein Aygo (nur 3,410 Meter lang und 1,615 Meter breit ), der als Kleinstwagen gilt. Hier misst der Nissan Leaf in der Länge 4,445 Meter und 1,770 Meter in der Breite. Zum Vergleich auch mal der VW Golf VI: 4,199 Meter lang und 1,786 Meter breit. Nissan kann durchaus einen höheren Preis velangen als für einen Toyota Aygo, weil man einfach mehr Auto bekommt. [/QUOTE] Das hast du glaube ich missverstanden, ich meine dass der I-Miev nicht viel größer ist, beim Leaf sieht man das ja schon allein bei der Heckansicht. ;) Danke noch für die Info's.
VirusM54B30
04.08.2009
@ Christian: Mit "Der Prius von Nissan" habe ich eher auf das Design geschielt;) Da beide Fahrzeuge aerodynamisch gestaltet sind und somit fast die gleiche Form haben;)
lifestylebee
12.08.2009
finde es gut, dass endlich mehr und mehr elektroautos zur serienreife gelangen. ich denke das ist die richtige richtung.
Smooth
26.08.2009
ich finde dass das ein guter weg ist und dass nissan mit dem leaf und der kooperation mit diversen regierungen über diese batterieladestationen éine kleine vorreiterrolle einimmt...ich hoffe auch, dass andere Autobauer nachziehen werden...
Somnus
01.09.2009
Stimme zu. Ohne Kooperation mit dem Vater Staat wird das ganze nämlich schwierig. Und Nissan scheint da auch relativ aggressiv (im guten Sinne) and die Sache ranzugehen, was absolut nötig ist.
distefano
05.09.2009
Mir ist als erstes beim Nissan Leaf auch das Design positiv aufgefallen. Hat man doch bei den Versuchmodellen diverser hersteller immer ein kleines viereckiges ungestaltes Ding zu sehen bekommen. Meiner Meinung nach markt man hier den unterschied zwischen Versuchsmodel und dem Versuch ein Model serienmäßig herzustellen und zu ettablieren. So wie der Leaf jetzt dasteht denke ich wird er besonders im Nahverkehr zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für Verbrennungsmotoren und zu einer Alternative für das urbane Umfeld. Muss sagen, dass ich den Leaf echt gelungen finde. :applaus:
Somnus
09.09.2009
Ja ich denk mal, da steht Nissan schon drüber. die sind schon viel zu sehr etabliert um den Fehler zu begehen, ein hässliches viereckiges Drum serienmäßig zu produzieren und rein auf den guten Willen der Konsumenten zu apellieren.
Ralf-Carsten
19.09.2009
Der Leaf soll unter 20.000 Euro kosten. Den teuersten Part des Leaf, die 250 kg schwere Batterie aus 48 Modulen, sollen die Kunden nicht mit dem Auto kaufen, sondern leasen.
speedheads
17.05.2010
Nissan gab jetzt die Preise für den Leaf bekannt. Dank staatlicher Förderung ist der soll der vollständig elektrisch fahrende Nissan in vielen Ländern bereits zu Preisen von unter 30.000 Euro zu haben sein. Das Null-Emissionsauto wird ab Ende 2010 zunächst in vier ausgewählten Märkten - Großbritannien, Irland, den Niederlanden und Portugal - eingeführt. Vorreservierungen werden ab Juli 2010 entgegengenommen.