Nissan bietet den Qashqai, der sich zu einem Verkaufsschlager entwickelte, ab Oktober 2008 auch in einer siebensitzigen Variante an. Als Qashqai+2 knüpft der Kompakt-Crossover an das erfolgreiche Konzept seines Bruders an, erhält mehr Platz und zusätzliche Variabilität im Innenraum und darf damit zweifellos den Titel „erster Familien-Crossover“ tragen. In den ersten zwölf Monaten seit der Einführung wurde der Qashqai auf dem europäischen Markt mehr als 170.000 Mal verkauft.
© Foto: Speed Heads
Wer sich für einen Qashqai+2 entscheidet, suchte nach einem Fahrzeug mit viel Platz, Komfort und Alltagsnutzen ganz wie bei einem klassischen Mehrzweckfahrzeug. Doch ein attraktives, modernes Design sollte dabei nicht fehlen, das die klassischen siebensitzigen Familien-SUVs mit einem eher kastenförmigen Design nicht bieten.
Modifiziertes Design für den großen Kompakten
Der neue Crossover trägt eindeutig die Züge des Qashqais. Doch ganz gleich von welchen Seiten aus man ihn betrachtet, subtile Unterschiede prägen das Erscheinungsbild. Bis zur A-Säule sind die beiden Fahrzeuge nahezu identisch. Doch alles, was dahinter folgt, veränderten die Macher für den Siebensitzer vollkommen.
Der Radstand wuchs um 135 Millimeter auf jetzt 2,765 Meter. Die Gesamtlänge beträgt 4,536 Meter - ein Zuwachs um 211 Millimeter im Vergleich zum Fünfsitzer. Damit auch in der dritten Reihe der Kopfraum ausreichend groß ist, wurde die Dachlinie gestreckt und am Heck neu gestaltet. Die Gesamthöhe beträgt damit 1,643 Meter, was einem Plus von 38 Millimetern entspricht. Das Längenwachstum kommt auch den beiden vorderen Sitzreihen zugute. Während der Kopfraum vorn ein Plus von 16 Millimetern aufweist, freuen sich die Passagiere in Reihe zwei über einen Gewinn von 10 Millimetern. Sogar der Knieraum auf der Mittelbank verbessert sich um 23 Millimeter.
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Neu gestaltet Nissan die vier seitlichen Türen. Die Fensterrahmen am vorderen Einstieg verlaufen nun senkrechter zur neuen Dachlinie und das hintere Paar ist sogar komplett neu - länger und ebenfalls mit quadratischeren Fensterrahmen. Damit Passagiere auf der dritten Sitzreihe eine helle, luftige Innenraum-Atmosphäre genießen können, vergrößerte man die seitlichen Heckfenster. Weitere Unterschiede zwischen dem fünf- und dem siebensitzigen Qashqai betreffen die Kofferraumklappe mit der tief nach unten gezogenen Heckscheibe, die hintere Stoßstange und den speziellen Frontgrill.
Ein jetzt serienmäßiges Feature stellt das große Panoramadach aus Glas dar. Weil es viel Licht in den Innenraum lässt, stellt es bei vielen aktuellen Qashqai-Kunden ein gern gewähltes Extra dar. Das Sonnendach ist beim Siebensitzer 140 Millimeter länger als das Qashqai-Äquivalent und besitzt eine elektrische Blende. Ebenfalls Standard sind die Dachreling, die für eine sportliche Silhouette sorgt, und die verdunkelten Fensterscheiben ab der B-Säule.
Die Auswahl der Motoren
Der Qashqai+2 bietet die Wahl zwischen vier modernen Vierzylindern, je zwei Diesel- und Benzinermotoren. Der komplett aus Aluminium gefertigte 1,6-Liter-Einstiegs-Benziner leistet 115 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 160 Nm. Ebenfalls auf Leichtbau getrimmt ist das 2.0-Liter-Triebwerk mit einer Leistung von 140 PS. Bereits ab 2.000 U/min stehen 90 Prozent des maximalen Drehmoments von 200 Nm bereit.
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Beim kleineren Diesel greift Nissan auf die mit 106 PS und 240 Nm Drehmoment ausgestattete stärkste Variante des 1.5 dCi von Renault zurück. Der für seinen geringen Verbrauch und das niedrige Laufgeräusch gerühmte Motor ist serienmäßig mit einem Dieselpartikelfilter ausgestattet und erfüllt die Abgasnorm Euro 4. Der Selbstzünder profitiert im unteren Drehzahlbereich von einem Turbolader. Das kräftigste Qashqai-Triebwerk ist der 2.0-Liter dCi-Motor mit piezoelektronischer Einspritztechnik und Dieselpartikelfilter. Damit bringt es der Diesel auf 150 PS und ein maximales Drehmoment von 320 Nm.
Die Getriebe-Palette umfasst manuelle Fünfgang-Getriebe für den 1,6-Liter-Benziner und Sechsgang-Schaltungen für den 2.0-Liter-Benziner und die beiden Diesel sowie eine Sechsgang-Automatik für den 2.0 dCi 4WD. Für den 2.0-Liter-Benziner mit Allradantrieb gibt es CVT (Continuous Variable Transmission), das entweder ein stufenloses Schalten ermöglicht oder sich im halbautomatischen Modus mit sechs Gängen betreiben lässt.
Elektronisch gesteuerter Allradantrieb
Qashqai+2-Kunden haben die Wahl zwischen einem reinem Frontantrieb oder dem All-Mode-4x4-System. Der von Nissan entwickelte Allradantrieb wird in Kombination mit den beiden Benzinern oder dem 2,0-Liter-Diesel angeboten und sorgt für ein entspanntes Fahrerlebnis; denn das vollelektronisch gesteuerte System stellt mehr Traktion und Fahrstabilität auch bei widrigen Bedingungen, wie auf rutschigem oder losem Untergrund, zur Verfügung.
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Im Normalbetrieb ist der Qashqai allein mit Frontantrieb unterwegs. Das senkt Reibungsverluste und spart Kraftstoff. Erst wenn die Sensoren drohenden Schlupf an einem der Antriebsräder melden, wird über eine elektronisch angesteuerte und elektromagnetisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung im Verteilergetriebe das Motordrehmoment variabel und bedarfsgerecht auch in Richtung Hinterräder geführt.
Mittels eines Drehschalters auf der Mittelkonsole lassen sich die drei Betriebsarten „Auto“, „2WD“ und „Lock“ anwählen. Bestens geeignet für Schönwetterfahrten auf festem Untergrund, senkt der 2WD-Modus den Spritverbrauch durch reinen Frontantrieb. Sind die Bedingungen dagegen extrem anspruchsvoll, empfiehlt sich die Wahl des Lock-Programms. Damit wird ein permanenter Allradantrieb eingeschaltet, mit einer festen Antriebsverteilung von 57:43 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse.
Am komfortabelsten ist jedoch der Auto-Modus, bei dem sich der Fahrer zurücklehnen und der intelligenten Elektronik die Arbeit überlassen kann. Mit Hilfe von Sensoren und Schnittstellen zum zentralen Motorsteuergerät sowie zum ABS registriert das System selbst geringsten Schlupf und sendet entsprechende Signale an die unmittelbar vor der Hinterachse montierte Verteilerkupplung. Wenn Schmutz, nasses Laub oder das erste Eis den Untergrund rutschig machen, kann sich der Fahrer auf eine optimale Kraftverteilung und größtmögliche Stabilität verlassen.
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Die Bremsanlage wurde nahezu identisch vom Qashqai übernommen. Lediglich bei den Varianten mit 2,0-Liter-Motoren und den hier serienmäßig eingesetzten 17-Zoll-Rädern verbaute Nissan hinten größere Bremsen.
Der geräumige, praktisch durchdachte Innenraum
Die gestreckte Form der hinteren Türen verbessert allgemein den Einstieg zum Fond und Modifikationen an der Mittelbank erleichtern das Platznehmen auf den hinteren Sitzen. Um den Zugang zu den hinteren Sitzplätzen so einfach wie möglich zu gestalten, lassen sich die Rückenlehnen der mittleren Reihe umklappen, während die Bank beim Einstieg in Längsrichtung vor- und zurückgleitet. Im Gegensatz zum Qashqai lassen sich bei der neuen Version die Lehnen der Rücksitzbank dreigeteilt und im Verhältnis 40:20:40 umlegen. Die Neigung der Rückenlehnen ist neunfach zwischen 15 und 25 Grad justierbar.
Dem mittleren Lehnenabschnitt verpassten die Ingenieure gleich zwei Funktionen. Neben der natürlichen Bestimmung als Rückenlehne dient sie außerdem als große Multifunktions-Armlehne. Sobald sie sich in waagerechter Position befindet, kann man in den beiden Cupholdern Getränke sicher abstellen oder das Staufach mit Klappdeckel nutzen, das groß genug ist, um MP3-Player, portable Spiel-Konsolen oder eine CD-Sammlung aufzunehmen. Ein integrierter Strom-Anschluss dient zudem zum Aufladen der Geräte. In aufrechter Position können die hinteren Insassen die Box als zusätzliches Staufach nutzen.
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Auch die dritte Sitzreihe bietet zahlreiche clevere Funktionen. Vor allem für Kinder entworfen, finden auch kleinere Erwachsene auf ihr Platz. Die Lehnen der beiden Sitze lassen sich siebenfach in der Neigung einstellen und sind umklappbar, so dass eine vollkommen ebene Fläche im großen Kofferraum entsteht. Die Sitze lassen sich dabei mit einem einfachen Handgriff einzeln wegklappen. Die Kopfstützen müssen vorher nicht entfernt werden.
Sobald die hintersten Sitze weggeklappt sind, breitet sich ein fast 500 Liter fassender Kofferraum aus, 90 Liter mehr als beim Qashqai. Dank der neuen Heckklappe und verbesserter Innenraumverkleidung liegt die Ladekante jetzt 13 Millimeter tiefer bei insgesamt 770 Millimetern, während die Kofferraumöffnung mit 1,186 Metern Breite um ganze 224 Millimeter wuchs.
Im Gegensatz zu vielen anderen Siebensitzern, wartet der Qashqai+2 mit einer Rollovorrichtung als Laderaumabdeckung auf. Kommen die hinteren Sitze zum Einsatz, lässt sie sich einfach abmontieren und in einem speziellen Fach unter dem Laderaumboden verstauen. So kann die Gepäckabdeckung, wie auch das zusätzliche Paar Sitze, immer im Fahrzeug bleiben. Die Klappe des Unterbodenfachs kann man zudem als Trennwand im Kofferraum verwenden, um so beispielsweise zerbrechliche Ladung wie Eier oder Flaschen zu sichern. Eine Platte aus rostfreiem Edelstahl schützt die Laderraumkante beim Be- und Entladen mit schwerem Transportgut.
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Die Ausstattungsvarianten
Nissan offeriert den Qashqai+2 in den bekannten Ausstattungsvarianten „Visia“, „Acenta“ und „Tekna“. Zur Serie gehören dabei - je nach Version - eine Fahrtlicht- und Scheibenwischer-Automatik, eine geschwindigkeitsabhängige Zentralverriegelung, ein Tempomat, verdunkeltes Privacy-Glas, elektrische Fensterheber, Parksensoren, 16- oder 17-Zoll-Leichtmetallfelgen und ein schlüsselloses Zugangssystem. Eine manuelle oder automatische Klimaanlage sorgt für angenehme Temperaturen. Zudem ist ein wohnliches Atmosphärenlicht erhältlich.
Alle zu bekommenden Audioanlagen - entweder ein CD-Radio-System, ein Sechsfach-CD-Wechsler oder ein Navigationssystem mit Sechsfach-CD-Wechsler - bieten eine nützliche Bluetooth-Schnittstelle für Mobiltelefone, um eine sichere und bequeme Bedienung über das Radio-System zu ermöglichen. Zudem verfügen alle Audioanlagen über einen AUX-Eingang für MP3-Player und andere externe Musikgeräte.
Der Qashqai+2 besitzt insgesamt sechs Airbags (Front-, Seiten- und Vorhangairbags), Gurtstraffer auf den vorderen Plätzen und aktive Kopfstützen. Wichtige Extras sind eine hochwertige Lederausstattung und ein modernes Satelliten-Navigationssystem mit Spracherkennung und einem 7 Zoll großen Farbmonitor, auf dem zudem das Bild der Rückfahrkamera dargestellt wird.
Aston Martin (Gast)
09.04.2008
Ich halte nichts von solchen gestreckten Versionen. Sowas sieht in den meisten Fällen einfach nicht aus. Der normale Qashqai ist rundum gelungen. Da passt das Design. Die neue Variante hingegeben wirkt besonders im Heckbereich viel zu eckig. Na ja, aber auch sowas wird wohl gekauft werden.