Nissan Qazana: Die Fortsetzung der Crossover-Revolution

, 12.03.2009

Nissan möchte in Zukunft die Klasse der kompakten Fünftürer aufmischen und präsentiert mit der neuen Studie „Qazana“ seine Vorstellung, bei der sich die Macher von Strand-Buggies inspirieren ließen. Die in großen Stückzahlen produzierten Modelle mögen perfekt von A nach B fahren, doch manchmal ziehen Fahrer die nonkonformistische Strecke vor, für die der allradangetriebene, agile und zugleich sparsame Qazana wie geschaffen ist.


Getrieben von dem Wunsch, hinter dem Lenkrad eine gute Portion Spaß zu erleben, zeigt die kleine Crossover-Studie, dass langweiliges Fahren bald der Vergangenheit angehören könnte. Offiziell handelt es sich um ein Show Car. Weil Nissan jedoch bereits kommunizierte, dass ein kleiner Bruder des Qashqais im britischen Werk Sunderland gebaut werden wird, sollte die Bedeutung des Qazanas keinesfalls unterschätzt werden - ab 2010 dürfte es so weit sein.

Progressiven Auftritt kompakt verpackt

Kompakte Abmessungen (Länge 4,060 Meter, Breite 1,780 Meter, Höhe 1,570 Meter, Radstand 2,530 Meter) sichern dem Qazana das passende Format für Fahrten in städtischen Ballungsräumen. Doch sein energiegeladenes Design und technische Highlights zeigen, dass sein Einsatzspektrum weit über die Grenzen der Stadtmauern hinausreichen soll.


Schon das Exterieur wirkt extrem progressiv. Der satte Stand auf der Straße, das knackige Heck und kurze Karosserieübergänge unterstreichen die Robustheit und die Stärke. Zugleich betonen die flache Dachlinie, die seitliche Fenstergraphik und die breiten Schultern eine sonst bei Allradmodellen oftmals fehlende sportliche Komponente.

Gleichzeitig bewirken abgerundete Elemente - speziell im Bereich der Motorhaube und der Radkästen - eine freundliche Anmutung. Andere Komponenten stellen eine Verbindung zu existierenden Modellen des Unternehmens her: So ist beispielsweise die nach hinten ansteigende Fensterlinie bereits vom Murano und Qasquai bekannt, während die Rückleuchten in Form eines Bumerangs ganz ähnlich am neuen 370Z auftauchen.

 

Die Silhouette wird von markant ausgestellten Radhäusern und einer hohen Schulterlinie dominiert. Letztere vermittelt den Eindruck von Stärke und steht im betonten Kontrast zu den schlanken Seitenfenstern. Ganz wie bei der 2007 auf der Frankfurter IAA gezeigten Elektrowagen-Studie „Mixim“, erinnern Front- und Seitenscheiben an das Visier eines Motorradhelms.


Spannungsfeld zwischen Sportlichkeit und Geländegängigkeit

Auch wenn der Nissan Qazana auf den ersten Blick ein zweitüriges Coupé zu sein scheint, verfügt die Crossover-Studie über ein zweites Paar Türen. Um den Einstieg in den Fond so mühelos wie möglich zu machen, öffnen sie sich gegenläufig. Alle Türen werden elektrisch betrieben - aus Sicherheitsgründen schwingen die hinteren jedoch erst auf, nachdem zuvor die vorderen entriegelt wurden.

Ein auffälliges Detail der Dachlinie stellt der nahezu waagerecht durchgezogene seitliche Dachrahmen dar, welcher dem Profil zusätzliche Solidität verleiht. Ins Dach selbst sind zwei über die gesamte Länge führende Glaseinsätze integriert, durch welche zusätzlich natürliches Licht ins Interieur gelangen kann.


Das Spannungsfeld zwischen Sportlichkeit und Geländegängigkeit symbolisieren der im Stil eines Diffusors geformte Unterfahrschutz am Heck, die erhöhte Bodenfreiheit und weiche Gummiaufsätze. Letztere fassen die Radkästen ein und helfen, die langen Federwege zu kaschieren. Die in einem Graphit-Ton gehaltenen Einfassungen setzen sich deutlich von der Außenfarbe „White Titanium“ und den 20 Zoll großen, schwarz verchromten Leichtmetallfelgen ab.

Das „Gesicht“ der Studie wird von vier Scheinwerfern bestimmt: Zwei runde Leuchten integrierten die Macher im Stoßfänger. Darüber finden sich zwei streifenförmige Tagfahreinheiten, die zu beiden Seiten der Haube hoch in den Kotflügeln sitzen. Mit dieser Anordnung wirkt der Qazana im übertragenen Sinn wie ein Rallyeauto vor dem Start zu einer Nachtprüfung.

 

Die vom zentral montierten Nissan-Logo dominierte und über die gesamte Breite gezogene Kühlermaske stellt eine Variation des aktuell gültigen Nissan-Designs dar. Als einteiliges Formteil aus Acryl lässt die Kühlermaske jedoch keine Kühlluft in Richtung Motorraum hindurch; das übernehmen mehrere große Öffnungen im unteren, ebenfalls in einer Graphit-Optik abgesetzten Stoßfängerbereich. Durchsichtige Acryl-Einsätze kommen außerdem an den Außenrückspiegeln zum Einsatz.


Interieur: Abkehr vom Konventionellen

Das Interieur entwarfen die Designer als Fortsetzung des Exterieurs. Ebenso wie außen setzt Nissan auf ein geschicktes Wechselspiel zwischen harten und weichen Materialien. Statt zum Beispiel alles komplett in Leder zu hüllen, sind Elemente der aus Kohlefaser gefertigten Sitzstruktur sichtbar. Die Mittelbahnen der Sitzlehnen bestehen aus einem netzartigen Stoff, so dass Frischluft um die Oberkörper der Insassen zirkulieren.

Analog zu den Sitzen scheinen auch die Metallstreben der Mittelkonsole ihren Weg durch die Lederhülle gefunden zu haben. Der innere Türrahmen liegt ebenfalls teilweise frei - so dass der Türziehgriff wirkt, als wäre er aus dem Vollen herausgefräst. Um das technische Ambiente des Innenraums weiter zu betonen, standen bei der Gestaltung der Mittelkonsole und der Armlehne der Tank und der Sitz eines sportlichen Motorrads Pate.


Die praktische Seite des Qazana unterstreichen die an einem zentralen Fuß auf einem einteiligen, gummierten Bodenteppich montierten Sitze. Durch das schwebend wirkende Design wirkt das Cockpit besonders offen. In den Boden geschnittene Rillen werden in den Sitzen wiederholt.

Den Instrumententräger überragt ein zentral montierter Bildschirm. Neben seiner Funktion als Display für das Navigationssystem gibt der Bildschirm Informationen zum Betriebsmodus des vollelektronischen „All Mode“-Allradantriebes, wie zum Beispiel die aktuell anliegende Drehmomentverteilung, oder dient als Schaltzentrale für die integrierten Kommunikationssysteme. Über Touchscreen-Tasten erfolgt die Regelung der Klimafunktionen und anderer wichtiger Fahrzeugeinstellungen.

5 Kommentare > Kommentar schreiben

12.03.2009

also das design vom Qazana ist einfach viel zu geil. selten so ein stylisches auto gesehen. elegante rundungen, futuristischer innenraum und am besten gefallen mir die hinteren suiciddoors, die jedoch aus sicherheitsgründen nur geöffnet werden können, wenn auch die vordertür schon offen ist. einzig skeptisch stimmt mich die frage nach dem stauraum. gerade wenn man das bild mit den geöffneten türen betrachtet wird eine klar, dass da nicht viel platz bleiben kann. ansonsten stellt sich mir nur die frage, ob das auto nicht doch für eine erneute mondlandung oder einen trip zum mars konzipiziert wurde ;-)

12.03.2009

Uaah, meinen Geschmack trifft dieses Ding kein Stück. Zu kugelig, zu rund und zu viel Design. Zum Glück hält sich Nissan bei seinen Serienversionen ein wenig zurück.

13.03.2009

Zu spacig

14.12.2009

Schon beim Design des neu präsentierten Cube (dessen alte Brüder ja in Japan schon lange Kult sind - und das sieht man auch dem jüngsten irgendwie an) war ich mir eigentlich anfangs nur sicher, dass das Design außergewöhnlich und mutig ist. Ob ichs wirklich "schön" finde, weiß ich dagegen bis heute nicht so genau. Allerdings bin ich jetzt noch über eine News gestolpert, die für mich endgültig beweist, dass Nissan wohl den Entschluss gefasst hat, der Welt zu zeigen, dass sie anständig Eier in der Hose haben und sich richtig was trauen. [url=http://www.autoblog.com/2009/12/13/spy-shots-first-nissan-qazana-prototype-caught-testing/]Spy Shots: First Nissan Qazana prototype caught testing — Autoblog[/url] Offensichtlich bringen sie doch tatsächlich einen Wagen, der sehr stark auf dem Qazana basieren soll, den ich bis dato für ein abgehobenes Conzept-Car gehalten habe, dass so nicht mal ansatzweise und jemals auf unseren Straßen zu sehen sein wird... oh wie man sich doch irren kann! Wie die Ammis von Autoblog schon schreiben, scheinen viele der abgefahrenen Designelemente den Weg in die Produktion zu finden - wie zB die großen Scheinwerfer unter dem untypisch geformten und positionierten Lufteinlass. Sollte der nächstes Jahr also wirklich so kommen, hat Nissan in meinen Augen innerhalb eines halben Jahres mit zwei Autos mehr Mut bewiesen, als zB der VW-Konzern im letzten Jahrzehnt mit all seinen fünf Marken zusammen! Klar - dafür werden die auch deutlich mehr Tiguans und wie die ganzen anderen Dinger von ihnen heißen verkaufen als Nissan von dem Qazana auch nur produzieren wird, aber ich finds trotzdem mal sehr lobenswert dass sich ein Hersteller mal wirklich was Neues traut...

16.12.2009

...finden Konzepte des Showcars auch Einzug in das Design von Serienautos...gebe zu der Schritt beim Cube ist etwas gewagt, aber mit dem auto hier hat nissan (zumindest meinen) nerv getroffen. Die untpischen Formen sehen für mich sehr nach "Future" aus, wovon ich stets ein Fan war, diese typischen eckigen blechkisten beleidigen oft meine augen :evil:


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